@Rainer:
Da bringst du auch wieder so ein Totschlagargument.
Erstens: Du postulierst eine sehr unwahrscheinliche Situation - und die auch noch extrem unkonkret mit "denen das passiert". Was genau ist denn passiert? Es ist in dieser Diskussion absolut nicht hilfreich, nur mit einer subtilen, unkonkreten Angst zu argumentieren, den eigenen Kindern könne "irgendwas mit Kinderporno" passieren. Das ist absolut realitätsfern. Viel eher passiert den Kindern "irgenwas mit Unfällen im Straßenverkehr, beim Spielen, im Haushalt".
Zweitens: In den allermeisten Fällen von Kindesmißbrauch ist der Täter im sozialen Umfeld zu finden. Eltern, Freunde, Bekannte, Nachbarn. Und solche Übergriffe bleiben nur dann lange Zeit unentdeckt, wenn der Täter einen solch starken Einfluß auf das Kind hat, dass dieses davon nichts erzählt - weil es vielleicht gar nicht die Bedeutung versteht dessen, was mit ihm passiert. Oder weil die Umwelt (wieder Eltern, Freunde, Bekannte, Nachbarn) weggucken und schweigen.
Drittens: Nur ein verschwindender Anteil solcher Straftaten wird tatsächlich auf optischen Medien dokumentiert, der Rest geschieht einfach so. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass vom Mißbrauch der eigenen Kinder Fotos ins Internet gelangen.
Viertens: Es gibt keinen behaupteten KiPo-Massenmarkt mit Millionenumsätzen. Diese Behauptung kann nicht mit Belegen untermauert werden, es ist reine Propaganda. Es ist überhaupt extrem schwierig, kinderpornographische Websites im Netz zu finden. Die etablierten Tauschringe haben sich auf andere Kommunikationswege zurückgezogen, ein Einstieg in diese Kreise ist schwierig, viel Bildmaterial soll uralt sein und wird im Tauschgeschäft immer wieder recycled - ohne finanzielle Interessen.
Fünftens: Die Behauptung, Konsumenten von Bildmaterial würden zwangsläufig irgendwann einmal selbst aktiv, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage, es gibt schlicht keinerlei derartigen Untersuchungen, die die These stützen oder widerlegen würden. Ich empfehle dazu den Artikel von Lutz Donnerhacke, der zu den dargelegten Pro-Argumenten Belege sucht und nicht wirklich fündig wird, eher im Gegenteil.
Insgesamt bleibt als Antwort auf Rainers Fragestellung übrig:
- Es ist schon extrem unwahrscheinlich, dass die eigenen Kinder solch ein Schicksal erleiden.
- Es ist dann noch extrem unwahrscheinlich, dass dabei Fotos entstehen
- Noch unwahrscheinlicher ist, dass diese Fotos dann sofort frei zugänglich im Internet auftauchen.
Mit anderen Worten: Das Szenario "das" übersetzt zu "Du findest KiPo-Bilder deiner Kinder im Internet" ist extrem unwahrscheinlich und deshalb einer emotionalen Ausforschung im Sinne von "Was würdest du tun?" absolut unzugänglich.
Übersetzt man "das" zu "Du findest heraus, dass deine Kinder sexuell missbraucht wurden", dann wäre vermutlich das allerletzte, was man dann will, eine Domainsperre im Internet. Nein, in so einem Fall wird die erste Reaktion sein, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Und die zweite Reaktion, wenn denn ein Täter benannt ist, wird der Unglauben sein, wie man sich in diesem doch so freundlichen Menschen so täuschen konnte, denn der Täter stammt in den meisten Fällen eben aus dem sozialen Umfeld.