Friedel: Kosten für Online-Abstimmungen

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Ich verstehe deine Einwände nicht. Natürlich kann und darf niemand alle Token herunterladen. Sonst wäre das ganze doch sinnlos. Jder kennt nur sein eigenes Token und er weiß wie viele Stimmberechtigte bzw. Token es gibt. Ob jemand EDV-Legastheniker ist, spielt auch keine Rolle. Auch ein EDV-Legastheniker kann unterscheiden, ob bei seiner Stimme Ja oder Nein angezeigt wird. „Technisch in der Lage“ bedeutet in diesem Fall, bis zum Bildschirm schauen zu können. Das fällt den Mitglieder sicher leichter, als durch ganz Deutschland zu fahren, um die Auszählung der Stimmbriefe zu beobachten. Und die Stimmberechtigten einzugeben, ist sicher einfacher, als das jetzt bei den Briefabstimmungen ist.

Ich habe den Eindruck, du unterschätzt den Aufwand und die Überprüfbarkeit von Briefabstimmungen ganz gewaltig. Die Briefabstimmungen sind teuer und zu aufwendig. Da kommen im Jahr schnell ein paar 1000€ zusammen. Und es kostet viel Zeit und Mühe. Und wir können uns nicht darauf verlassen, dass sich jedes Mal (meist 1 bis 2 Mal im Jahr) 3 bis 5 Leute je 1 Woche Urlaub dafür nehmen.

Marktführer bei Onlineabstimmungen ist POLYAS. Bei denen muss man für jede Abstimmung einzeln die Stimmberechtigten in einer Excell-Tabelle hochladen. Abstimmung und Auszählung sind nicht überprüfbar, eine Zertifizierung wird nirgends erwähnt. Die gibt es wohl auch nicht. In einer Abstimmungsperiode wurden bei uns im LV bisher zwischen 5 und 30 Abstimmungen gemacht. Der Durchschnitt dürfte knapp über 10 liegen. POLYAS verlangt für 10 Abstimmungen bei 500 stimmberechtigten schlappe 5934,90€. Bei 30 Abstimmungen liegt das schon bei knapp 18k€. Andere Anbieter sind selten preiswerter und auch selten besser. Sowas kommt definitiv nicht infrage.