(ZUR INFO) Kein Web-Auftritt von Coca-Cola nötig?
Stefan Muenz
0 Thorhall0 Martin Speiser0 Stefan Bion0 Edgar0 Tobias Michael0 ThomasP0 Thomas J.S.
Liebe Forumer,
und passend zu dem anderen Thread noch eine interessante Meldung, die ich auf den Seiten des Telepolis-Magazins fand:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/5538/1.html
Es geht darum, dass ein Institut zur Rentabilitaetsforschung bei Anbietern wie Coca-Cola herausgefunden hat, dass deren Web-Seiten trotz aufwendiger Programmierung im Grunde nur vor sich hinduempeln und dem Produkt keinen Mehrwert verleihen.
Ob allerdings der Schluss, deshalb ganz auf eine Web-Praesenz zu verzichten, so richtig ist, wage ich zu bezweifeln. Mir scheint die Analyse eher zu bestaetigen, dass die Web-Auftritte dieser Firmen bislang einfach von den falschen Leuten gesteuert und auch realisiert wurden. Auftraggeber sind Marketing-und Advertisment-Abteilungen, Auftragnehmer und Projektrealisierer sind Werbeagenturen. Es zeigt sich immer deutlicher, dass dies nicht die richtige "Schiene" ist fuer Web-Auftritte. Die Leute wollen keine Hochglanzprospekte in HTML, erweitert um ein paar animierte Gimmicks und ein paar popelige, herstellerbindende "Aktionen". Ein Web-Site ist einfach keine Werbeflaeche. Das haben viele immer noch nicht begriffen.
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo Stefan, Hallo Forumler/Innen,
folgendes aus dem Heise Ticker:
"Mit einem weiteren Vorurteil der Werbebranche räumen die Marktforscher auf, die Besucher erwarten nämlich keineswegs aufwendige Grafiken, Filmchen, Spiele oder gar ein Chat-Angebot. Viel bedeutender war den jugendlichen Besuchern die Funktionalität und Nützlichkeit der gebotenen Information. Besonders wichtig war den Befragten der schnelle Download. Aus diesem Grund bevorzugten 70 Prozent bestimmte Seiten, die sie besuchten."
Das ist doch nun genau das was ich auch zu einer guten Seite immer sage ;-)))
GAA Thorhall
PS OK über den Chat könnte man jetzt streiten ;-)))
Hi,
[..] "Information. Besonders wichtig war den Befragten der schnelle Download. Aus diesem Grund bevorzugten 70 Prozent bestimmte Seiten, die sie besuchten."
Hm...
Download, Download, Download... irgentwie versteh ich es nicht. Ok, die Leute, die erst ins Web reingehen haben sicher viel zu laden, wie aktuelle Browserversionen, Plugins, Bildschirmschooner etc.
Aber hoert das nicht nach einer Weile auf, naemlich wenn man sich nach ein paar Wochen endlich ans Web gewohnt hat?
Ich bin jeden Tag einige Stunden im Web, aber Downloaden tu ich nur noch selten -wenn halt ne neue version von irgenteiner Software raus ist und ich finde ich brauch sie-, aber sonst?
Ist man nicht einfach irgentwann gesaettigt?
Wozu brauch ich 1000 Bildschirmschooner, wenn ich eh nur einen (unter Windows -mit Solaris CDE kann ich mehrere abwechselnd schalten lassen) brauch (Seti@home) ?
Also: Wer sind die Befragten? Nur Newbies?
Ne andere Frage waere interessant: Wieviel Prozent der Newbies machen bei solchen Webumfragen mit, und wieviel Prozent der Leute mit Weberfahrung > 2 Monate ?
Ciao,
Wolfgang
Hallo Wolfgang!
[..] "Information. Besonders wichtig war den Befragten der schnelle Download. Aus diesem Grund bevorzugten 70 Prozent bestimmte Seiten, die sie besuchten."
Hm...
Download, Download, Download...
ich glaube, mit "schnellen Download" war gemeint, wie schnell eine Seite geladen wird... da sprechen unsere Anglophonen auch von "Download". Und das stimmt: das wird der häufigste Grund sein, warum Besucher abspringen... Wenn nach 15 bis 20 Sekunden noch nichts zu sehen ist, surfen viele einfach weiter!
Bis danndann
PAF (patrickausfrankfurt)
Hallo Wolfgang,
Ich bin jeden Tag einige Stunden im Web, aber Downloaden tu ich nur noch selten -wenn halt ne neue version von irgenteiner Software raus ist und ich finde ich brauch sie-, aber sonst?
Also: Wer sind die Befragten? Nur Newbies?
ich denke, dass da "Download" das falsche Wort ist und die den schnellen Seitenaufbau gemeint haben.
Ne andere Frage waere interessant: Wieviel Prozent der Newbies machen bei solchen Webumfragen mit, und wieviel Prozent der Leute mit Weberfahrung > 2 Monate ?
Interessante Frage und dann kannst Du auch gleich noch die Altersstruktur ins Spiel bringen. Wieviel Leute sind unter 40, ... . Aber Umfragen uebers Internet sind immer schwierig.
Ausserdem finde ich es ziemlich gewagt, aus dem Traffic von 16-22 jaehrigen Amerikanern auf die zwingende Internet-Praesenz von Autofirmen und Reisebueros zu schliessen. (auf die Altersgruppe hat sich die Studie beschraenkt.) Ich glaube nicht, dass sich allzuviele Leute in dem Alter ein neues Auto leisten koennen und Autofirmen verkaufen selten Gebrauchte. (Bin 23, weiss, wovon ich in der Altersgruppe rede :-) ).
Aber die grundsaetzlichen Sachen der Studie stimmen doch: Hochglanzbroschueren im Web sind nicht das, was da hingehoert.
Gruss
Thomas
Hi Stefan,
da betätige ich mich wieder al Trüffelhopser, denn es gibt auch interessante Seiten von Softdrink-Produzenten im Netz. Wer schon mal seinen Urlaub in Schottland verbrachte kennt vielleicht Irn-Bru. Entweder man liebt es oder man hasst es, aber die Seite ist gut. Naja, leicht schräg ;-) http://www.irn-bru.co.uk/
Gruss,
Martin
[...] Die Leute wollen keine Hochglanzprospekte in HTML, erweitert um ein paar animierte Gimmicks und ein paar popelige, herstellerbindende "Aktionen". Ein Web-Site ist einfach keine Werbeflaeche. Das haben viele immer noch nicht begriffen.
Ich frage mich auch manchmal, welchen Sinn einige Web-Präsenzen erfüllen. Z.B. die hier: http://www.unold.de/ - ist zwar schön gemacht, aber eigentlich wertlos für Interessenten: Es sind weder Preise noch Händler noch Bezugsmöglichkeiten genannt...
Hallo Stefan,
ich kann dir leider nur zustimmen. Aus meiner Erfahrung mit Werbeagenturen weiß ich, daß als Maßstab immer die "klassische" Werbung herangezogen wird. Das gipfelt bei manchen Agenturen darin, daß seitenfüllende Mega-JPGs ins Netz gestellt werden...
Ich glaube es ist aber zu einseitig, das Internet nicht auch als Werbemedium zu sehen. Wo Informationen von einer Firma selbst bereitgestellt wird, liegt doch schon Werbung vor. Die Frage ist eher die Gewichtung zwischen tatsächlichen Informationen und Gimicks.
Eine grundlegende Schwierigkeit ist eben, daß es bei der Vorstellung von Online-Konzepten meist um ganz viele "oohs" und "ahhs" geht, und wenn man dann noch glaubhaft machen kann, daß all die schönen Flashs, Javas und PDFs wirklich ohne Probleme zu realisieren sind, hat man den Auftrag doch schon in der Tasche.
Ich vermute, ich werde noch lange gegen diesen Müll anreden müssen... seufz ;-)
Viele Grüße,
Edgar
Hi,
du hast leider recht.
Aber ich wuerde es bei einigen Umstaenden noch schlimmer sehen und auch ein bischen Skrupellosigkeit (Geldgier) bei einigen renomierten Webdesign-Agenturen ansetzen:
Die grossen Webdesign-Firmen wissen sehr wohl, dass einige potentielle Auftraggeber noch keine Weberfahrung haben und nutzen dies sehr wohl aus:
Sie machen gezielt Werbung eher in Papiermedien und mit Hochglanzprospekten als ueber konkrete Webseiten.
(Das damit auch gleich der potentielle Kunde auf diese Hochglanz-Aufmachung geeicht wird, ist IMHO der Beginn des Holzweges...)
Schlimmer ist dagegen noch, wenn die Firmen dann auf der Praesentation richtig "schummeln": Die Seiten liegen in der Regel im Browsercache und werden so praesentiert (natuerlich unter der richtigen Aufloesung). Das die gezeigte Loesung dann ueberhaupt nur wenig Webfaehig ist, kriegt der unerfahrene Kundenvertreter doch nie mit. (Wie auch?)
Meines Erachtens muesste man daher mal eine Art allgemeine Richtlienie fuer Standards im Webdesign machen.
Nicht eine, die einfach Aussagen trifft, die abhaengig sind vom Geschmack des jeweiligen Users (z.B. Frames / !Frames), sondern eine, die die Sache eher versucht von der technischen Seite anzugehen:
- Wie ist der State of the Art?
- Welches HTML-Standard muss eine moderne Seite heute mindestens beruecksichtigen?
- Bis wie weit muss eine Seite zu alten Browsergenerationen downwards-kompatibel sein?
- Wieviele Systeme koennen die Seite ungetruebt darstellen?
- Ist der HTML-Code benutzerfreundlich oder reines Chaos?
- Welche Minimal-Header-Flags sind vorhanden?
Ciao,
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
Meines Erachtens muesste man daher mal eine Art allgemeine Richtlienie fuer Standards im Webdesign machen.
Nicht eine, die einfach Aussagen trifft, die abhaengig sind vom Geschmack des jeweiligen Users (z.B. Frames / !Frames), sondern eine, die die Sache eher versucht von der technischen Seite anzugehen:
Ich persönlich hoffe, dass sich dieses Siegel hier
http://www.ideenreich.com/q.htm
oder wenigstens so etwas in der Art etabliert (im Sinne von allegemein bekannt und anerkannt).
Viel spezieller sollte man es auch nicht fassen, wie du richtig sagst, spielen da sehr schnell auch Geschmacksfragen mit hinein.
ciao,
-joerg
Hallo Wolfgang
Meines Erachtens muesste man daher mal eine Art allgemeine Richtlienie fuer Standards im Webdesign machen.
Es gibt ja die Standards von W3 - aber was nutzen die, wenn der Auftraggeber etwas so und so haben will, was sich nur durch ueble Trickserei erreichen laesst. Manchmal hab ich auch hier im Forum den Eindruck, einige der abstrusesten Probleme, fuer die da krampfhaft nach Loesungen gesucht wird, sind nicht auf dem Mist derer gewachsen, die sie loesen wollen, sondern Vorgaben ihres Auftraggebers.
Es sind diese marketing-orientierten, an Glimmer und Glamour glaubenden Auftraggeber, die oft weder von den verfuegbaren Web-Technologien noch von Web-Ergnonomie und Seitenbesucher-Wuenschen eine Ahnung haben. Die sind letztendlich verantwortlich zu machen fuer das, was auf vielen kommerziellen Seiten so geboten wird.
Es muesste vielleicht mehr anerkannte unabhaengige Beratung geben in diesem Bereich. So wie es z.B. Unternehmensberatung gibt, koennte es auch eine Web-Beratung fuer Unternehmen geben. Die koennte dann eben auch mehre Dinge beruecksichtigen: nicht nur den "Auftritt" im Web (ich mag schon dieses Wort nicht), sondern z.B. auch die sinnvolle Verflechtung von Inter- und Intranet-Inhalten, von bestehendem Support und Online-Varianten dieses Supports usw.
viele Gruesse
Stefan Muenz
... renomierten Webdesign-Agenturen ansetzen:
Die grossen Webdesign-Firmen wissen sehr wohl, dass einige potentielle Auftraggeber noch keine Weberfahrung haben und nutzen dies sehr wohl aus:
Sie machen gezielt Werbung eher in Papiermedien und mit Hochglanzprospekten als ueber konkrete Webseiten.
Kann ich nicht nachvollziehen. Das klingt so, als wenn die boesen MM Agenturen die armen Firmen ueber den Tisch ziehen. Dabei scheinst DU zu vergessen, dass auf der anderen Seite auch ein Verantwortlicher dafuer sitzt und selbstverstaendlich der Agentur oft Druck macht und gegen deren Willen etwas durchsetz.
Und mal ehrlich - ich kenn keinen ernstzunehmenden Webentwickler, der Megagrafiken verwendet.
Viele Gruesse, Thomas Hieck
Hallo Stefan,
Es geht darum, dass ein Institut zur Rentabilitaetsforschung bei Anbietern wie Coca-Cola herausgefunden hat, dass deren Web-Seiten trotz aufwendiger Programmierung im Grunde nur vor sich hinduempeln und dem Produkt keinen Mehrwert verleihen.
für mich stellt sich hier die Frage, welchen Mehrwert für Coca-Cola sollen die Web-Seiten bringen.
Das Grundproblem liegt doch darin, dass die im Web veranstalten können, was sie wollen. Wenn ich eine Coke trinken will, muss ich aufstehhen, zum Kühlschrank laufen, mir eine Dose herausnehmen und kann dann im Web weitersurfen. Ich glaube dafür wird es im Web wohl in nächster Zeit keine Lösung geben.
Also ich gehe jetzt zum Kühlschrank
Viele Grüße
Tobias
Hallo Leute!
Die Frage, die sich hier stellt ist doch diese: "Wozu ist das Web gut?"
IMHO ist das Web doch nicht nur dazu da, Produkte an den Mann zu bringen oder Informationen auszutauschen. Das Web ist viel mehr! Es ist ein umfassendes Kommunikationsmittel - und Kommunikation ist auch Entertainment. Heutzutage gibt es Pay-TV mit mehreren Channels usw. Im Radio gibt es Sender zuhauf. Ich als "user" also Konsument dieser Medien bestimme in erster Linie, was ich hören bzw. sehen will.
Das Web bietet mir nun als user die Moeglichkeit, Informationen abzurufen (wie bei SELFHTML) und mich weiterzubilden, mich mit anderen Meschen zu unterhalten (ohne Telefon) oder eben mich unterhalten zu lassen (auf Seiten, die Entertainment-Charakter haben). Somit ist das Web die Eierlegende Wollmilchsau des Informations- UND Entertainmentzeitalters.
Also haben nicht nur informelle Seiten ihre Daseinsberechtigung, sondern auch Seiten mit mehr unterhaltsamen Charakter. Wir sollten nicht immer davon ausgehen, dass der Inhalt einer "Internetpraesenz" nur wirtschaftlichen oder informellen Charakter hat.
Und die Moeglichkeit der freien Meinungsaeusserung ist ja auch noch gegeben. Dass heisst, ich kann intellektuelle oder seitenschweinische Meinungen allen Besuchern bekanntgeben, wenn ich einen geeigneten Ort dafuer finde (das passiert uebrigens auch im RL - in London sind mir mal 3 Punks entgegengekommen, die mich mit einem freundlichen "fuck you!" begruessten).
Nun zu COCA-COLA: Diese Firma verkauft nicht nur Getränke und "Zubehoer", sondern beteiligt sich auch im Entertainmentbereich. Somit ist diese Seite, da sie den kunden unterhaelt, doch in gewisser Weise produktbindend und somit wenigstens umsatzsichernd. oder???
bis zur naechsten Sendung
Euer Thomas
Hallo an Alle!
Den im Artikel angebotenen 3 Links sollte man nachgehen, eine Erfahrung sind sie schon auf alle Fälle.
Daß Coca-Cola keine Webauftritt benötig wird klar wenn jemand die Seite http://www.cocacola.com besucht.
Die seite ist exterm langweilig, ich habe schon bessere 403-Errorseiten gesehen! cocacola.de ist genauso arg, sie flashen ihre Seiten voll, aber so, daß zuerst sie mir das Plugin aufschwatzen wollen, was schon längst installiert ist, dann stürzt IE5 so ab, daß der mir den gesamten System lahmlegt. Fast schon kriminell.
Pizzahut's Seite ist kaum besser. Die Pizzeria bei mir um die Ecke hat eine Bessere.
Technich gesehen ist die Seite von nike die beste, aber nur technisch, das heisst sie produziert zumindest keine Fehlermeldungen.
Allerdings sie verlangen auch einges damit man ihre lahme Seite bewundern kann:http://www.nike.com/home/site.shtml. Exterm lange ladezeiten, die durch Meldungen wie "you got a slow modem" (ich habe eine lan-Anbindung) oder "make yourself a sandwich, it will take a while" 'versüßt' werden. Nach 90 Sekunden habe ich es aufgegeben.
Diese Firmen brauchen in der Tat kein Auftritt, ein Tritt recht da völlig aus. --->müllseite.
Wer auch immer diese Seiten erstellt hat, die Agentur ist ein Abzocker.
Und hier der original der heise Meldung:
http://www.forrester.com/ER/Press/Release/0,1769,186,FF.html
Besonders interessant ist der Satz:
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For the Report "Branding For A Net Generation," Forrester surveyed nearly 8,500 16- to 22-year-olds in the United States from Greenfield Online's young consumer panel. The survey was fielded online from mid-May through early June 1999. Forty-seven percent of the young and wired are online, a rate that will reach 62% by 2003. These young online users earn a combined income of $37 billion a year, $1.5 billion of which they spend online. Forty percent buy online versus 30% for adults.
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Grüße
Thomas