TS: Gedanken eines Oldies

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Hello,

Das ganze Ausweichen von AliExpress auf die Gesamtlage in D und das arme, rückständige Deutschland ist unkonstruktiv. Es lenkt nämlich von dem Problem ab, dass uns das Globalisierungsruder von Tigern und Drachen aus der Hand gerissen wird.

Der Auslöser hierfür war, dass man bei diesen Diensten nichts kaufen solle. Das fand ich in gewissem Maße nationalistisch. Darauf folgte eine Tirade von Rolf, auf die ich mich dann herausgefordert fühlte, etwas über meine historischen Beobachtungen zu diesem Thema herauszulassen.

Bisher sind das mMn alles nur Beobachtungen (TS) und Behauptungen (Rolf) und Provokationen (Mitleser).

Wenn wir dann noch darauf verzichten, die Einhaltung von Handelsregeln durchzusetzen bzw. als Konsumenten und Unternehmen fröhlich bei denen kaufen, die auf die Regeln pfeifen, sägen wir fleißig am eigenen Ast.

Vielleicht müssten wir aber auch nur unsere Verhaltensweisen und Regeln umstellen, anpassen, und anfangen, "zurückzuklauen"?

Je höher der allgemene Bildungsstand und der Lebensstandard z. B. in China und Korea werden, desto eher wäre dies denkbar. Dort wollen Mann und Frau sich auch schon länger nicht mehr ausbeuten lassen. Im Prinzip scheint doch weltweit eine vernünftige Art von Sozialismus zu entstehen? ;-P

Wir müssten dafür vermutlich in Zukunft aber verhindern, dass unsere Konzerne mit erheblichen Subventionen neue Technologien entwickeln (lassen), und wenn diese dann funktionieren, die Rechte daran dann für Höchstgewinne ihrer Großaktionäre (also max. ca. 5% unserer Bevölkerung) zu verschachern. Die bemängelten Staaten verschachern "nur" ihre Produktionsergebnisse, nicht aber das Know-How und die Rechte dran. "Rechte" sind ohnehin nichts wert, wenn die andere Wirtschaftseinheit groß genug ist.

Dass man heute keinen Fön oder Toaster mehr bekommt, der NICHT in Fernost zusammengeschraubt wurde, finde ich gruselig. Die Folgen dieser Abhängigkeit sind uns in den letzten Jahren bleischwer auf die Füße gefallen.

Wenn wir endlich ein vernünftiges Recycling-/Reparaturgesetz hätten, wären solche Auswüchse vermutlich vom Tisch. Hier sollten wir (auch wenn ich mich jetzt noch unbeliebter mache) aus den praktischen Erfahrungen der 40 Jahre DDR lernen. Dort wurde weniger weggeworfen und mehr repariert. Die Gründe dafür sind divers. Ersatzteile gab es ja auch nicht immer. Wenn man also die Mängel dieses Systems analysieren und behandeln würde, könnte man vielleicht einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen daraus ziehen!?

Es gibt z. B. inzwischen bereits zu viele verarmte Rentner:innen, die sich noch mit der reparaturfähigen Technik von gestern auskennen, und diese Reparaturen (inklusive Strümpfe stopfen) auch ausführen würden. Sie müssten den dafür erhaltenen Obolus dann auch abzugsfrei und ohne Behördenpapierkram behalten dürfen.

Das ist nur eine Idee von vielen, die zwei Probleme zu einer Lösung zusammenfassen könnte.

Den heimischen Markt dagegen zu stärken ist kein Nationalismus. sondern Notwehr.

Habe ich auch mal gesagt: "Links wählen ist keine Schande, sondern Notwehr."

Das war aber, bevor sich angeblich linksorientierte Politiker:innen durch Aufsichtsratsposten, Nachfolge-Verträge (nach ihrer Amtszeit) oder sonstige selbst zugeschanzte Vergünstigungen unangemessen bereichert haben und dafür Rechte unseres Staates (also unser aller Rechte) veräußert haben.

Du triffst da zu 99% meine Einschätzung zum Thema. Die Fragestellung:

Das ist schön für Euch beide. Aber es ist eben auch nur eine Korrelation.

"Was hat denn das vermeintliche Einschlafen bzgl. Innovationen in DE mit dem Umstieg von DOS auf Windows zu tun? Und warum fing es damit an?"

Bitte verwechsele auch Du nicht Kausalität und Korrelation miteinander. Meine Beobachtung basiert auf Korrelation. Deine Fragen basieren auf Provokation. Denn sooo dumm schätze ich Dich gar nicht ein, dass Du nicht selber Vorschläge machen könntest.

hingegen bleibt für mich dabei weiterhin unbeantwortet.

Das tut mir aufrichtig leid. Wenn Du hier nicht folgen kannst, dann könnte das daran liegen, dass Du die Entwicklungen nicht selber miterlebt hast. Wie alt bit Du?

Das Alter ist auch keinesfalls ein Vorwurf, sondern nur ein Versuch, eine Lösung für das Informationsdefizit zu finden. :-)

Dazu müsstest Du vielleicht aber endlich mal dazu bereit sein, ein wenig aus der Anonymität hervorzutreten und uns mehr über deinen Hintergund zu erzählen. Da muss ja nicht gleich Adresse und Telefonnummer dabei stehen. Aber jede weitere Verweigerung über den Bericht über deine Expertise würde ich hier als OFF-Kriterium für Dich empfinden!

Ich habe (als Jugendlicher) noch die Zeiten von Relais-Computern erlebt. Mein Vater hat die noch reparieren müssen.

Es kamen dann aber auch sehr bald digitale transistorisierte Systeme, später integrierte Schaltungen und dann die Microprozwessorsysteme von DEC und PRIME. Deutschland hatte nur eine sehr bescheidene eigene Microelektronik-Fertigung. Aber die wuchs.

Und wir hatten dann etliche Softwareentwickler, die auf den Systemen von DEC, PRIME und sogenannten Mainframes Programme und Strategien entwickelt haben.

Das lief eben bis zu DOS, DPMI, dem russischen DOS-PM-Clone, usw.

Dann kam Windows. 1.0 war ein Flop. 2.0 habe ich prsönlich noch in US-Entwicklungslabors kennen gelernt. Die Applikations-Entwickler sind täglich verzweifelt. Dann kam 3.0 und das (geschlossene) teuere Entwickungssystem dafür. Wer es haben wollte, musste seeeehr viel Geld bezahlen.

Trotzdem hieß es bald: eigene Entwicklungen zu machen, lohnt nicht mehr, denn es gibt ja Windows. Trotz des damalegen großen Erfolges von Novell für Netzwerke.

Da es auch schon anfängliche "Killerprogramme" gab, die aber alle auch nur geklaut und eingereiht waren in das Konstrukt:

  • Open-Access -> Excel
  • Word -> Microsoft Word 2.0
  • dBase, FoxPro -> M$-Access
  • usw.

haben sich dann auch viele der deutschen Konzerne darauf eingelassen. Damit waren die anhängenden mittelständischen Firmen dann gezwungen, mitzuziehen.

Um das jetzt mal abzukürzen:

Andere Nationen auf der Welt haben hier nach und nach erkannt, dass sie diese ursprünglichen Killerapplikationen unterwandern müssen, wenn sie nicht weiter abhängig bleiben wollen (angangs nur mit besserer und billigerer Hardware). Heute können die aber auch Software - sogar als Micro-OS in der gelieferten Hardware. Oder warum haben die USA sonst einen Bann gegen Huawei ausgesprochen?

Arroganz - so wie Du sie z. B. ständig durch dein Mobbing praktizierst - zahlt sich global selten langfristig aus.

Irgendwann kommt immer eine Überraschung.

Glück Auf
Tom vom Berg

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S☼nnige Grüße aus dem Oberharz