Calocybe: Drucken

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Hi!

es stimmt schon, PDF ist eigentlich das, was fuer viele Leute derzeit die beste Loesung ist. Denn diese Leute sind einfach noch nicht reif fuer Hypertext, die wollen einfach nur Blaetter in den Haenden halten.

Ich wuerde das nicht so absolut sagen. Sicher, Hyperlinks sind ne tolle Sache, aber es ist nun mal verdammt anstrengend, die ganze Zeit auf einen Monitor zu starren. Ich halte auch lieber Papier in den Haenden, was das betrifft. Bei vielen Doks ist die fehlende Verlinkung auch nicht so gravierend schlimm. Uebrigens beherrscht PDF auch die Technik des Hyperlinks (weiss jetzt aber nicht, in welchem Mass; auf irgendein Ziel am anderen Ende der Welt zu verweisen, geht vermutlich nicht).

Ich bin mir unsicher, wie ich diese Tendenz bewerten soll. Auf der einen Seite verstehe ich, dass es Unsinn ist, mit den heutige in den Browsern implementierten  Mitteln von HTML+CSS gegen das PDF-Konzept ankaempfen zu wollen.

Richtig. HTML (auch mit CSS) ist nun mal einfach nicht als Layoutsprache erfunden worden. Ich glaube, viele Leute vergessen das immer wieder, wenn sie sich darueber aufregen, dass ihre blinde Tabelle nicht auf den Pixel genau mit ihrer Vorstellung uebereinstimmt. Um solche Layoutaufgaben abzudecken, muesste meiner Meinung nach eine weitere Sprache erdacht werden. Aber die waere den Formaten PDF oder RTF vermutlich sehr aehnlich.

[...] und zweitens, weil PDF eben wieder ein firmeneigenes Binaerformat ist und nichts Offenes, vielfach Verwendbares, wie es echte EDV-Freaks lieber haben.

Moment! Hier ist zu differenzieren. Mit der Offenheit gebe ich Dir recht. Wie Du schon mehrfach erwaehnt hast, ist die Geheimniskraemerei einfach nur kurzsichtig und dumm. Was das Binaere angeht, bin ich anderer Meinung, dagegen habe ich nichts. Binaerdaten lassen sich viel kleiner halten als reiner Text, weil ein Byte dort eben alle 256 Zustaende ausnutzen kann, die es darstellen kann. Bei reinem Text werden fast 2/3 dieser Moeglichkeiten nicht genutzt. Ausserdem kann man in ein Binaerformat auch einfach eine Kompression einbauen. Vergiss nicht: GIF und JPG sind auch Binaries. Aber ihr Format ist offen dokumentiert; jeder kann sich einen Viewer bauen. Nun moechte man aber unter Umstaenden nicht irgendeine zweitklassige Applikation verwenden, um das entsprechende Format zu erzeugen, sondern selbst in einem Texteditor das Zeug reinhacken, im Klartext versteht sich. Vielleicht sollte man es hier machen wie mit Programmiersprachen: Im Klartext schreiben, dann in ein Binary kompilieren. Dieses Bin wird dann z.B. ins Web gestellt.

Ich warte mal weiter ab. Man kann ja schon froh sein, welchen Ueberraschungserfolg die Unix-orientierten Klartextsprachen in den letzten Jahren feiern durften.

Was sind das fuer welche? Und was machen die? Meinst Du jetzt irgendwelche Seitenbeschreibungssprachen? Oder die Skriptsprachen? (Letztere gibt es nicht erst seit "den letzten Jahren", abgesehen von Perl, sondern schon etwas laenger.)

Und jetzt noch Linux, das selbst vom SPIEGEL derzeit immer wieder als neuer ernster Konkurrent zu MS Windows gepusht wird.

Hat das was zu bedeuten, wenn der Spiegel das macht?
Hoffentlich koennen wir bald sagen "Linux rules"! Da faellt mir ein, ich muesste es auch endlich mal installieren... <g>

Calocybe