Hi,
Wenn es tatsächlich spezifische Fähigkeiten der Geschlechter sind, müssten sie ja erblich sein. Das bedeutet wiederum, dass auf dem Y-Chromosom irgendein Gen für das Reparieren von Autos zuständig ist. Ein weiteres Gen müsste dann das Näh-Gen auf dem X-Chromosom unterdrücken.
Wenn Du, ueps, mir zustimmst, dass diese Theorie ziemlich absurd klingt, dann gib Deine auf und sprich von Erziehung statt von Fähigkeiten.
Laecherlich daran ist eigentlich nur Deine dilettantische Darstellung. Die Welt ist halt nicht so einfach, wie Du sie Dir offenbar vorstellst.
Schau Dir als Beispiel mal die Rot-Gruen-Schwaeche an. Von diesem genetischen Defekt sind etwa 8% der Maenner, aber so gute wie keine Frauen betroffen (angeblich 0.2%, aber die Angaben schwanken).
Nun ist meines Wissens die Rot-Gruen-Sehschwäche ein relativ einfach nachzuverfolgender Defekt. Dessen genetische Ursache (ähnlich wie z.B. auch die Hämophilie, ugs. Bluterkrankheit) eben nachgewiesen ist.
Ich kann mich aber den Zweifeln an den "genetischen Fähigkeiten" bei der Kindereziehung, beim Kochen und Nähen wirklich nur anschließen. Es gibt schließlich Köche, Schneider usw. Und die waren früher keineswegs die Minderheit. Warum können die das dann, wenn ihnen doch die Gene fehlen?
Ich bin natürlich völlig aus der genetischen Art geschlagen, weil ich dummerweise Elektrotechnik studiert habe. Ich weiß, das gehört sich nicht für eine Frau.
Und was die weiter unten angesprochenen vererbten Musikgene angeht, streitet sich die Wissenschaft m.W. heute noch darüber, ob es der Umgang mit den vielen Musikern war oder die genetische Veranlagung, die in der Familie Bach so viele Komponisten hat werden lassen.
Wer wie ich erlebt hat, dass bei der Erziehung eines Mädchens Jahrgang 1979 bei allem und jedem von Dritten (also Fremden) gefragt wird, ob die Mutter vielleicht lieber einen Jungen gehabt hätte, nur weil ich meiner Tochter nicht alles verboten habe, was angeblich nicht mädchenhaft sei, und dass die Tochter auch in der Schule stets gegen das Vorurteil ankämpfen musste, dass Naturwissenschaften und Mathematik nichts für Mädchen seien, der weiss, wie verheerend die Behauptung ist, das liege alles in den Genen.
Was das ebenfalls angesprochene Beschützen des weiblichen Geschlechts angeht: Das hat mein Vater (Jahrgang 1900) schon bei mir versucht und als einziges erreicht, dass er halt nichts davon erfahren hat, wenn ich im Teenie-Alter Dinge unternahm, von denen mir klar war, dass er sie missbilligen würde.
Wer sich nicht beschützen lassen will, scheint auch heute noch ein Mannweib zu sein, oder wie soll ich das interpretieren?
Selbstverständlich habt ihr Recht, dass die Erziehung nicht alles ist. Aber welchen Part Erziehung (nicht nur durhc Eltern, sondern auch durch Bild in der Gesellschaft, Werbung, sonstige Medien) spielt, wird man erst aussortieren können, wenn Putzmittel auch Männern bei der hausarbeit helfen, Mädchen auch beim Anblick der Eisenbahn und des Technisbaukastens und - was noch wichtiger ist - buben auch beim Anblick der Babypuppe und der Puppenküche blanke Augen kriegen dürfen in der Werbung.
Gruß, Karin
Schöne Grüße an alle,
Karin