Der Martin: Telefonspam

Hallo miteinander,

ich habe das Gefühl, dass derzeit wieder eine heftige Welle Telefonspam über uns hinwegrollt. Seit gut einer Woche habe ich fast täglich mehrere Anrufversuche in der Anrufliste meines Festnetz-Anschlusses, und jedesmal, wenn eine neue, bisher unbekannte Nummer auftauchte, habe ich mal nachgeforscht, ob dazu irgendwas bekannt ist. Und jedesmal fand ich dann z.B. bei tellows.de oder ähnlichen Plattformen mehr oder weniger deutliche Hinweise darauf, dass unter dieser Nummer unseriöse Anrufe getätigt werden (angebliche Umfragen, aggressive Werbung, oft auch nur Telefonterror durch die Tatsache, dass das Telefon penetrant klingelt).

Die häufig wiederkehrenden und als Störer bestätigten Nummern habe ich mittlerweile in der Anruf-Sperrliste, aber es kommt immer mal wieder ein neuer dazu. Dabei sind immer häufiger auch solche, bei denen man sofort sieht, dass die übermittelte Rufnummer fake ist - beispielsweise weil sie nach der Vorwahl schon endet, oder weil es eine Mobilfunknummer mit nur zwei- oder dreistelliger Durchwahl ist.

Macht ihr da ähnliche Erfahrungen, oder habe ich einfach nur das "Glück", dass meine Nummer gerade wieder in vielen Spam-Listen auftaucht?

So long,
 Martin

  1. Hallo Martin,

    Macht ihr da ähnliche Erfahrungen, oder habe ich einfach nur das "Glück", dass meine Nummer gerade wieder in vielen Spam-Listen auftaucht?

    Ich habe noch nie auch nur einen Telefon-Spam-Anruf bekommen. Ich kann immer nur staunen, wenn ich sowas lese/höre.

    LG,
    CK

    1. Hallo Christian,

      Ich habe noch nie auch nur einen Telefon-Spam-Anruf bekommen. Ich kann immer nur staunen, wenn ich sowas lese/höre.

      lucky you, aber es gibt für alles ein erstes Mal. ;-)
      Vor einigen Tagen habe ich mich auch noch mit einem früheren Kollegen unterhalten und erfreut berichtet, dass ich in den über 10 Jahren, die ich nun hier wohne, noch nie von den Zeugen Jehovas besucht worden bin, obwohl die ihren "Königreichssaal" gerade mal 400m um die Ecke haben. Zwei Tage nach diesem Gespräch standen sie hier auf der Matte! Ich habe sie allerdings weder rein- noch mich auf ein Gespräch mit ihnen eingelassen.

      Das mit dem Telefonspam ist nach meiner Erfahrung das ein Phänomen, das ähnlich wie eine Grippe immer mal wieder in Schüben auftritt. Und dann ist wieder monatelang Ruhe.
      Aber dafür hält sich bei mir e-Mail-Spam sehr in Grenzen: Zur Zeit sind's etwa 2..3 Spam-Mails pro Tag, in "starken" Zeiten sind's mal um die 10 am Tag - wohlgemerkt auf drei Accounts aufsummiert, und keiner von denen hat irgendwelche Filter.

      So long,
       Martin

  2. Tach,

    Macht ihr da ähnliche Erfahrungen, oder habe ich einfach nur das "Glück", dass meine Nummer gerade wieder in vielen Spam-Listen auftaucht?

    eher letzteres, bei mir ist im Moment ziemliche Ruhe, nachdem ich das letztes Jahr häufiger hatte.

    mfg
    Woodfighter

  3. Hi,

    ich habe das Gefühl, dass derzeit wieder eine heftige Welle Telefonspam über uns hinwegrollt. Seit gut einer Woche habe ich fast täglich mehrere Anrufversuche in der Anrufliste meines Festnetz-Anschlusses, und jedesmal, wenn eine neue, bisher unbekannte Nummer auftauchte, habe ich mal nachgeforscht, ob dazu irgendwas bekannt ist. Und jedesmal fand ich dann z.B. bei tellows.de oder ähnlichen Plattformen mehr oder weniger deutliche Hinweise darauf, dass unter dieser Nummer unseriöse Anrufe getätigt werden (angebliche Umfragen, aggressive Werbung, oft auch nur Telefonterror durch die Tatsache, dass das Telefon penetrant klingelt).

    nachdem nun seit gut einer Woche Ruhe war, dachte ich schon, der Spuk sei aktuell mal wieder vorbei.

    Zu früh gefreut: Heute um die Mittagszeit klingelt wieder das Telefon. Eine Stuttgarter Nummer, sah zumindest unverfänglich aus. Es meldete sich ein Herr Marsen (oder so ähnlich) von einem Meinungsforschungsinstitut in Berlin. Hä? Mit Stuttgarter Vorwahl? Na gut. Ich habe erstmal schweigend abgewartet, bis mir der Anrufer mit einem deutlichen Akzent (klang irgendwie nach Balkanregion) erklärte, er wolle mir "ganz unverbindlich ein paar Produktinformationen präsentieren, dauert nur eine Minute oder so." Dann meinte er, zuerst bräuchte er zur korrekten Einordnung mein Geburtsjahr.
    "Keine Angabe", habe ich gesagt, und nach kurzem Zögern legte der Anrufer auf.

    Die angezeigte Rufnummer war mit Sicherheit fake, denn die gehört laut Rückwärtssuche über dasoertliche.de zu einem privaten Telefonanschluss in Stuttgart, und der Inhaber hat einen völlig anderen Namen.

    Auch diese Stuttgarter Rufnummer ist einer kurzen Google-Recherche zufolge schon seit einiger Zeit für Telefonterror bekannt. Ich frage mich immer, was diese kranken Typen eigentlich bezwecken ...

    So long,
     Martin

  4. Dabei sind immer häufiger auch solche, bei denen man sofort sieht, dass die übermittelte Rufnummer fake ist

    Wie kann es eigentlich sein dass eine falsche Nummer übermittelt wird? Kann ein Anrufer sich tatsächlich selber aussuchen welche Nummer dabei gesendet wird? Das sollte doch unveränderbar vom Telefonanbieter passieren. Unfassbar :-(

    1. Moin,

      Dabei sind immer häufiger auch solche, bei denen man sofort sieht, dass die übermittelte Rufnummer fake ist

      Wie kann es eigentlich sein dass eine falsche Nummer übermittelt wird?

      wie das genau geht, weiß ich auch nicht. Aber soweit ich verstanden habe, ist die übermittelte und dem Angerufenen angezeigte Rufnummer wohl Teil der Metadaten, die beim SIP-Verbindungsaufbau übermittelt werden. Ein entsprechend manipulierter SIP-Client könnte also ...

      Beim Fax ist es ja ähnlich (aber noch einfacher): Die Absendernummer, die in der Kopfzeile des Fax-Dokuments beim Empfänger angezeigt wird, kann man bei den meisten Faxgeräten frei einstellen.

      Kann ein Anrufer sich tatsächlich selber aussuchen welche Nummer dabei gesendet wird? Das sollte doch unveränderbar vom Telefonanbieter passieren. Unfassbar :-(

      So ähnlich sehe ich das auch.

      So long,
       Martin

      1. Tach!

        Wie kann es eigentlich sein dass eine falsche Nummer übermittelt wird?

        wie das genau geht, weiß ich auch nicht. Aber soweit ich verstanden habe, ist die übermittelte und dem Angerufenen angezeigte Rufnummer wohl Teil der Metadaten, die beim SIP-Verbindungsaufbau übermittelt werden. Ein entsprechend manipulierter SIP-Client könnte also ...

        Im ISDN hieß dieses Leistungsmerkmal CLIP No Schreening. Und dafür gibt es eine Menge legaler Anwedungsfälle. Das lief technisch so ab, dass der Anrufer eine Calling Number sendete. Vom Provider wurde diese Eintrag als Calling Number User Provided gekennzeichnet und er selbst fügte einen Eintrag mit der Calling Number Network Provided hinzu, was die dem Anschluss zugewiesene Rufnummer war. Welche von beiden Rufnummern beim Empfänger angezeigt wurde, entschied dessen Telefon(anlage).

        Bei internetbasierter Telefonie ist es im Prinzip so, dass man theoretisch gar keinen Provider braucht. Man muss nur die IP des Endgerätes kennen und kann dieses direkt anrufen. Praktisch ist es so, dass man diese Adresse wohl eher nicht kennt, und man die Provider braucht, die die Verbindung vermitteln. Inwieweit da die Rufnummern mitgesendet werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

        Anwendungsfälle für CLIP No Screening sind beispielsweise, dass eine Firma eine Zweigstelle mit separatem Anschluss und eigener Rufnummer hat, diese aber nur aus technischen Gründen vergeben wurde und eigentlich die Hauptnummer inklusive Durchwahl zur Nebenstelle angezeigt werden soll. Oder dass ein Anrufer ankommt, das Zieltelefon aber eine Anrufumleitung nach extern eingestellt hat (zum Beispiel zu seinem Mobiltelefon). Das ist dann keine Umleitung im eigentlichen Sinne, dass der Anruf direkt beim Provider anders geroutet wird, sondern es wird ein zweiter Anruf seitens der Telefonanlage aufgebaut. Nun soll aber nicht die Rufnummer des umleitenden Apparates sondern die des ursprünglich anrufenden Telefons angezeigt werden, damit man am Mobiltelefon sehen kann, wer einen da anruft. Die Rufnummer des eigenen Telefons im Büro wäre da nicht so spannend. Auch will man den diesen Anrufer in der Anrufliste haben und nicht den umleitenden, sonst kann man schlecht zurückrufen.

        Beim Fax ist es ja ähnlich (aber noch einfacher): Die Absendernummer, die in der Kopfzeile des Fax-Dokuments beim Empfänger angezeigt wird, kann man bei den meisten Faxgeräten frei einstellen.

        Diese Nummer ist Teil der Nutzdaten aus der Sicht des Telefonnetzes. Darauf nimmt der Provider keinen Einfluss. Hat man in seiner Telefonanlage, an der das Fax hängt, eine Anrufdatenerfassung, wird man die im Telefonnetz übermittelten Rufnummern (oder eine davon, siehe oben) aufgezeichnet vorfinden.

        dedlfix.

        1. Hallo dedlfix,

          Im ISDN hieß dieses Leistungsmerkmal CLIP No Schreening.

          Das heisst auch heute im VOIP noch so (abgesehen vom Rechtschreibfehler ;-).

          LG,
          CK

    2. Hallo encoder,

      Dabei sind immer häufiger auch solche, bei denen man sofort sieht, dass die übermittelte Rufnummer fake ist Wie kann es eigentlich sein dass eine falsche Nummer übermittelt wird? Kann ein Anrufer sich tatsächlich selber aussuchen welche Nummer dabei gesendet wird? Das sollte doch unveränderbar vom Telefonanbieter passieren. Unfassbar :-(

      Nein, die Technik sieht vor, dass man die im Display angezeigte Telefon-Nummer festsetzen kann, siehe auch CLIP -no screening- (bzw COLP -no screening-).

      Das macht durchaus auch Sinn, denn ein Call Center, dass im Auftrag eines Kunden anruft, will ja die Rufnummer des Kunden übermitteln und nicht die Durchwahl des Telefonisten.

      LG,
      CK