TS: Outsourcing von IT- Spezialisten oder Anderen Fachbereichen

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Hello,

in meiner bewusst zynischen Art habe hier auch nicht die Organisationsform als solche angegriffen. Die andere Art der Bündelung von Ressourcen kann durchaus fruchtbar sein. Wenn z. B. in einer IT-Oberzelle, die dann Mitarbeiter für mehrere Firmen stellt, auch aktive berufliche Weiterbildung betrieben wird, dann sit das positiv zu bewerten. Diese Weiterbildung sollte aber nicht von der BAfA organisiert und bezahlt werden, sondern vom beschäftigenden Unternehmen. In welchen Unternehmen geschieht dies?

Was mich hier aber stört, dass die Politik mindestens seit dem Ausscheiden von Willi Brandt aus dem "inner Circle" den Veränderungen im Arbeitsleben nicht mehr gerecht nachkommt. Die Gleichbehandlung von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen hat sehr gelitten, beachtenswerterweise bei gleichzeitiger Benachteiligung der KMU. Der Schutz des wirtschaftlich Schwächeren, der eigentlich ganz oben auf der Agenda stehen sollte, wurde immer weiter gelöscht und vergessen in den Gesetzen. Der Schwächere kann durchaus auch der Betreiber eines Handwerksbetriebes mit 40 Mitarbeitern sein, der durch obskure Maßnahmen seines Betriebsrates in die Insolvenz manövriert wird, obwohl sich der Inhaber (der meistens auch Geschäftsführer ist) keinesfalls die Taschen vollgesteckt hat. Anders sieht das in Großkonzernen aus, bei denen die maßgeblichen Manager nicht mehr mit Erfolgshonararen, sondern mit Schweigegeldern abgegolten werden.

Arbeitnehmerüberlassung (die meistens hinter dem Entrechtungsmodell steckt) ist keine faire Umgangsform mit den abhängig Beschäftigten, zumal sie gegenüber den Beschäftigten auch meistens noch durch Druck der Arbeitsverwaltung (BAfA) aufrecht erhalten wird. Das stellt meistens eine Aushölung der geltenden Gesetze und Tarifvereinbarungen dar, also eine massiven Eingriff in das Rechtssystem durch die Verwaltungsinstanzen.

Die andere Variante der Ausgliederung wären eigenständige Firmen (wie z. B. damals die GeDaS bei VW), die dann auch eigene Produkte fertigen können, die sie frei am Markt anbieten. Auch wenn die Hintergründe weitaus komplexer sind, die ich auch bestimmt nicht hier diskutieren will, war das Konstrukt doch schon weitaus fairer für die Beschäftigten und hat dem Unternehmen trotzdem nicht geschadet (- Anmerkungen zensiert -).

Liebe Grüße
Tom S.

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