Henryk Plötz: Linux-Wundertueten-Installation ;-)

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Moin,

Sogar innerhalb meines Rechners baut sich Linux, soweit ich das wahrnehme, schon ein Quasi-Netzwerk auf... So Sachen wie Star Office werden z.B. nur einmal zentral vorinstalliert (bei SuSE ganz einfach mit YaST2), und dann wird für jeden Benutzer nur noch eine "kleine" Installation im Arbeitsverzeichnis dieses Benutzers gemacht, wo dann anscheinend die benutzerspezifischen Einstellungen und so weiter abgelegt werden.

Naja, das ist nicht wirklich ein Netzwerk sondern bloß die logischte Vorgehensweise. Normalerweise werden Programme vom Superuser für alle Benutzer in zentrale Verzeichnisse installiert und alles was ein normaler User anschließend schreibend ablegt gehört in sein Heimatverzeichnis. Das schliesst natürlich deine Dokumente und Einstellungen vollständig mit ein.
Ein normaler User sollte normalerweise auf kein Verzeichnis ausserhalb seines Heimatverzeichnis, des Verzeichnis für temporäre Dateien und evt. noch von ihm selbst gemounteten Wechselmedien keinerlei Schreibzugriff haben. Auf diese Art und Weise ist es vollkommen unmöglich dass ein normaler User systemweit installierte Programme kaputt macht und alle User sind optimal voreinander geschützt.

Und wenn das schon innerhalb meines Rechners so geht -- Newbie-Logik -- dann müßte es doch so ähnlich erst recht über ein "richtiges" Netzwerk funktionieren? Schließlich kommt Linux doch von Unix!

Ja, das ist ein schöner Effekt dieser Aufteilung. Alles hat sein Verzeichnis und die Verzeichnisse haben bestimmte Bedeutungen. Um das System zu booten braucht man nicht alle, so dass man ein Minisystem installieren kann das nur die für das Booten nötigen Verzeichnisse enthält, zusätzlich noch die Verzeichnisse die für jedes System unbedingt separat sein müssen, also das Verzeichnis für temporäre Dateien, sowie das für die Arbeitsdateien von einigen Daemons (/var) und der gesamte Rest kann von einem zentralen Server kommen. Mehr dazu findest du in der Doku und unter http://www.pathname.com/fhs/

Das macht auch auf einem einzelnen Rechner das Backup leicht, da du fast nur dein eigenes Heimatverzeichnis auf Backup haben musst.

Die Vorgehensweise der älteren Windows-Versionen dass jeder User überall hinschreiben kann, und die Applikationen und Programme kaum getrennt abgelegt wurden, erscheint da recht krank zu sein. Früher war zum Beispiel das Standardverzeichnis in dem man landete wenn man unter Word Dateien speichern wollte C:\winword. Was für ein Glück dass ich zu der Zeit noch keine Backups von meinen Daten gemacht habe. :)

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Henryk Plötz
Grüße aus Berlin