Hallo miteinander,
meine bevorzugte Linux-Distro verwendet den MATE-Desktop, ein Fork von Gnome2. Dadurch treffen viele Probleme, Bugs und Designfehler von Gnome auch auf MATE zu.
Einer davon ist GVFS (Gnome Virtual File System). Das ist, soweit ich es verstanden habe, das Subsystem, das Gnome in die Lage versetzt, andere als das root-Filesystem im Dateimanager anzuzeigen. Eine gute Idee, könnte man meinen.
Ein Dienst, der damit zusammenhängt, sorgt aber immer wieder für Ärger. Eigentlich soll gvfsd-metadata, wie der Name schon andeutet, Metadaten über alle Filesysteme cachen und so den Zugriff beschleunigen.
Fakt ist aber, dass die gespeicherten Daten dieses Dienstes gelegentlich mal korrupt sind, was dazu führt, dass ein CPU-Kern minutenlang zu 100% ausgelastet ist. Fakt ist auch, dass das Caching so aggressiv geschieht, dass der Gnome-Dateimanager Nautilus (oder Caja in MATE) manchmal noch stunden- oder tagelang Dateien anzeigt, die gar nicht mehr existieren (oder umgekehrt Dateien nicht anzeigt, die neu dazugekommen sind). Oder dass der Dateimanager mehrere Sekunden lang einen alten Stand anzeigt, wenn man in ein anderes Verzeichnis wechselt, bis er schließlich merkt: Hoppla, da hat sich seit dem letzten Mal etwas geändert. In der Zeit zeigt er auch in der Statuszeile noch den freien Speicherplatz, wie er zum Zeitpunkt der letzten Anzeige dieses Verzeichnisses aktuell war. Da fragt man sich doch, warum die Entwickler einen solchen Dienst, so gut er auch gemeint ist, nicht erstmal aus dem Verkehr ziehen, bis er reif ist.
Kurz: This service sucks.
Nachdem ich mich vor ein paar Tagen mal wieder darüber geärgert habe, hab ich im Internet einen Hinweis gefunden, dass man diesen Dienst auch schmerzfrei deaktivieren kann. Das habe ich gestern auch getan. Seither beobachte ich argwöhnisch, ob sich dadurch irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen ergeben. Bisher habe ich keine gefunden.
Aber dafür reagiert der Dateimanager jetzt ohne nennenswerte Verzögerung und zeigt auch sofort aktuelle Informationen.
Wer von euch benutzt sonst noch eine Linux-Distro mit Gnome oder einem Nachfahren? Und wer hat schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann noch mit zusätzlichen Informationen aufwarten? Everything is welcome.
Live long and pros healthy,
Martin
Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.