Hallo, nachdenker.
Wer Ratschläge als Schläge empfindet, sollte sich eine dicke Haut zulegen.
Doch wie kommt ein solches Empfinden überhaupt zustande? Was geht in einem Fragesteller vor, der nach Problem X fragt und einen Hinweis auf Problem Y bekommt - und sich noch darüber aufregt?
Ich gehe davon aus, dass das mit unserer Kultur in Bezug auf Probleme zusammen hängt: Probleme sind verpönt. Eins zu haben, schon fast ehrenrührig. Es in die Öffentlichkeit zu tragen, beinahe peinlich. Wenn dann die Öffentlichkeit kommt und sagt: "hier, Du hast noch eins!", kann man vor diesem Hintergrund schon fast verstehen, wie es zu der ablehnenden Haltung des Fragestellers kommen kann.
Nun zu den vagen, bisweilen zynischen oder gar sarkastischen Antworten: sehr viele Probleme auf diesem Forum sind leider vom Kaliber 08/15. Natürlich erfordert die eigenständige Lösung eines solchen Problems die Fähigkeit, dieses präzise zu beschreiben (die leider vielen Fragenden abgeht). Trotzdem wird ein fortgeschrittener Forenteilnehmer lieber nach einem Weg suchen, der minimale Hilfestellung mit maximalem Lerneffekt vereint. Im schlimmsten Fall besteht dieser darin, den Fragenden auf sein Problem hinzuweisen, sein eigentliches Problem zu formulieren.
Dieses Forum ist insofern einzigartig, als es primär Hilfe zur Selbsthilfe mit maximalem Lerneffekt anbietet. Dementsprechend regen sich die alten Hasen auf dem Forum gern über Teilnehmer auf, die dieses Credo ablehnen und einfach nur eine Lösung wollen, ohne dabei ihr eigentliches Problem erkannt zu haben. Dafür ist dieses Forum aber nicht gedacht.
Gruß, LX
RFC 1925, Satz 1: Es muss funktionieren.