Hi,
Natürlich ist Schlaf wichtig. Wichtig ist aber nicht, dass man seinen Schlaf während einer "Norm-Nachtzeit" bekommt.
Während der Nacht zu arbeiten und am Tag zu schlafen führt zu einem erhöhten Krebsrisiko, siehe dazu Nachtarbeit erhöht Krebsrisiko
hast du den Beitrag auch aufmerksam gelesen? Abgesehen davon, dass ich seine Glaubwürdigkeit ebenso wie EisFuX anzweifle, spricht er von Frauen, "die über lange Zeit immer wieder nachts arbeiten". Auch die Berufsgruppen, die genannt werden, sowie der Hinweis auf Jetlag-Effekte zeigen, dass hier eben nicht von einem *regelmäßigen* Rhythmus "tags schlafen, nachts arbeiten" die Rede ist, sondern von häufig wechselnden Zeiten. Einen Absatz weiter steht's auch nochmal ganz ausdrücklich: "... während die Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus Gene durcheinanderbringt, die ebenfalls im Zusammenhang mit Krebs stehen".
Das Argument mit dem Melatonin mag schon eher als Argument gelten - aber nur dann, wenn man *gar nicht mehr* in der Dunkelphase schläft, sondern nur noch bei Tageslicht. Das dürfte aber auf die wenigsten "Nachtschwärmer" zutreffen.
Es geht doch wohl eher um Fälle wie ... hmm, nehmen wir mal zwei extreme Beispiele:
Herr Mustermann ist ein ausgesprochener Frühaufsteher. Wenn er morgens um fünf aufsteht, ist es die meiste Zeit des Jahres noch dunkel, während es im Sommer noch taghell ist, wenn er abends um zehn ins Bett geht.
Frau Müller ist dagegen ein Morgenmuffel. Sie kommt morgens kaum vor neun aus der Falle, steht also das ganze Jahr über bei Tageslicht auf, und sie geht normalerweise erst gegen zwei Uhr nachts ins Bett, wenn es schon lange dunkel ist.
Beide verbringen einen Teil ihrer Schlafphase bei Tageslicht, und einen Teil ihrer Wachphase im Dunkeln. Na und?
um einer von außen diktierten Konvention zu folgen, dass man werktags spätestens um acht gefälligst wach zu sein habe, und so seinen eigenen natürlichen Rhythmus vergewaltigt.
Dieser Rhythmus wird nicht durch irgendwelchen Arbeitgeber o.ä. einem aufgezwängt, sondern ist eben bedingt durch die Helligkeit draußen.
Nein. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, bei hellem Tageslicht zu schlafen, ebenso wie mich Lärm nicht stört (vorausgesetzt, es ist gleichförmiger Lärm). Und umgekehrt blühe ich innerlich auf, wenn's abends endlich dunkel wird. Dann machen ausgedehnte Spaziergänge plötzlich Spaß.
Ich beuge mich auch dem Diktat der Gesellschaft und *sollte* bis gegen acht oder kurz nach acht morgens bei der Arbeit sein, obwohl das für mein Gefühl noch "mitten in der Nacht" ist.
Dieser Rhytmus ist kein Diktat der Gesellschaft, sondern von der lieben Natur, diesen zu verändern, was nur dank elektrischen Lichts möglich ist, ist absolut ungesund.
Nein - und um den Rhythmus zu verändern, ist kein elektrisches Licht nötig. Ich fühle mich auch im Dunkeln wohl, solange z.B. der Mond oder eine Fackel noch gerade so viel Licht spendet, dass es zur Orientierung reicht. Und dafür reicht sogar das schwache Sternlicht in einer klaren, mondlosen Nacht.
Natürlich hat jeder Mensch einen anderen Schlafbedürfniss, dies heißt aber nicht, dass man damit das Schlafen von sagen wie mal 4:00 in der Nacht bis 13:00 Uhr rechtfertigen kann.
Oh doch, natürlich.
Selbst wenn du arbeitslos bist, solltest du nicht bis in die Puppen wach bleiben und dann den halben Tag verschlafen.
Wenn man sich den alten Schlafrhytmus beibehält, ist es auch deutlich leichter wieder zu arbeiten, sobald man etwas findet.
Das ist das einzige Argument, das ich wirklich logisch nachvollziehbar und einleuchtend finde.
Und wenn man abends früh genug ins Bett geht, ist das frühe Aufstehen morgens gar nicht so schlimm.
Hast du 'ne Ahnung. Den Körper soweit umzustellen, dass er aus dem frühen Schlafengehen auch den Vorteil des frühen Aufstehens ziehen kann, dauert Monate. Monate, in denen man eisern gegen seine bisherige innere Uhr ankämpfen muss. Monate, in denen man sich deswegen oft unausgeschlafen und unwohl fühlt.
Und wozu? Nö, ich bin mit meinem Spät-Spät-Turnus insgesamt ganz zufrieden und lebe ihn aus, wann immer ich kann. Das leichte Schlafdefizit, das ich durch das ungewollte frühe Aufstehen werktags akkumuliere, kann ich dann am Wochenende wieder kompensieren.
So long,
Martin
Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.