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[Der Martin]

Hallo Rolf,

Es gibt eine Welt unterhalb des Windows Explorers. Sie ist hässlich, zerklüftet und gemein.

ist sie nicht. Aber wenn man den Leuten das immer wieder einredet und sie so abschreckt, glauben sie es auch. Ja, die Kommandozeile erfordert ein bisschen technisches Verständnis und ganz sicher mehr Wissen als der Explorer. Aber dafür bietet sie ja auch viel mehr Möglichkeiten, Flexibilität und Transparenz.

Und erzähl mir bitte nicht, der Windows-Explorer sei anwenderfreundlich, geschweige denn laientauglich.

Ich denke da an die Taschenspielertricks mit vorgetäuschten Verzeichnisnamen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, etwa C:\Benutzer, was in Wirklichkeit ein Alias für C:\User ist.

Oder die Bibliotheksansichten. Was ist meinem Vater vor einigen Monaten passiert? Er hat festgestellt, dass ein ganzes Verzeichnis mit Urlaubsfotos gleich in zwei Kategorien gelistet wurde. Zweimal brauche ich das ja nicht, konstatierte er dann und löschte eine Instanz. Und damit waren die Bilder weg, weil es eben nicht Kopien sind (wie es für den Nutzer aussieht), sondern nur Spiegelungen. Nur gut, dass er die Bilder auf der Speicherkarte von der Kamera noch hatte.

Nein, ich ermutige (fast) jeden Windows-Nutzer, die Scheu vor der Kommandozeile zu überwinden und sich ein bisschen damit anzufreunden. Manche entdecken dann tatsächlich mit der Zeit, dass man damit Dinge erreichen kann, die mit der graphischen Oberfläche einfach nicht möglich sind (oder nur sehr umständlich).

Aber wer sie nicht kennt, steht beim ersten Problem genauso blöd da wie der Autofahrer, der zum Prüfen des Ölstands in die Werkstatt fährt.

Eben(t). 😉

Disclaimer: So einer bin ich. Ölstand prüfen kann ich gerade noch. Zündkerzen sind schon magisch. Aber dafür weiß ich noch, was ein A20-Gate ist und welche Optionen der xcopy-Befehl hat.

Okay, das A20-Gate ist heute nutzloses, überholtes Wissen. Aber sich mit xcopy auszukennen, kann immer noch sehr nützlich sein.

Live long and pros healthy,
 Martin