Christian Kruse: Herbei, oh Ihr Mutigen! ;o)

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Hoi,

Nette Sig ;-) Wie lange benutzt du schon Linux? Ists schon eine
Woche? *g*

<verwunderung>
hast Du irgend etwas anderes erwartet? ;-)
</verwunderung>

Nein, nicht im geringsten *g* im Gegenteil, es bestaetigt meine These
von 'Phasen-Usern': die erste Phase ist die Windows-Phase (frueher war
es DOS).
Man spielt ein bisschen rum, macht hier was, macht da was,
und schliesslich kennt man sich mit diesem System sehr gut aus und
kann ganz passabel arbeiten. Phase II.
Aber man bemerkt auch mehr und mehr die Grenzen, die einem Windows
auferlegt. Schliesslich wird einem das zu bunt, und man faengt an,
ueber Alternativen nachzudenken: VMS? Mac? BeOS? Linux? Das ist
Phase III.
Man erkundigt sich, schaut sich Screenshots an, hoert sich
Vortraege von anderen, die das System benutzen, an und schliesslich
wagt man es: man installiert sich so ein Alternativ-System. Phase IV.
    Und natuerlich ist man erstmal begeistert und auch ein wenig
befremdet: alles ist neu, alles ist ungewohnt. Nichts reagiert mehr
so, wie man es gewohnt ist. Phase V.
Jetzt gibt es allerdings
Unterschiede: die einen bleiben bei dem System, setzen sich damit
auseinander, lernen es kennen und lieben. Phase Va. Den anderen ist
das zu anstrengend, die haben vergessen, dass sie dasselbe Spielchen
bei Windows mitgemacht haben. Die wollen einfach nur benutzen und
wechseln ganz schnell wieder nach Windows. Phase Vb. Wieder andere
sind immer noch nicht zufrieden und suchen weiter nach einer
Alternative. Phase Vc.
Aus Phase Va resultiert dann sehr schnell die
Phase VI, in der man nur noch auf Windows wettert. Man zieht sich
solche Sprueche rein, man liest sich MS-Witze und Witze ueber
Windows-User durch und lacht herzhaft. Einige meinen in der Phase
unbedingt *jeden* bekehren zu muessen und davon ueberzeugen zu
muessen, wie genial die von ihm gewaehlte Alternative doch ist.
Phase VIb.
Aus dieser Phase folgt dann zwangslaeufig irgendwann
Phase VII, in der man jenseits von Gut und Boese steht. Man hat
seine Alternative schon recht lange in Betrieb und kommt wunderbar
damit klar und ist mehr als zufrieden. Die Anti-MS-Sprueche hat man
alle schonmal gehoert und findet sie inzwischen nur noch langweilig.
Die Starrheit von ueberzeugten Windows-Usern regt einen schon lange
nicht mehr auf. In den Newsgroups und Foren kann man schon
tatkraeftig Fragen zu dem System beantworten, aber man beteiligt
sich schon lange nicht mehr am immerwaehrenden 'holy war of the
operating systems', ist sozusagen Veterane. In dieser Phase
steht man kurz vor dem Guru-Dasein, andere Neulinge kommen mit ihren
Fragen zu einem und man beantwortet sie, vielleicht widerwillig oder
genervt -- man selber musste sich schliesslich auch alles selbst
aneignen! Diese Phase koennte man auch die 'Lethargie-Phase' nennen ;-)
    In der letzten Phase, Phase XII, im Guru-Dasein, hat man diese
Lethargie ueberwunden und ist wieder hilfsbereiter. Man beteiligt
sich wieder mehr im Usenet und in Foren und laesst auch hier und
da gerne mal einen trockenen Spruch ueber Windows ab. Aber so richtig
regt einen weder die Starrheit der Windows-User, noch die
Unwilligkeit einiger sich Informationen selbststaendig zu beschaffen
nicht mehr auf. Auch der ewige 'holy war of operating systems' hat
eine andere Dimension bekommen.

Gruesse,
 CK, bekennender Phasen-User ;-))