Hallo Michael,
Ich bin natürlich völlig aus der genetischen Art geschlagen, weil ich dummerweise Elektrotechnik studiert habe. Ich weiß, das gehört sich nicht für eine Frau.
Bist Du Mensch? Wenn ja, was ist besonderes an Deiner technischen Ausbildung, erklär mir das bitte mal, ich kann das nicht verstehen. Du hast den Ausbildungsweg gewählt, der Dir am nächsten kam, was ist dadran Besonderes?
Sorry, hatte die <ironie> tags vergessen.
Wer wie ich erlebt hat, dass bei der Erziehung eines Mädchens Jahrgang 1979 bei allem und jedem von Dritten (also Fremden) gefragt wird, ob die Mutter vielleicht lieber einen Jungen gehabt hätte, nur weil ich meiner Tochter nicht alles verboten habe, was angeblich nicht mädchenhaft sei, und dass die Tochter auch in der Schule stets gegen das Vorurteil ankämpfen musste, dass Naturwissenschaften und Mathematik nichts für Mädchen seien, der weiss, wie verheerend die Behauptung ist, das liege alles in den Genen.
Ist mir unverständlich, wahrscheinlich hattest Du so ein paar Leutchen um Dich, die hinterm Mond lebten.
Das war ganz normales Münchner Großstadt-Publikum.
Wer sich nicht beschützen lassen will, scheint auch heute noch ein Mannweib zu sein, oder wie soll ich das interpretieren?
Is halt so: Meine Geschlechtsgenossen und ich (Jg. 65) sind erzogen worden, daß Mann Frauen und Älteren gegenüber höflich und zuvorkommend ist. Gleichzeitig ist es leider in unseren Großstädten unbestritten so, daß für Frauen leider das Gefahrenpotential doch höher ist und dann kommen da doch die alten Schutzinstikte (aus der Steinzeit, wo der Mann halt die Frau als Sammlerinn der nichttierischen Nahrung und als Hüterin des Lebens schützen mußte) raus.
Also, wie oben schon gesagt, ich lebe in München, war über 10 Jahre mit meiner Tochter alleine und bin auch ganz gut ohne Schutz, aber mit ausreichend Selbstbewusstsein ausgekommen. Für mich musste ich mir das mühselig anerziehen, für meine Tochter war es Teil meiner angeblich "lieber einen Jungen gehabt"-Erziehung, dass ich meiner Tochter nicht Harmoniebedürfnis um jeden Preis anerzogen habe. Und glaube nicht, dass das kein innerer Kampf für mich war, da ich selber schon unter dieser "Krankheit" leide.
Mädchen kriegen halt immer noch vorgehalten, dass man sich nicht streitet, rauft usw. Und wer seine Tochter anders erzieht, eckt an. Vielleicht wäre ich auch angeecket damit, einem Buben beizubringen, dass es mindestens genauso wichtig ist, einem Mann, der etwas Schweres trägt die Tür aufzuhalten wie einer Frau?
Zu diesem Thema (Höflichkeit géschlechtsabhängig) könnte ich sowieso noch einen ganzen Roman schreiben, aber das führt dann doch für dieses Forum zu weit.
Gruß, Karin