Hallo Stonie,
Hat eigentlich jetzt jemand was neues gelernt?
erwartest Du wirklich Ergebnisse, wenn Männer und
Frauen doch _so_ verschieden sind?
Grinsende Grüße
Michael
Der echte Unterschied zwischen Männern und Frauen
Einem Mann namens Gerhard gefällt eine Frau namens
Susanne. Er fragt sie, ob sie ins Kino gehen will,
sie sagt ja, und beide verbringen einen sehr lustigen
Abend. Ein paar Tage später lädt er sie zum Abendessen
ein, und sie haben wieder viel Spaß. Fortan treffen
Sie sich regelmäßig, und nach einiger Zeit trifft sich
keiner von beiden mit irgendjemand anders mehr.
Eines Abends, als sie nach Hause fahren, schießt ein
Gedanke durch Susannes Kopf, und, ohne richtig drüber
nachzudenken, spricht sie ihn aus: „Ist Dir klar, dass
wir uns mit dem heutigen Abend seit genau 6 Monaten
treffen?“
Stille.
Susanne kommt die Stille sehr laut vor. Sie denkt:
„Oje, ob es ihn nervt, dass ich das gesagt habe?
Vielleicht fühlt er sich durch unsere Beziehung
eingeschränkt, oder er fühlt sich von mir in eine
Pflichtrolle gedrängt“
Und Gerhard denkt sich „Wow, 6 Monate.“
Und Susanne denkt sich: „Moment, ich bin gar nicht
sicher, ob ich so eine Art Beziehung will.
Manchmal hätte ich lieber mehr Freiraum, ich werde
Zeit brauchen, mir zu überlegen, ob ich so weiter
machen will. Ich meine, wo führt uns das hin? Wird
es immer so weiter gehen, oder schreiten wir auf eine
Ehe zu? Vielleicht sogar auf Kinder? Darauf, unser
restliches Leben miteinander zu verbringen? Bin ich
bereit, diese Verpflichtung einzugehen? Kenne ich
diesen Menschen überhaupt?
Und Gerhard denkt sich: „Hm, das heißt, es war ... mal
sehen ... Februar, als wir anfingen, uns zu treffen,
das war gleich nachdem ich das Auto beim Service hatte,
das heisst ... wie ist der Kilometerstand? Au weia!
Die Karre ist überfällig für einen Ölwechsel!“
Und Susanne denkt sich: „Er ist besorgt. Ich sehe es
in seinem Gesicht. Vielleicht war mir nicht ganz klar,
wie er die Sache sieht. Vielleicht will er mehr von
unserer Beziehung, mehr Intimität, eine tiefere
Bindung, vielleicht hat er, sogar schon vor mir,
gespürt, dass ich mich zu sehr zurückhalte.
Ja, das ist es. Deswegen spricht er so selten über
seine Gefühle. Er hat Angst, zurückgewiesen zu werden.“
Und Gerhard denkt sich: „Die sollen sich auf jeden Fall
noch einmal das Getriebe ansehen. Ist mir völlig egal,
was diese Deppen sagen, die Schaltung funktioniert noch
immer nicht richtig. Und diesmal können sie es auch
nicht aufs kalte Wetter schieben. Wir haben 30 Grad,
und das Ding hier schaltet sich wie ein Lastwagen von
der Müllabfuhr. Und ich habe diesen inkompetenten
Gaunern 1200 Mark bezahlt.
Und Susanne denkt sich: „Er ist sauer. Ich kanns ihm
nicht übel nehmen, ich wärs auch. Ich fühle mich so
schuldig, ihm das anzutun, aber ich kann nichts für
meine Gefühle, ich bin einfach unsicher.
Und Gerhard denkt sich: „Wahrscheinlich werden sie
sagen, es gibt nur 90 Tage Garantie, diese Säcke!“
Und Susanne denkt sich: „Wahrscheinlich bin ich viel
zu idealistisch, und warte auf einen Ritter auf einem
weissen Pferd, während ich hier neben einem superlieben
Menschen sitze, einem Menschen, mit dem ich gern
zusammen bin, um den ich mich wirklich sorge und der
sich wirklich um mich sorgt. Einem Menschen, der wegen
meiner selbstherrlichen Schulmädchenfantasien leiden
muss.
Und Gerhard denkt sich: „Garantie? Die reden von
Garantie? Können sie haben, ich nehme ihre Garantie
und stecke sie ihnen in ...“
„Gerhard“, sagt Susanne laut.
„Was?“ sagt Gerhard erschrocken.
„Bitte quäl dich nicht so“, sagt sie, während sich
ihre Augen mit Tränen füllen. „Vielleicht hätte ich
niemals .. Oh Gott, ich fühle mich so....“ (Sie
verstummt, schluchzt).
„Was?“ sagt Gerhard.
„Ich bin so dumm“, schluchzt Susanne, „Ich meine, ich
weiß, dass es nie einen Ritter geben wird. Es ist so
dumm. Weder einen Ritter noch ein Pferd.“
„Es gibt kein Pferd?“, fragt Gerhard.
„Du denkst auch, dass ich dumm bin, oder?“, sagt
Susanne.
„Nein!“, sagt Gerhard, froh, endlich eine richtige
Antwort zu haben.
„Die Sache ist die ... es ist einfach so ... ich
brauche ein wenig Zeit“, sagt Susanne.
(Es entsteht eine 15sekündige Pause, in der Gerhard
versucht, so schnell er kann mit einer sicheren
Antwort aufzuwarten. Endlich fällt ihm etwas ein,
das funktionieren sollte.)
„Ja“, sagt er.
(Susanne, tief bewegt, berührt seine Hand)
„Oh Gerhard, denkst du wirklich so darüber?“ fragt sie.
„Worüber?“ fragt Gerhard.
„Über ein wenig mehr Zeit“ sagt Susanne.
„Oh“, sagt Gerhard, „Ja.“.
(Susanne dreht sich zu ihm und sieht ihm tief in die
Augen, wodurch er schrecklich nervös darüber wird, was
sie als nächstes sagen wird, besonders, wenn darin ein
Pferd vorkommen sollte. Endlich spricht sie.)
„Danke, Gerhard“, sagt sie.
„Ich danke Dir“, sagt Gerhard.
Dann bringt er sie nach Hause, wo sie sich auf ihr Bett
legt, eine von Konflikten geschüttelte, gequälte Seele,
und bis in den Morgen weint.
Gerhard fährt nach Hause, holt sich eine Tüte Chips,
dreht den Fernseher auf, und wird schnell von der
Wiederholung eines Tennismatchs zwischen zwei
Neuseeländern, von denen er noch nie was gehört hat,
in den Bann gezogen.
Eine leise Stimme irgendwo in seinem Kopf sagt ihm,
dass heute in dem Auto höchstwahrscheinlich etwas
wirklich wichtiges passiert ist, aber er ist sicher,
dass er niemals verstehen würde, was das war, also
beschliesst er, nicht weiter darüber nachzudenken.
Am nächsten Tag wird Susanne ihre beste Freundin
anrufen, vielleicht sogar noch eine, und mit ihr 6
Stunden lang über die ganze Sache reden.
In sorgfältiger Detailarbeit werden sie alles was sie
sagte, und auch alles was er sagte, analysieren, jedes
Wort, jeden Ausdruck, jede Geste, um Nuancen in der
Bedeutung des gesagten zu finden, und um jede mögliche
Variante durchzugehen. Das ganze wird sich wochenlang,
wenn nicht monatelang hinziehen, ohne jemals in einer
plausiblen Schlussfolgerung zu enden, aber auch, ohne
jemals langweilig zu werden.
Irgendwann während dieser Zeit wird Gerhard, während
eines Squash-Matches mit einem Freund, der sie beide
kennt, kurz innehalten und fragen „Peter, hat Susanne
mal ein Pferd gehabt?“.
Und DAS ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen.