Friedel: Anfängerfrage zu Datenbanken

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eine Warnung vom alten Mann.

Vergiss es. Wenn ich damals, als ich den ersten Z1 für Zuse handgeschmiedet habe, auf die alten Männer gehört hätte, gäbe es gar keine Computer.

So eine Anwendung ist vielleicht "Pipsi", aber man muss sie erstmal bauen, sie muss halbwegs hackerfest sein, damit sie kein Hackerfest wird, sie muss betrieben werden (d.h. da muss ein Server sein), das macht Arbeit und kostet Geld. Und das schlimmste, was Dir damit passieren kann, ist Erfolg. Du designst und baust die Seite - ohne Ahnung von Datenbanken, wie Du selbst sagst. In diesem Fall wird es ein großer Zufall sein (oder Du bist ein Genie), wenn deine Anwendung auch lastfest ist.

Die Anwendung ist zunächst für den Verein Mehr Demokratie e.V. und seine Veranstaltungen gedacht. Erfahrungsgemäß kommen zu den Bundesmitgliederversammlungen meist etwa 50 Personen, zu den Landesversammlungen weniger. Ein großer Erfolg wären also 30 User für eine Event, ingesamt vielleicht maximal 100. Aber mit so viel rechne ich nicht. Das wäre also der maximal mögliche Erfolg. Und wenn die Anwendung diese Least nicht verkraftet, habe ich Mist gebaut. Beim Z1 hat's ja auch nicht beim ersten Mal geklappt.

Das schlimmste, was Erstlingsanwendungen passieren kann, ist Erfolg. Stell Dir vor, Du hast auf einmal 1000 oder mehr User, weil das Ding kostenlos ist, gut funktioniet und sich herumspricht. In dem Moment wird aus dem Pipsi ein Ächzi, weil jetzt jeder Designfehler die Anwendung in die Knie bringen kann. Eventuell produzierst Du auch Datenfehler, weil Du auf einmal Parallelzugriffe hast, die Du vorher nie getestet hast. Jetzt musst Du in der ohnehin schon dampfende Datenbank kaputte Daten reparieren, vielleicht ist sie total hinüber und Du musst die Seite stoppen, um ein Backup einzuspielen, und parallel dazu musst Du im Shitstorm der Nutzer die lastoptimierte Version 2.0 erzeugen. Oder aufgeben. Das ist kein Spaß mehr.

Das wäre natürlich toll. Dazu müsste sich die Zahl der Mitglieder vervielfachen, und das ist durchaus gewollt.

Deshalb habe ich mal in der allwissenden Müllhalde gestöbert, und mein erster Suchtreffer war yeswego, die den von dir geplanten Service entgeltlich anzubieten scheinen. Nicht billig, sieben grüne Scheinchen im Jahr, und damit für Dich vielleicht zu teuer und zu umfangreich.

Hast Du Dich selbst schon nach Onlineverwaltungen für Mitfahrgelegenheiten umgeschaut?

Habe ich. Ausgiebig. Das war der Anlass für dieses Projekt. Angebote, die Daten unsrer Mitglieder an Fremde weiter zu geben und dafür dann auch noch Geld zu bezahlen, möchte und darf ich nicht benutzen.

Selber bauen kann interessant und lehrreich sein. Wenn man das Projekt als Weg zur eigenen Weiterentwicklung sieht, ist es auch eine sinnvolle Sache.

Aber wenn es Dir vorrangig um die Nutzung einer solchen Anwendung geht, und nicht um den Spaß am Realisierungsprojekt, solltest Du auf jeden Fall erstmal schauen, was es da draußen bereits gibt.

Das ist Sinn der Sache. So ist vor inzwischen mehr als 20 Jahren meine erste Homepage entstanden, weil ich mich erst aus dem mich-Seiten-Generator von Ebay und dann aus Frontpage befreit habe. Ich muss zwar in Vollzeit arbeiten, habe eine Frau und 4 Kinder, renoviere nebenbei ein Haus und bin in einer Partei und einem Verein aktiv und habe bei beiden auch noch das Amt des Schatzmeisters, aber etwas Zeit für ein Hobby bleibt doch noch. Nur diese Bedingungen ermöglichen es mir übrigens, die Seiten gut zu machen. Ich muss nicht morgen oder nächste Woche fertig sein. Wenn ich in 4 Wochen sage, das Projekt ist einsatzbereit, dann setze ich es 4 Wochen zu,m ersten mal ein. Wenn ich das selbe erst 2034 im Januar sage, setze ich es dann zum ersten Mal ein.