Hallo Henry,
dass die EU lieber mal Strafen für deren eigene Verfehlungen/Mitarbeiter verhängen sollte.
Was strafbar ist, wird doch verfolgt, soweit ich weiß.
Die Komission sollte aber auch mal wieder Microsoft eine watschen, weil die schon wieder das Ändern des Standard-Browsers bei Windows (10) erschweren, indem man erst die entsprechenden Einstellungen aufrufen muss, um dann noch eine Meldung wegzuklicken, ob man nicht doch beim ach-so-forschrittlichen Edge (Pop-Up-Blocker anyone?) bleiben möchte.
Google ist schließlich kein gemeinnütziger Verein und wenn die Menschen so dumm sind, sich davon abhängig zu machen, ist es deren eigen Schuld, bzw. auch die Schuld der Browserhersteller.
Google ist nicht nur kein gemeinnütziger Verein, sondern auch noch (u. a.) Monopolist bei Suchanfragen. Ich nutze Google dennoch. Warum? Weil die Suchergebnisse gut sind!
Im dazugehörenden Heise-Artikel wird das imho gut erklärt:
Die Marktanteile lägen meist über 90 Prozent. Das sei nach den EU-Kartellvorschriften an sich nicht verboten. Allerdings trügen marktbeherrschende Unternehmen eine besondere Verantwortung, denn sie dürften ihre starke Marktstellung nicht missbrauchen, indem sie den Wettbewerb auf dem von ihnen beherrschten Markt oder auf anderen Märkten einschränken, schreibt die EU-Kommission.
... und das haben sie halt nicht, sondern schön ihren eigenen Dienst gepusht, statt ihn und die anderen gleichwertig zu behandeln (was auch gut für die Verbraucher wäre, da sie so den besten Preisvergleichsdienst nutzen können).
Es nervt mich immer noch zu sehen, dass branchenfremde(IT) Menschen glauben, sie müssten eine URL im Suchfeld vom Suchanbieter eintragen, hilfreich dabei auch nicht, dass standardmäßig in jedem Browser in der Adresszeile bereits ein Suchanbieter(i.d.R. Google) integriert ist.
Das machen auch IT-affine Personen aus Bequemlichkeit(?), ich finde es auch unnötig, Google zu konsultieren, wenn ich die Domain auswendig kenne...
Die von der EU begründete Monopolstellung von Google ist somit zwar gegeben, aber nicht wirklich vorhanden, es gibt schließlich ausreichend(viell. auch nicht unbedingt sinnvolle) Alternativen.
Wikipedia, Quasi-Monopol:
„Wenn es auf einem Markt zwar mehr als einen Anbieter gibt, von denen einer aufgrund eines sehr starken natürlichen Wettbewerbsvorteils eine marktbeherrschende Stellung hat handelt es sich um ein Quasi-Monopol. Es handelt sich um kein echtes Monopol, kommt diesem in seinen Auswirkungen aber nahe.“
Es bleibt auch die Frage, was bei der Zahlung einer solchen Strafe mit dem Geld passieren würde. Die übliche Verschwendung oder... und das wäre dann mal sinnvoll, eine freie Suchmaschine ala Wikipedia-Konzept zu fördern.
Die EU fördert bereits freie Software (wie Google auch). Liest man ab und an in den Credits bei freien Projekten. Ich kann mir vorstellen, dass bei der EU und anderen öffentlichen Stellen (wohl oft auch gerechtfertigt...) die Verschwendung von Geldern kritisiert wird, aber anders herum auch viel korrekt und sinnvoll eingesetzt wird.
Aber letztendlich dreht es sich ja nicht wirklich um Strafmaßnahmen, sondern wie immer nur um Geldeinnahmen, ob gerechtfertigt oder nicht. Die Welt ist doch längst ein Monopolyspiel, dass den Sinn zur Realität verloren hat. Gerade las ich das eine deutsche Restaurantkette ihren Börsengang erfolgreich vollzogen hat und somit mal eben 85Mrd. Euro eingenommen. Wenn man dann bedenkt, dass dieses Unternehmen im Jahr ca. 250Mio. Umsatz hat, also allerhöchstens 100Mio.Gewinn, dann ist natürlich diese Bewertung völlig richtig, in ca. 850 Jahren ;-)
Naja, der Wert am Aktienmarkt bestimmt sich auch dadurch, welche Chancen man (bzw. die Anleger) einem Unternehmen zuschreiben. Außerdem soll ja ein Börengang meist zur Finanzierung des Wachstums dienen. Beispielsweise hat Tesla an der Börse einen vergleichbaren Wert wie General Motors, ging mal durch die Schlagzeilen. Tesla macht keinen Gewinnn und verkauft nur etwa ein 25stel der Autos wie GM. Elektroautos sind aber anscheinend bei den Anlegern die Zukunftstechnolgie – und das wird honoriert.
Gruß
Julius