Gunnar Bittersmann: Tim Bray verlässt Amazon

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Tim who? Tim Bray, einer der Köpfe, denen wir XML zu verdanken haben.

Ich durfte mir hier desöfteren Schelte dafür abholen, dass ich Facebook „Arschlochunternehmen“ genannt habe. Stimmt, das ist nicht gerecht. Es gibt noch andere Arschlochunternehmen: Amazon bspw.

Tim Bray will „weder Gift ausschenken noch drinken“ uns sagt deshalb Bye, Amazon.

“It’s a matter of fact that workers are saying they’re at risk in the warehouses. […] It’s that Amazon treats the humans in the warehouses as fungible units of pick-and-pack potential. Only that’s not just Amazon, it’s how 21st-century capitalism is done.”

“Management could have…demanded…any number of other things; there was plenty of time. Instead, they just fired the activists.”

Ich weiß, Einkaufen bei Amazon ist bequem. Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

🖖 Stay hard! Stay hungry! Stay alive! Stay home!

--
Home Office ist so frustierend, weil man jetzt noch viel stärker bemerkt mit wievielen Menschen man zu tun hat, die nicht sinnerfassend lesen können. (@Grantscheam)
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    Lieber Gunnar,

    Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

    schon, aber die verkaufen über Amazon Marketplace... m(

    Liebe Grüße

    Felix Riesterer

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    Hallo Gunnar,

    Tim who?

    das dachte ich auch.

    Tim Bray, einer der Köpfe, denen wir XML zu verdanken haben.

    Okay. Ich kannte ihn trotzdem nicht. Aber auch wenn du jetzt amazon verteufelst (was für sich allein betrachtet sicher nicht falsch ist), veergiss bitte nicht:

    “Only that’s not just Amazon, it’s how 21st-century capitalism is done.”

    Genau. Dann müsstest du nämlich ALDI, McDonalds oder Media Markt genauso verfluchen, um nur ein paar wenige prominente Beispiele zu nennen.

    Ich weiß, Einkaufen bei Amazon ist bequem. Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

    Tatsächlich gibt es vieles von dem, was ich bei amazon kaufe, eben nicht woanders. Zum Beispiel Elektronik-Produkte. Oder wenn doch, dann zu einem Vielfachen des Preises.

    Live long and pros healthy,
     Martin

    --
    Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.
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    Hallo Gunnar,

    Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

    Das halte ich für den falschen Ansatz. Es wird niemals eine kritische Menge an Menschen Amazon meiden, die ausreicht, Amazon zum umdenken zu bewegen. Und wenn, dann werden halbherzige Versprechen gemacht, die bestenfalls zu ¼ umgesetzt werden.

    Für erfolgversprechender halte ich es, politisch Druck auszuüben und dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen, unter denen Amazon agieren darf, unseren Vorstellungen entsprechen. Und natürlich auch, dass diese Rahmenbedingungen auch durchgesetzt werden.

    Freundliche Grüße,
    Christian Kruse

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      Aloha ;)

      Ich kann dir nur vollumfänglich zustimmen. Die Möglichkeiten für Verbraucher, mit den Füßen abzustimmen, gibt es zwar, deren Wirksamkeit ist aber sehr fragwürdig.

      Zumal man - das geht jetzt in Richtung des Postings von @Matthias Apsel - ja nichtmal dann sicher weiß, dass das "Alternativunternehmen" nicht genau den gleichen Mist macht und das nur aufgrund weniger Rampenlicht nicht entsprechend bekannt ist.

      Das Sicherstellen akzeptabler Bedingungen für Mitarbeiter und Kunden ist eine staatliche und politische Aufgabe... Wir können als Verbraucher zwar auch was tun, das will ich nicht abstreiten, aber eine Lösung wird das so nie sein.

      Grüße,

      RIDER

      --
      Camping_RIDER a.k.a. Riders Flame a.k.a. Janosch Zoller
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      Hallo Christian,

      Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

      Das halte ich für den falschen Ansatz. Es wird niemals eine kritische Menge an Menschen Amazon meiden, die ausreicht, Amazon zum umdenken zu bewegen.

      das denke ich auch, denn amazon bedient ein tief verwurzeltes Verlangen: Waren bequem und billig zu bekommen. Okay, billig stimmt nicht immer; auch bei amazon bin ich hin und wieder entsetzt über die Wucherpreise. Aber insgesamt ist die Verlockung doch sehr wirksam, ich kann mich davon auch nicht freisprechen.

      Und bequem ... nun ja, amazon versendet primär über Hermes. Der Hermes-Versand ist aber berüchtigt für Chaos und Unzuverlässigkeit. Ich lasse mir deswegen meine amazon-Bestellungen schon lange nicht mehr direkt nach Hause schicken, sondern zum nächstgelegenen Herpes-Paketshop, wo ich sie dann abhole. Das funktioniert zuverlässig und stressfrei.

      Für erfolgversprechender halte ich es, politisch Druck auszuüben und dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen, unter denen Amazon agieren darf, unseren Vorstellungen entsprechen. Und natürlich auch, dass diese Rahmenbedingungen auch durchgesetzt werden.

      Das hört sich gut an - aber wie?

      Live long and pros healthy,
       Martin

      --
      Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.
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        Lieber Martin,

        sondern zum nächstgelegenen Herpes-Paketshop,

        der war gut! kicher

        Liebe Grüße

        Felix Riesterer

        1. problematische Seite

          Hallo,

          sondern zum nächstgelegenen Herpes-Paketshop,

          der war gut! kicher

          Passend dazu: https://www.sueddeutsche.de/politik/nordrhein-westfalen-corona-ausbruch-im-paketzentrum-1.4910677

          Gruß
          Kalk

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        Aloha ;)

        Und bequem ... nun ja, amazon versendet primär über Hermes. Der Hermes-Versand ist aber berüchtigt für Chaos und Unzuverlässigkeit.

        Das - und zwar beides einzeln - ist regional sehr unterschiedlich.

        Hier kommt mehr mit DHL als mit Hermes, und wenn was mit Hermes kommt, funktioniert's ganz gut. Die Oberkatastrophe hier - lokal - ist DPD.

        Grüße,

        RIDER

        --
        Camping_RIDER a.k.a. Riders Flame a.k.a. Janosch Zoller
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          Hallo Janosch,

          Und bequem ... nun ja, amazon versendet primär über Hermes. Der Hermes-Versand ist aber berüchtigt für Chaos und Unzuverlässigkeit.

          Das - und zwar beides einzeln - ist regional sehr unterschiedlich.

          ja, das will ich wohl glauben. In Backnang, wo ich fast 15 Jahre gewohnt habe, war der Hermes-Zusteller ein Rentner, der das auf 400EUR-Basis gemacht hat. Der kannte die Leute in der Nachbarschaft, der wusste genau, wer was wollte, der kam auch bei Berufstätigen abends um sieben nochmal vorbei, um ein Päckchen zuzustellen.

          Von einem Zusteller, der so auf Zack ist, konnte ich an meinem früheren Wohnort nur träumen. An meinem derzeitigen auch.

          Hier kommt mehr mit DHL als mit Hermes, und wenn was mit Hermes kommt, funktioniert's ganz gut. Die Oberkatastrophe hier - lokal - ist DPD.

          Davon kann ich auch ein Lied singen. Aus der Zeit, als ich noch oft Dinge bei ebay gekauft habe. Eines Tages war es ein Paket mit drei IT-Fachbüchern im Wert von über 100EU$ (und ich hatte sie für knapp 20 EU$ ersteigert). Als ich eines Tages von der Arbeit heimkam, lag ein Paket vor der Tür. Draußen im strömenden Regen. Der Karton war schon völlig durchweicht. Der Absender war immerhin so schlau gewesen, die Bücher erst in eine Plastiktüte und dann in den Karton zu stecken.

          Ich habe mich dann telefonisch bei der DPD-Versandzentrale beschwert. Nachdem man mich drei- oder viermal weiterverbunden hatte, fragte eine aggressiv klingende Frau zum wiederholten Mal nach meinem Problem, dachte dann kurz nach und fragte schließlich sehr forsch: "Die Sendung ist also nicht beschädigt, nur die Verpackung?" - "Ja", bestätigte ich. "Ja was regen Sie sich dann so auf?", brüllte sie mich durchs Telefon an.
          Da habe ich schließlich verstanden, dass mein Anruf von Anfang an zwecklos gewesen war.

          Live long and pros healthy,
           Martin

          --
          Ich stamme aus Ironien, einem Land am sarkastischen Ozean.
          1. problematische Seite

            Hallo,

            Hier kommt mehr mit DHL als mit Hermes, und wenn was mit Hermes kommt, funktioniert's ganz gut. Die Oberkatastrophe hier - lokal - ist DPD.

            Die DPD-Fahrer sind meistens arme Schweine. Ich gebe denen immer 1-2€ Trinkgeld, wenn sie mich denn mal beim ersten Versuch "gefunden" haben.

            Und oft helfen auch meine beschränkten Französischkenntnisse, um überhaupt mit ihnen reden zu können.

            Liebe Grüße
            me-too

  4. Billig zieht eben mehr als alles andere.

    Aktuell hört man ja vermehrt, die systemrelevante Berufe wie vor allem Pflege und Verkauf sollten besser bezahlt werden. Find ich persönlich ja auch gut.
    Ich fände es jedoch schon sehr spannend zu wissen, wie genau diejenigen plötzlich reagieren würden, wenn sie wüssten dass die bessere Bezahlung dann auch höhere Preise von Produkten oder höhere Steuern oder Versicherungsbeiträge bedeuten würde. So weit denken viele nur nicht.
    Letztendlich sollen es doch nur bitte die anderen sofort und gründlich richten, aber doch nicht man selbst!

    Mit Umweltschutz ists doch genau das selbe.

  5. problematische Seite

    Hi there,

    Ich weiß, Einkaufen bei Amazon ist bequem. Aber vielleicht denkt ihr vor dem nächsten Einkauf drüber nach, ob’s das Zeug nicht auch woanders gibt.

    So wird das ein Kampf gegen Windmühlen. Ich hab mein Amazon-Konto (das ich bis zu dem Zeitpunkt ohnehin nur ein einziges Mal genutzt habe) vor 10 Jahren gelöscht, als ich gelesen habe, daß Amazon das Spendenkonto für Wikileaks gesperrt hatte. Ich hab mich allerdings nicht der Illusion hingegeben, damit etwas bewirken zu können, ich wollte mit diesem "patriotischen" Gesindl einfach nichts mehr zu tun haben.

    Das Problem bei Amazon ist, daß damit etwas bedient wird, was "die Leute" offensichtlich wollen. Ein Aufruf zu einem Boykott oder auch nur einer Nutzungsreduzierung wird, so er überhaupt jemanden erreicht, nur bei jenen Wirkung zeigen, die Amazon gegenüber ohnehin kritisch eingestellt waren.

    Appelle solcher Art würd' ich daher auch nicht an die Nutzer sondern an die Politik richten, die imho gefälligst die Rahmenbedingungen zu schaffen hätte, wie solche Betriebe in einer für alle Beteiligten annehmbaren Weise zu funktionieren haben. Aber solange Politiker auf internationale Dienstsleistungs- und IT-Konzerne entweder wie das Kaninchen auf die Schlange starren oder besser gleich gar nicht hinschauen wird sich nichts ändern; da ist leider wirklich die Wahrscheinlichkeit größer, daß Du Dich mit Deiner Lanze in einem Windmühlenflügel verhedderst...

    1. problematische Seite

      Hallo,

      [...]
      und wenn man sich mal etwas Mühe gibt vor dem Kauf, dann kann man meistens feststellen, dass die Amazonpreise 20% höher sind, als über andere Quellen.

      Die Anbietern müssen vermutlich irgendwo die horrenden Amazongebühren und die Vertragsbeschränkungen wieder wett machen.

      Liebe Grüße
      mee-too