Es war einmal ein Kind, das stand mit seiner Mami an der Kasse im Supermarkt. Das Kind durfte den Wagen schieben, aber da gab's nicht mehr viel zu schieben, denn an der Kasse geht's bekanntlich nur noch zentimeterweise voran. So langweilte sich das Kind ganz fürchterlich und schaukelte den Wagen immer vor und zurück. Vor dem Kind und seiner Mami stand eine alte Dame an der Kasse. Sie humpelte ein bisschen und musste sich auf den Wagen aufstützen, weil ihr das lange Stehen weh tat.
Dummerweise war ein bisschen wenig Platz zum Wagenschaukeln, deswegen stiess das Kind seinen Wagen der alten Dame immer wieder in die Hacken. Irgendwann drehte die Dame sich um und sagte: "Bitte lass' das. Es tut mir weh." Die Mami antwortete für das Kind: "Mein Kind wird antiautoritär erzogen. Es muss sich entfalten und ausdrücken können. Es langweilt sich und muss den Wagen hin und her schaukeln."
Hinter der Mami und dem antiautoritär erzogenen Kind stand aber ein Punker. Der junge Mann sah richtiggehend furchterregend aus, bunte Haare, zerfetzte Klamotten und so. War man damals ja auch nicht so wirklich gewöht. Der stand gerade neben einem kleinen Turm aus Honiggläsern. Er nahm ein Glas, schraubte es auf und liess den Inhalt langsam und genüsslich über den Kopf der antiautoritären Mami laufen. Die schnappte nach Luft und wollte gerade zu zetern anfangen, da sagte der junge Mann: "Wissen Sie, ich bin antiautoritär erzogen und ich habe gerade das dringende Bedürfnis verspürt, mich zu entfalten und mich auszudrücken."