Hallo
Es gibt noch einen Grund: Gimp hat ja allerhand Abhängigkeiten. Da kann es sein, dass am „Unterbau“ zu viel geändert werden muss. Also macht man da keine Experimente.
Ja, das ist wohl der Grund, wie ich mittlerweile feststellen musste. Mehr dazu unten.
Da wir dabei sind: Das „rollende Update“ von Ubuntu 20.04 auf 22.04 (durch Ändern der URLs in den Repos) hab ich hinbekommen
Meinst du ein direktes Upgrade von Ubuntu 20.04.x auf Ubuntu 22.04.x oder eines über die Zwischenschritte 20.10, 21.04 und 21.10?
Dass ein doch recht bekanntes Paket wie Gimp nach dem Distro-Release von Canonical überhaupt kein Update bekommt, ist mMn echt mau.
Ob das so stimmt?
Wie dein Link zeigt, ja. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 29.03.2020 auf die Version 2.10.18.1. Das war vor dem Release von Ubuntu 20.04. Danach passierte da im Repo für Ubuntu 20.04 nichts mehr.
Ich habe jedenfalls versucht, Gimp aus den Quellen zu kompilieren. Wie du oben schon schriebst, gibt es einige Abhängigkeiten. Normalerweise kompiliere ich nur konkret ein Spiel in der jeweils neuesten Entwicklungsversion. Ich weiß also grundsätzlich, wie so etwas funktioniert. Bei dem Spiel dauert der Durchlauf von ./configure
beziehungsweise neuerdings cmake ..
zur Vorbereitung auf make
etwa zwei bis drei Sekunden. Bei Gimp läuft und läuft und läuft ./configure
… bei mir weit über 10 Sekunden lang. Da wird erheblich mehr „herumkonfiguriert“.
Ergebnis des Ganzen: diverse nicht aktuelle Bibliotheken (das OS ist frisch aktualisiert), diverse Bibliotheken, die zwar installiert sind, von ./configure
aber nicht gefunden werden, optionale Abhängigkeiten, die nicht installiert sind und deren Fehlen als das Kompilieren unmöglich machende Fehler angekreidet werden. Nicht, dass man die nicht auch als nicht automatisch einzukompilieren markieren könnte. Nein, ich müsste da wohl per Aufrufparameter händisch nachhelfen.
Vor dem Start von ./configure
bin ich, nachdem ich die Liste der geforderten Bibliotheken mit den auf meinem Rechner installierten Versionen verglichen habe, davon ausgegangen, dass mein System die Anforderungen erfüllt. Aber die Fehlerliste von ./configure
zeigt mir, dass die Dokumentation von Gimp nicht auf dem aktuellen Stand ist. Vieles, was auf meinem System laut der Doku noch gereicht hätte, zeigt mir die Ausgabe von ./configure
als unzureichend an. Ich brauche also mit dem nächsten Schritt (make
) erst gar nicht zu beginnen.
Selbst Canonical könnte mit den für Ubuntu 20.04 zur Verfügung gestellten Quellen kein Paket von Gimp in einer aktuellen Version zur Verfügung stellen. Ob das schon für Gimp 2.10.20 oder 2.10.22 gegolten hat oder ob die verfügbaren Bibliotheken dafür noch ausgereicht hätten, wer weiß. Ist ja auch Wurscht.
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass soetwas wohl die meisten Benutzer davon abhalten dürfte, sich eine aktuelle Gimp-Version selbst zu kompilieren. Ich gehöre jedenfalls in diese Gruppe und bediene mich jetzt mit dem Flatpak-Paket bei den oft geschmähten Fremdquellen. 🤷♂️
Tschö, Auge
200 ist das neue 35.