@@Felix Riesterer
Full ACK. Eben deshalb sollen ja Grundlagen des Entwickelns mit Javascript vermittelt werden. Zu den Grundlagen gehört unbedingt: wann setzt man JavaScript ein und wie setzt man JavaScript richtig ein?
die kommen - Überraschung - nicht an erster Stelle.
Achso, Grundlagen kommen nicht an erster Stelle. Ich hab auch eine Überraschung für dich: In der Fahrschule musst du erst Theorie pauken, vorher kommst du gar nicht in ein Auto rein.
Wenn ein Anfänger sich mit dem Konzept von Schleifen und Verzweigungen auseinandersetzen muss, wenn er sich mit dem Konzept der ereignisbasierten Programmierung beschäftigen muss, dann ist das mit der Zugänglichkeit oder dem Sinn/Unsinn der Verwendung von JavaScript für diesen Zweck absolut nachrangig.
Wenn ein Fahrschüler sich mit dem Konzept von Kuppeln und Schalten auseinandersetzen muss, wenn er sich mit dem Konzept des ereignisbasierten Bremsens beschäftigen muss, dann ist das mit der Vorfahrt oder dem Sinn/Unsinn der Beachtung von Verkehrsregeln für diesen Zweck absolut nachrangig. Wirklich?
Das Tutorial will zeigen, wie man anfangen kann.
Völlig richtig. Die Frage ist: Wie fängt man an? Mit den Grundlagen oder mit der Missachtung aller Grundlagen?
Wenn man dann angefangen hat, dann kann man darauf aufbauen. Wenn man nämlich verstanden hat, dass sich bei dem Beispiel nur eine klitzekleine Eigenschaft eines ansonsten leeren Elements verändert, und dass man das mit ausreichender Sehkraft visuell wahrnehmen muss, weil es sonst keinen Anhaltspunkt für den gegenwärtigen Spielstand gibt, dass dieses aber sehbehinderte Menschen ausschließt, dann kann das erst der x.te Schritt sein, keinesfalls einer der ersten.
Diese Lehrmethode kannst du in deiner Schule durchziehen. Dort ist sie angebracht. Dort siehst du deine Schüler nächste Woche wieder und kannst an der Stelle weitermachen, wo du vorige Stunde aufgehört hast. Hier ist aber nicht deine Schule. Hier kannst du nicht davon ausgehen, dass die Schüler wiederkommen, d.h. weitere Artikel lesen. Deshalb muss der erste Artikel bereits progressive enhancement und Barrierefreiheit anreißen. Welcher denn sonst, wenn nicht der erste?
Wenn man über den Sinn der Verwendung von JavaScript für diesen speziellen Fall diskutieren will, dann bitte in einem Tutorial, das sich genau diesen Aspekt zum zentralen Thema gemacht hat.
Nein, das funktioniert nicht. Du kannst nicht einem Anfänger sagen: „Wenn du dich mit Barrierefreiheit rumärgern willst – aber sei gewarnt: das ist sehr kompliziert! – dann kannst du [Link zu Artikel] lesen. Du musst dir das aber nicht antun.“ Vielmehr muss vermittelt werden: Es ist deine verdammte Aufgabe, dich mit Barrierefreiheit zu beschäftigen. Von Anfang an. (Sonst machst du’s nie.)
Denn das ist alles andere als Anfänger-Lektüre. Ein Anfänger kann und weiß noch nichts (oder kaum etwas), und fängt bei (fast) Null an. Wenn man da schon ins Philosophieren über ARIA und semantic Markup verfällt, wird der Anfänger weiter ziehen und sich ein weniger überladenes Tutorial suchen.
Diene Argumentation ist abstrus. Du sagst sinngemäß: Es gibt schlechte Tutorials da draußen. Ich könnte ein gutes schreiben, aber damit wärt ihr überfordert. Aber ich will, dass ihr meins lest. Also setze ich ein weiteres schlechtes Tutorial neben die anderen.
Welche meiner einfach aussehenden/gehaltenen Varianten hättest du denn gern: die mit den
select
s oder die mit den Radiobuttons? ;-)Die im Artikel gewählte. Die ist minimalistisch,
Nein, die ist nicht vorhanden. <div onclick="…">
(bzw. td
) ist keine Schaltfläche. Dieses Wissen gehört zu den Grundlagen – bevor man auch nur eine Zeile JavaScript schreibt.
Alles andere kann bestenfalls darauf aufbauen, denn wo noch nix is, kann man auch nix anflanschen.
Eben. Wo keine Schaltfläche – also nix – ist …
Und warum du mit den Worten „alles andere kann bestenfalls darauf aufbauen“ etwas ganz anderes meinst als progressive enhancement, entzieht sich meinem Verständnis.
Es ist nicht anzunehmen, dass die Anfänger erkennen, dass der ideale aber vielleicht etwas beschwerlichere Weg der beste ist.
Doch, es ist schon anzunehmen, dass jeder erkennt, dass der ideale Weg auch der beste ist. [grins]
Diese Aussage kann nur mit Kontext gültig sein.
?? Die Ironie in dem Satz war, dass „ideal“ und „beste“ Synonyme sind. (Für mich jedenfalls.)
Es entscheidet allein der Lernende, ob und was er lernen will.
Ob ja, was nein. Habt ihr in deiner Schule keine Lehrpläne? Den Umfang des Lernstoffs bestimmt der Lehrer bzw. übergeordnete Instanzen. Der Schüler kann gar nicht überblicken, was er denn lernen sollte. Es liegt in der Verantwortung des Lehrers (…), das Wichtige rauszusuchen.
In einem PHP-Artikel kannst du übrigens auch nicht sagen: Kinder, ihr könnt drauflosschreiben, wie ihr wollt. Das mit htmlspecialchars
kriege mer später.
Richtig. Aber das muss man jemandem anbieten. Das bedeutet, dass man ihm die Wahl lässt, sich dafür zu interessieren, oder es eben nicht zu tun.
Falsch.
Wie würdest du jemanden nennen, der sagt: Du darfst hier nicht mitspielen, denn du bist behindert? Ich würde ihn Arschloch nennen.
Und jetzt kommst du und sagst: Kommt her, Kinder, ich zeige euch, wie man ein Arschloch wird.
Dir liegt daran, dass 93 von 100 Schüler am Ende prahlen können: Ich hab in 15 Minuten ein Tic-Tac-Toe gebaut! Mir liegt daran, dass 86 von ihnen am Ende sagen können: Ich hab in 20 Minuten ein Tic-Tac-Toe gebaut und du, mein Freund, kannst auch mitspielen.
Das macht 86 Freunde glücklich. Wenn dabei noch 7 Schüler auf der Strecke bleiben, die dann eben kein JavaScript lernen, nehm ich das dafür mehr als billigend in Kauf. Das macht die Welt eher besser als schlechter, wenn diese 7 ein anderes Betätigungsfeld für sich entdecken.
Aber vielleicht kriegt man ja auch diese 7 noch dazu, Freude daran zu haben, mit ihren Freunden zu spielen und diese nicht auszuschließen? Versuchen sollte man’s.
LLAP 🖖
„Wir haben deinen numidischen Schreiber aufgegriffen, o Syndicus.“
„Hat auf dem Forum herumgelungert …“
(Wachen in Asterix 36: Der Papyrus des Cäsar)