Als Frontender weiß ich, dass eine semantische Auszeichnung von Dokumenten dazu führt, dass geänderte Anforderungen leichter und schneller umgesetzt werden könne, als beispielsweise in Dokumenten voller presentational markup.
Aber ich weiß natürlich nicht inwiefern sich das auf Programmierung übertragen lässt.
Wenn Du auch nur einmal ein, in einer deutschen Firma von einem Pole mit polnischen Variablen-, Funktionen- und Objektnamen verziertes "Programm" (in meinem Fall war es Excel-VBA) gesehen hättest, bei dem Daten und Programm auf eine geradezu wahnwitzige Art vermischt wurden, dann wüsstest Du, dass bei einer gewissen Ausdehnung des Begriffs der Sematik, eine "semantische" Auszeichnung von Programmbestandteilen (Konstanten, Variablen, Funktionen, Klassen, Methoden) und Daten nicht etwa nur förderlich ist, sondern Bedingung für die Pflegbarkeit ist.
Oder weisst Du, was
krjoli=strzprz(krajkri);
macht?
Ein anderes Beispiel mangelhafter und zur erschwerten Pflege führender "Semantik" wären frühere Basic-Dialekte mit der Begrenzung von Variablennamen auf zwei Zeichen:
kr=strzprz(kk)
Das ist in etwa genau so aussagekräftig... Aber auf den damaligen Systemen gab es eh nur maximal 64kB Arbeitsspeicher, so dass der neben dem Monitor hängende Zettel mit den Beschreibungen des Inhalts der Variablen durchaus nur die Größe eines A4-Blattes hatte.