Georg: Internetnutzer wehren sich gegen Zensurfilter

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Hallo,

ich findes es befremdlich, wenn hier in dieser Diskussion von manchen Postern den Gegnern der Zensurpläne schon nahezu unterstellt wird, das diese

a) sich wohl KiPo-Seiten anschauen

oder

b) eh nur Angst haben, das deren (anders gearteten) illegalen Interessen behindert werden.

Als Vater und n.m.E. bis jetzt jedenfalls rechtlich und moralisch richtig denkendem Menschen bin ich, wie wohl alle hier postenden Personen, eindeutig gegen KiPo - auch wenn meine Meinung hinsichtlich der Bestrafung der Täter nicht unbedingt mit der aktuellen Rechtsprechung konform geht.

Prinzipiell ist nach meiner Meinung innerhalb einer Demokratie eine staatlich kontrollierte Zensur - gleich bei welchem Medium - nicht korrekt, von daher pflichte ich den Gegnern dieser "Stopschild"-Zensur uneingeschränkt bei - auch wenn ich weiß das es derartiges "Zensurverhalten" leider schon eher die Normalität als die Ausnahme ist. Mann denke einmal an das Verbot bestimmter Softwareerzeugnisse...

Es ist schon bedauerlich, wenn Politiker der Meinung sind, das wenn man ein Problem nicht sieht, das es dann nicht mehr da - bzw. kleiner wird.

Eine Sperrung von einzelnen Adressen (hierbei ist ja zu beachten, das IPs gesperrt werden sollen!) hat technisch n.m. Verständnis zur Folge, das der jeweilige Server nicht mehr über den Provider erreichbar ist. Wenn auf dem besagtem Server allerdings - was wohl eher die Regel und nicht die Ausnahme ist - auch anderer Content vorhanden ist, bedeutet dieses ja in diesem theoretischem Fall, das wenn ich besagten "anderen" Content (und dieser muß ja nicht zwangsläufig illegal sein) aufrufen will, entsprechende Sperrseite auf meinem Monitor habe. Dieses bedeutet widerrum in meinem persönlichem Horror-Scenario, das ich plötzlich als potentieller Kinderschänder gelten könnte...

Es ist schon beachtlich, das sich die ganze westliche Welt über Guantanomo aufgeregt hat - denn da waren doch nur "potentielle" Terroristen.

Als kleiner Denkansatz für die Beführworter der Zensur: Wäre es nicht einfacher, wenn man nicht Sperrlisten verwendet sondern lieber direkt nur einzelnen Webseiten freigibt, die den rechtlichen Rahmenbedingungen unserer Gesetzgebung entsprechen ? Gut, das Internet würde dann halt sehr klein, denn auch jede Webseite die Werbung beinhaltet aber kein korrektes Impressum hat, wäre ja illegal, aber es hätte den großen Vorteil, das sich jeder seine Lieblinsseite (mehrere wirds dann ja wohl nicht mehr geben) locker merken kann und diese lästige Favoritenverwaltung wegfallen würde...

VG