Sup!
Es gibt etwa einen verschiedenen Umgang mit Autorität, das beobachte ich jeden Tag erneut, wenn ich Kurse mit Männern und Frauen durchführe, im Moment sogar international in einem studienvorbereitenden Kurs für die Uni Dortmund.
Wie ist denn so der Umgang? Ich würde mal behaupten, daß Männer eigentlich eher Autorität akzeptieren, solange die Autoritätsperson keine offensichtlichen Schwächen zeigt, während Frauen möglicherweise der Autorität kritischer gegenüberstehen... aus meiner Erfahrung als nicht-internationaler Kursleiter ;-)
3.) Männer sind eher mathematisch-naturwissenschaftlich begabt, Frauen eher sprachlich-sozial
Stimmt nicht mehr, liebe Stonie, zumindest nicht in Deutschland. Und warum Studienrat, warum nicht Studienrätin? Angesichts der realen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dürfte eine Deutschlehrerin am Gymnasium selbst ohne Karriere, alle sozialen Leistungen eingerechnet, mehr verdienen, als ein Ingenieur auf der untersten Stufe der Hierarchieleiter. Und natürlich deutlich mehr als ein Handwerksmeister.
Hmmm... Handwerk hat goldenen Boden - ich denke doch, ein tüchtiger Handwerksmeister kann mehr verdienen als ein Studienrat.
Vielleicht wäre der bessere Ansatz die Frage nach der Macht, nach dem Kampf um Autorität, der Übernahme entsprechender Positionen und Aufgaben. Ich glaube, genau da wird es für die Ladies schwierig.
Inwiefern? Mögen Frauen keine Macht haben?
Richtig, aber entschuldige, liebe Stonie, irgendwie auch etwas zu glatt und politisch korrekt. Welche Rollen nehmen Frauen in solchen Männerbereichen ein, mit welchen Ansprüchen und Bedürfnissen werden sie konfrontiert, denk doch mal an Deine Rolle im Selfraum! Vielleicht müssten wir den Mut haben, hier noch ein Stück weiterzudiskutieren.
Ich denke, an Frauen werden hier keine großartigen Ansprüche gestellt, eigentlich ist doch der einzige Anspruch hier die Einhaltung der Umgangsformen, geschlechtsunabhängig.
Umgekehrt ist es ähnlich: "Mach uns den Papa!", jubelt die Schar der Kolleginnen hinter den Kulissen, und lös uns außerdem unsere intriganten Dauerkonflikte oder ergreif da endlich mal Partei! Vielleicht ist es wirklich so, wie der gute alte Freud es dargestellt hat: Frauen neigen dazu, bestimmte Konfliktsituationen auf niedrigem Aggressionsniveau auf Dauer zu stellen, während Männer die Sache bis zu Niederlage oder Sieg ausfechten wollen. So gibts denn in Männerdomänen oft eher mal einen großen Krach mit entsprechenden Konsequenzen, während in Frauenwelten eher der nervige Kleinkrieg auf Dauer gestellt wird. Zudem fällt es Frauen schwer, Konflikte zu "beerdigen" und zu vergessen, vielleicht weil sie einen höheren Grad an Integration in bestimmten Zusammenhängen anstreben als die meisten Männer. "Ich will als ganzer Mensch dazugehören!", wünschen sich viele Frauen, während viele Männer damit zufrieden sind, auf der beruflichen Ebene akzeptiert zu werden.
Wie will man denn als ganzer Mensch irgendwo dazugehören, wo man nur mir wenigen Facetten seines Charakters auftreten kann, wo man innerhalb eines Kontexts eine bestimmte Rolle innehat?
Gruesse,
Bio