Marko: "Third Voice" / Information Overkill / Entwicklung des WWW jenseits der Technik

Ich glaube, daß es sich bei "Third Voice" um eines der interessantesten Themen, die das WWW betreffen überhaupt handelt. Das größte Problem ist heute das Überangebot an Information, Nonsens, Werbung und anderem, Papier ist geduldig, das Internet noch viel geduldiger. Das Wichtigste ist es mit diesem Angebot umzugehen zu lernen, und Techniken zur Selektion zu entwickeln, ich denke damit sind wir alle noch weit überfordert, da wir auch noch keine Zeit hatten das zu lernen.
Third Voice ist nur ein Versuch Werkzeuge für diesen Zweck bereitzustellen, natürlich wird damit Missbrauch getrieben werden, und natürlich ist es nicht die optimale Lösung, aber ein interessanter Ansatz. In Zukunft werden wir neben der Technik aber vor allem intellektuele Fähigkeiten entwickeln müssen. Im Moment wird die Entwicklung nach meiner Meinung vor allem von 3 Faktoren getrieben:

a) Einenm totalen Internet-Hype, wobei viele Leute die dem verfallen sind, keine Ahnung haben worum es überhaupt geht (das sind die Leute, die bald gaaaannnnzz viel Geld mit Internet-Aktien verlieren)

b) Der Pornoindustrie, die fast als einzige das WWW richtig effektiv nutzt.
(das gibt sicher etwas Widerspruch)

c) Weltfremden Enthusiasten (Das sind Wir, und gibt sicher ne Menge Widerspruch)

Auf der anderen Seite wird das Potential des Webs vor allem von LINUX bewiesen (und auch ein bisschen von diesem Forum), was da entstanden ist, ist ein Beispiel, was die Menschheit schaffen kann, wenn Sie lernt das Netz richtig zu nutzen.

So das war jetzt aber schon viel zu viel, und viel, wollte ich aber mal loswerden.
Sollte zuerst eine Antwort zu dem Posting zu "Third Voice" weiter unten werden, aber ich fand es dann mal wert damit einen neuen Thread zu eröffnen.

Gruss

MARKO

  1. Hallo!

    a) Einenm totalen Internet-Hype, wobei viele Leute die dem verfallen sind, keine Ahnung haben worum es überhaupt geht (das sind die Leute, die bald gaaaannnnzz viel Geld mit Internet-Aktien verlieren)

    b) Der Pornoindustrie, die fast als einzige das WWW richtig effektiv nutzt.
    (das gibt sicher etwas Widerspruch)

    c) Weltfremden Enthusiasten (Das sind Wir, und gibt sicher ne Menge Widerspruch)

    Klar gibt es da Widerspruch... Zunächst mal müßtest Du definieren, was Du unter "effektiv" verstehst. So - wie Du die drei Punkte darstellst, scheint "effektiv" mit "geldbringend" gleichgesetzt zu sein. Soll das also heißen, alle Leute, die ihre Energie nicht in erster Linie für Profitvermehrung einsetzen, sind "weltfremd"?

    Zum Thema 'Third Voice' sagst Du, daß wir alle lernen müssen, aus der Unmenge an Information das Richtige herauszufiltern. Allerdings - besteht da nicht die Gefahr, daß gerade wieder mal ein Mechanismus geschaffen wird/wurde, der uns diese Denkarbeit abnehmen soll?
    Im übrigen scheint 'Third Voice' meiner Meinung nach mehr zu sein als es tatsächlich ist. Im Grunde könnte man ja einfach einen externen Webserver einrichten, auf dem eine Art Datenbank mit Meinungen zu verschiedenen URL's gehostet wird. Sowas konnte man schon immer tun - ohne spezielle Software. Der einzige Unterschied ist nun der Button, der gleich in der GUI des Browsers integriert ist - eigentlich nichts weiter als ein etwas auffälliger gestalteter Bookmark - also wozu die ganze Aufregung <g>.

    Viele Grüße

    Andreas Bierhals

  2. Hallo Marko,

    Ich glaube, daß es sich bei "Third Voice" um eines der interessantesten Themen, die das WWW betreffen überhaupt handelt. Das größte Problem ist heute das Überangebot an Information, Nonsens, Werbung und anderem, Papier ist geduldig, das Internet noch viel geduldiger.

    Wobei Third Voice meines Erachtens wohl kaum dazu beitragen kann, eine Selektion vorzunehmen. Dazu sind Software-Sorten wie "Personal Agents" besser geeignet.

    Das Wichtigste ist es mit diesem Angebot umzugehen zu lernen, und Techniken zur Selektion zu entwickeln, ich denke damit sind wir alle noch weit überfordert, da wir auch noch keine Zeit hatten das zu lernen.

    Dem kann ich nur zustimmen! "Altavista found 34932 pages for you" kann's auf die Dauer nicht sein. Nun kann man als erstes mal lernen, Suchmaschinen besser zu nutzen, indem man z.B. mal Feldsuche betreibt, was einige Suchmaschinen mittlerweile unterstuetzen. Andererseits ist es aber auch wichtig, dass Seitenanbieter so gut wie moeglich mithelfen, durch richtigen Gebrauch von Meta-Tags zum Beispiel, aber auch durch die Vollstaendigkeit des Angebots. Wer Information ueber etwas verspricht, ist diese Information auch schuldig, und nicht nur die halbe oder viertel Information.

    Im Moment wird die Entwicklung nach meiner Meinung vor allem von 3 Faktoren getrieben:
    a) Einenm totalen Internet-Hype, wobei viele Leute die dem verfallen sind, keine Ahnung haben worum es überhaupt geht (das sind die Leute, die bald gaaaannnnzz viel Geld mit Internet-Aktien verlieren)

    Ja, der Hype ist da. Gegen den wehre ich mich ja auch gerne. Andererseits ist das Internet ein neues Medium, das die Menschheit mit einer bislang beispiellosen Geschwindigkeit ueberkommt (die Verbreitungsgeschwindigkeit von Telefon oder Fernsehen waren harmlos und lahm dagegen). Das fuehrt halt zu Ueberreaktionen.

    b) Der Pornoindustrie, die fast als einzige das WWW richtig effektiv nutzt.

    Da braucht sie sich aber glaube ich nichts drauf einzubilden. Die Pornoindustrie funktioniert immer und ueberall.

    c) Weltfremden Enthusiasten (Das sind Wir, und gibt sicher ne Menge Widerspruch)

    Kein Widerspruch;-)

    ich mach den Titel mal etwas kuerzer, falls sich ein laengerer Thread ergibt...

    viele Gruesse
      Stefan Muenz

  3. Ich glaube, daß es sich bei "Third Voice" um eines der interessantesten Themen, die das WWW betreffen überhaupt handelt. Das größte Problem ist heute das Überangebot an Information, Nonsens, Werbung und anderem, Papier ist geduldig, das Internet noch viel geduldiger. Das Wichtigste ist es mit diesem Angebot umzugehen zu lernen, und Techniken zur Selektion zu entwickeln, ich denke damit sind wir alle noch weit überfordert, da wir auch noch keine Zeit hatten das zu lernen.<<

    Mit "Third Voice" wird dieses Überangebot aber doch nur noch erweitert, denn nun können Websites vollkommen sinnlose Informationen hinzugefügt werden.

    Third Voice ist nur ein Versuch Werkzeuge für diesen Zweck bereitzustellen, natürlich wird damit Missbrauch getrieben werden, und natürlich ist es nicht die optimale Lösung, aber ein interessanter Ansatz. In Zukunft werden wir neben der Technik aber vor allem intellektuele Fähigkeiten entwickeln müssen. Im Moment wird die Entwicklung nach meiner Meinung vor allem von 3 Faktoren getrieben:<<

    Was für ein Werkzeug? Toll, ich kann sehen, was andere Menschen über eine Seite denken, und es wird schwieriger für mich, mir eine eigene Meinung zu bilden

    a) Einenm totalen Internet-Hype, wobei viele Leute die dem verfallen sind, keine Ahnung haben worum es überhaupt geht (das sind die Leute, die bald gaaaannnnzz viel Geld mit Internet-Aktien verlieren)<<

    b) Der Pornoindustrie, die fast als einzige das WWW richtig effektiv nutzt.
    (das gibt sicher etwas Widerspruch)<<

    Und was ist mit den ganzen Firmen, die zur Zeit ins Internet strömen? Oder den Militärs, oder den Privatpersonen, Nachrichtendiensten und der Industrie allgemein? NeNe, die Pornoindustrie kam wohl recht spät dazu, jedenfalls in diesem Maß. Was mich wundert ist, daß es noch keine Kampagne gegen Pornolinks in Suchmaschinen gibt. Mich nervt es jedenfalls, daß wenn ich nach irgendetwas suche, mit so einem Müll zugemüllt werde. Hey! Hat jemand Lust bei so einer Kampagne mitzumachen?
    Allerdings wird alles von der Pornoindustrie gepuscht.......ich hab irgendwo mal einen Artikel gelesen, in dem Stand, daß sich DVD durchsetzen wird, weil die Pornoindustrie von der DVD-Lobby unterstützt wird. (jedenfalls ist das einer der Gründe)

    c) Weltfremden Enthusiasten (Das sind Wir, und gibt sicher ne Menge Widerspruch)

    Stimmt :)

    Auf der anderen Seite wird das Potential des Webs vor allem von LINUX bewiesen (und auch ein bisschen von diesem Forum), was da entstanden ist, ist ein Beispiel, was die Menschheit schaffen kann, wenn Sie lernt das Netz richtig zu nutzen.

    Du kannst an jeder Ecke sehen, was das Netz im Stande zu leisten ist. Schau mal ein bisschen genauer hin. ICQ ist da auch ein sehr schönes Beispiel.

    Letztendlich ist das Netz etwas, was von niemanden kontrolliert werden kann. Von daher denke ich, daß "Third Voice" keine allzu großen Chancen haben wird, sich durchzusetzen, denn ich denke nicht, daß sich halbwegs vernünftige Menschen dafür interessieren, was irgendwelche Idioten zu irgendeiner Website geschrieben haben. Wenn man allerdings auf die Regenbogenpresse blickt, bekommt man es schon mit der Angst zu tun, wenn man sieht, wofür sich die Menschen interessieren.
    Ihr solltet übrigens mal "Otherland" lesen, dort wird sehr eindruckvoll die Zukunft des Netzes beschrieben (unter anderem), und ich denke, daß ich mit dieser Zukunft leben kann, denn es wird immer einen Teil des "alten" Netzes erhalten bleiben, der sich gegen die zunehmende "Überflutung" zu verteidigen wußte
    in diesem Sinne
    Benedikt

    bye
    Benedikt

    1. Hi Benedikt,

      Mit "Third Voice" wird dieses Überangebot aber doch nur noch erweitert, denn nun können

      Websites vollkommen sinnlose Informationen hinzugefügt werden.<<

      Da gebe ich dir recht, ich verstehe diese Aufregung um "The Third Voice" auch nicht so recht... Wie bereits in diesem Thread erwähnt, es ist ja ohne weiteres möglich, so etwas mit den jetzigen Mitteln ganz einfach zu realisieren (z.B. http://www.muellseite.de/ oder die Sonnenbrille bei Yahoo). Der einizge Unterschied ist, daß dies etwas komfortabler gemacht wurde, gleichzeitig natürlich aber auch die Möglichkeit zum Missbrauch...
      Vor einiger Zeit gab es bei Andy's Art-Attack http://www.andyart.com/ etwas, was mit sehr gefiel: auf jeder Seite gab es ganz unten ein kleines, einzeiliges Formularfeld, in welches man Verbesserungsvorschläge schreiben und abschicken konnte. Das kann man natürlich nicht mit "The Third Voice" vergleichen, da in dem Fall bei Andy-Art ja nur der Webmaster die Kritik zu sehen bekommt, aber wer was von seiner Seite hält, sollte sich diese Vorschläge ja auch zu Herzen nehmen :-) Leider verschwanden diese Formularfelder irgendwann, da sie in einer amerikanischen Fachzeitschrift zu den 10 Todsünden des Webdesigners gezählt wurden (sieht angeblich unprofessionell aus).

      Was mich wundert ist, daß es noch keine Kampagne gegen Pornolinks in Suchmaschinen gibt. Mich nervt es jedenfalls, daß wenn ich nach irgendetwas suche, mit so einem Müll zugemüllt werde. Hey! Hat jemand Lust bei so einer Kampagne mitzumachen?<<

      Eine Initiative der Suchmaschien gibt es da bereits, aber da wollen die Suchmaschinen aus berechtigten Gründen nicht zu viel drüber verraten. Fakt ist nur leider, daß die Spamer immer gerissener werden und immer neue Tricks anwenden, so daß es für die "Defensivmassnahmen" der Suchmaschinen immer schwieriger wird...

      Allerdings wird alles von der Pornoindustrie gepuscht.......ich hab irgendwo mal einen Artikel

      gelesen, in dem Stand, daß sich DVD durchsetzen wird, weil die Pornoindustrie von der DVD-Lobby unterstützt wird. (jedenfalls ist das einer der Gründe)<<

      Mit Verlaub, das muss ein ziemliches Käseblatt gewesen sein ;-) Die DVD wird für die Pornoindustrie eher nachteile bringen, da die Produktion einer solchen ziemlich aufwendig und kostenintensiv (die Preis einer DVD liegt zur Zeit bei 40-50 DM), was natürlich für die meist kapitalschwachen "Pornoschmieden" zu teuer ist. Ausserdem wüsste ich nicht, was man bei solchen Filmen mit amorphem 16:9 Bild und Dolby Digital oder gar DTS-Sound soll, da genügt glaube ich auch eine billige Videokassette...

      Viele Grüsse,

      Nicolas Muehlen

      1. Mit Verlaub, das muss ein ziemliches Käseblatt gewesen sein ;-) Die DVD wird für die Pornoindustrie eher nachteile bringen, da die Produktion einer solchen ziemlich aufwendig und kostenintensiv (die Preis einer DVD liegt zur Zeit bei 40-50 DM), was natürlich für die meist kapitalschwachen "Pornoschmieden" zu teuer ist. Ausserdem wüsste ich nicht, was man bei solchen Filmen mit amorphem 16:9 Bild und Dolby Digital oder gar DTS-Sound soll, da genügt glaube ich auch eine billige Videokassette...

        Es wurden schon einige Vorteile genannt (nein, der Artikel stammt nicht aus irgendeinem Käseblatt sondern aus einer Zeitschrift über "Home-Entertainment"), zum Beispiel verschiedene Kameraperspektive.....glasklare Standbilder.....etc.
        Ob das Ganze stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt, daß die Pornoindustrie jedoch eine recht einflußreiche und vor allem große Industrie ist, dürfte wohl klar sein, und mehr wollte ich eigentlich auch nicht sagen.
        Auch die Produktion einer DVD ist meines Wissens nach nicht allzu teuer, und das DVDs in Deutschland so teuer sind liegt wohl an der eher geringen Nachfrage, allerdings beginnen die Videotheken "aufzurüsten" und man bekommt mitlerweile Filme auf DVD, die in Deutschland noch nicht einmal im Kino gelaufen sind. (hoffentlich ist das bei StarWars auch so :) ) Hoffen wir also drauf, daß sich die DVD bald etabliert hat, denn sie bietet gegenüber Videos eine Menge Vorteile. Allerdings braucht so etwas in Deutschland immer etwas Zeit *seufz*
        bye
        Benedikt

    2. Was mich wundert ist, daß es noch keine Kampagne gegen Pornolinks in Suchmaschinen gibt. Mich nervt es jedenfalls, daß wenn ich nach irgendetwas suche, mit so einem Müll zugemüllt werde. Hey! Hat jemand Lust bei so einer Kampagne mitzumachen?

      Ich überlege mir gerade, wie das technisch funktionieren würde und in welcher Weise (und ob überhaupt) es unsere Lage verbessern würde.

      Letzten Endes wollen wir ja selbst beschreiben, was wir bei einer Suchmaschine alles ausgefiltert bekommen wollen. Pauschal "kein Sex" (zum Ankreuzen) wäre wahrscheinlich besser als nix, aber nicht beliebig gut.

      Andererseits: Wo speichert man so eine konfigurierbare Information?
      a) Auf dem Server der Suchmaschine? Und wie kriege ich dann eine Zuordnung zu meiner Person? Über Benutzerkennung und Passwort. Nicht schön, weil umständlich zu bedienen.
      b) In einem Cookie meines Browsers? Würde mir schon eher gefallen. Ich selbst mache so etwas auf meiner Homepage - wer dort meine Formulare erneut besucht, wird ggf. mit seinem Namen begrüßt etc.

      Das Problem ist allerdings, daß man die abgespeicherte Information ggf. auch gegen jemanden auslegen kann. Was weiß denn ich, wer diese Information auf dem Server zu Gesicht bekommt? Ich möchte ungerne irgendwo außerhalb meiner Kontrolle gespeichert sehen, was ich mag und was ich nicht mag.
      So gesehen wäre eine in einem Cookie speicherbare Zeichenkette, die automatisch an jede meiner AltaVista-Abfragen angehängt werden soll, schon eine gute Näherung. Wenn da " -sex" drin stehen würde, dann würde das durchaus in erwünschter Weise filtern. Über ein zusätzliches Eingabefeld in der Suchmaschinenstartseite könnte man diesen Wert auch bedienerfreundlich setzen.

      Und seitdem typische Porno-Sites bewußt Schlüsselworte wie "IBM" oder "Oracle" in ihre HTML-Dokumente schreiben, um harmlose Surfer in ihren Bann zu ziehen, ist der Bedarf nach einem solchen Filter nicht mehr zu bestreiten.

      1. Ich überlege mir gerade, wie das technisch funktionieren würde und in welcher Weise (und »»ob überhaupt) es unsere Lage verbessern würde.
        Letzten Endes wollen wir ja selbst beschreiben, was wir bei einer Suchmaschine alles »»ausgefiltert bekommen wollen. Pauschal "kein Sex" (zum Ankreuzen) wäre wahrscheinlich »»besser als nix, aber nicht beliebig gut.

        Wieso wäre das nicht beliebig gut (kenne den Ausdruck gar nicht)? Es wäre vollkommen ausreichend, denn dann müßte ich nicht jedesmal eine schier endlose "Minus-Liste" eingeben.

        Andererseits: Wo speichert man so eine konfigurierbare Information?

        Speichern fällt dann weg. Außerdem können deine Sufgewohnheiten auch jetzt schon sehr genau analysiert werden, nämlich von Deinem Provider. Also, wozu aufregen?
        bye
        Benedikt

  4. Hallo Leute,

    wie sich das für eine ordentliche Diskussion gehört, muss ich wohl meine Aussagen noch etwas näher erläutern

    Es gibt verschiedene Konzepte um Orientierungshilfe im Dschungel WWW zu bieten:

    1.das der redaktionell bearbeiteten Kataloge, Problem hierbei ist die Aktualität, und die Filterung des Inhaltes nach den Präferenzen der Redakteure.

    2. Die Kategorisierung durch den Inhalt und den Seitenbetreiber (META-TAGS), da es aber immer schwarze Schafe geben wird, die extremst den eigenen Vorteil verfolgen, ist dieses Konzept leider auch etwas utopisch.

    3. Die Bewertung nach Menge der auf die Seite gerichteten Links, die Menge der Besucher...
    Auch dieses hat so seine Schwächen

    4. Das Third Voice Konzept, der Benutzerbewertung. Die Schwachstellen wurden ja schon diskutiert.

    Alle 4 Konzepte (falls jemand weitere einfallen, bitte posten) sind aber sicher nicht uninteressant, welches, oder welche Kombination in der Praxis am tauglichsten sein wird, muss sich erst noch herauskristallisieren.
    Unter Effektivität beim Nutzen des Netzes meine ich, dass man seine persönlichen Ziele mit möglicht geringem Einsatz an Zeit, Geld oder sonstigem Aufwand erreicht. Das kann bedeuten kommerziell erfolgreich zu sein, Informationen zu finden, die ich wirklich brauche, den Input den ich für ein bestimmtes "Studienthema" im weitesten Sinne brauche.
    Oder auch Kommunikation mit Menschen, zum Vergnügen (sehr gefährlich !!!), zur themenbezogenen Diskussion (was wir gerade hier tun), oder aber um die Arbeit an einem bestimmten Projekt zu koordinieren, und gemeinsam etwas zu leisten, was ohne das Netz unmöglich wäre (LINUX).

    Und hierin liegt glaube ich die größte CHANCE, die es uns bietet !!!

    90% der Menschen verschwenden die Zeit im Netz zu 90% (Ich nehme mich da nicht aus), Internet mit geringem Zeitaufwand, ohne Ablenkung und richtig effektiv in einem der obigen Sinne, DAS ist die Herausforderung. Das Internet ist technisch Realität, wie der Buchdruck direkt nach Gutenberg, die Romane, Lehrbücher, Tageszeitungen, Geschäftsberichte, Technischen Dokumentationen... Die nicht nur ein Abklatsch des gedruckten sind, müssen sich erst noch entwickeln. das Dokument Selfhtml, ist  eines der ersten Beispiele, die real existieren, wo die Möglichkeiten des Mediums sinnvoll ausgeschöpft wurden, und das ist das Geheimnis des Erfolgs.

    so jetzt hab ich mal wieder genug geschwallt

    Gruss

    Marko

    1. Es gibt verschiedene Konzepte um Orientierungshilfe im Dschungel WWW zu bieten:

      1. Das Third Voice Konzept, der Benutzerbewertung. Die Schwachstellen wurden ja schon diskutiert.

      Ich denke nicht, daß "Third Voice" als Orientierungshilfe fürs Web angesehn werden kann, da es letztendlich keine ist. Wie sollte es auch funktionieren? Soll ich mich erst durch hunderte von Kommentaren lesen, bevor ich mich entscheiden, eine Seite wirklich zu besuchen? Das ist letztendlich das gleiche wie Punkt 1. Und ich denke nicht, daß "Third Voice" dafür gedacht ist
      bye
      Benedikt

    2. Hallo Marko,

      90% der Menschen verschwenden die Zeit im Netz zu 90% (Ich nehme mich da nicht aus), Internet mit geringem Zeitaufwand, ohne Ablenkung und richtig effektiv in einem der obigen Sinne, DAS ist die Herausforderung.

      Eines sollte man aber noch bedenken dabei: Menschen gehen oft ins Internet, um erhoffte Informationen zu finden. Aber Menschen gehen auch oft ins Internet, um Zeit zu verschwenden, um sich zu amuesieren usw. Es gibt viele Gründe, ins Netz zu gehen. Netzangebote muessen einfach wissen, welchen dieser Gruende sie gerecht werden wollen, und dann, wie sie das am besten erreichen.

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

  5. Hallo Marko!

    Ich glaube, daß es sich bei "Third Voice" um eines der interessantesten Themen, die das WWW betreffen überhaupt handelt.

    »»

    Wohl kaum. Meiner Meinung nach "Third Voice" wird nicht allzu lange überleben. Es wirft viele, zu viele rechtliche Probleme auf. Dagengen hilft auch nicht, daß sich 'TV' mit einem ellenlangen 'Vertrag' versucht abzusichern. Sollte sich 'TV'  verbreiten, werden alsbald auch die ersten Klagen kommen, gerade und vor allem in den USA, wo sich Prozessieren zum Nationalsport entwickelt hat.
    Auch wenn 'TV' versucht alles auf dem Benützer umzuwälzen:
    (User is solely responsible for the contents of his or her postings through the Service. User's use of the Service is subject to all applicable local, state, national and international laws and regulations. [...]User agrees not to transmit through the Service any unlawful, harassing, libelous, abusive, threatening, harmful, vulgar, obscene or otherwise objectionable material of any kind or nature. ... usw. ), wird es nicht viel helfen, wenn Microsoft, oder eine andre große Firma sich durch 'TV-notes' beleidigt fühlt, sei es gerechte Kritik oder eben nur Herumschipfen.

    Ich denke, daß nämlich genau dieses Missbrauch als erstes sich durchsetzten wird. Da kann und wird jeder, dem eine Seite nicht passt (ob politische, kommerzielle, private Seite) sein 'Unmut' sofort und für alle (die 'TV' auch haben) sichtbar machen.
    Da werden Seiten von Neidern, oder Hassern vollgemüllt mit Bemerkungen. Wer bisher konstruktive Kritik anbringen wollte, konnte es auch, entweder in einem Forum oder via E-mail. Diese Leute werden 'TV' nicht brauchen.

    [Mal nur ein, zugegeben exremes, Beispiel: MS "befielt" allen seinen Mitarbeiter 'TV' zu installieren und die Linuxseiten mit Bemerkungen al'a "Microsoft is the best", zu beglücken.
    Wer würde da etwas verbieten; denn die Leute haben ja nur ihre "private" Meinung mitgeteilt.]

    Einen positiven Nutzen kann ich dort sehen, wo Leute, die räumlich weit getrennt gemeinsam an einem Projek arbeiten, ihre Arbeitsnotizen auf der Seite ablegen können.
    Das wäre in der Tat eine sehr nützliche Entwicklung. (Nur einen Hacken hat die Sache: 'TV' gibt keine Garantie, daß der Dienst immer aufrechtgehalten wird [zur Zeit bekomme ich nur die Meldung, daß es Probleme mit der Server gibt und ich es später versuchen soll], also wieder nichts für Menschen die diesen Dienst, als Arbeitshilfe gebrauchen würden.

    »»Das größte Problem ist heute das Überangebot an Information, Nonsens, Werbung und anderem, Papier ist geduldig, das Internet noch viel geduldiger. Das Wichtigste ist es mit diesem Angebot umzugehen zu lernen, und Techniken zur Selektion zu entwickeln, ich denke damit sind wir alle noch weit überfordert, da wir auch noch keine Zeit hatten das zu lernen.
    Third Voice ist nur ein Versuch Werkzeuge für diesen Zweck bereitzustellen, natürlich wird damit Missbrauch getrieben werden, und natürlich ist es nicht die optimale Lösung, aber ein interessanter Ansatz.
    »»

    Ich kann beim besten Willen nicht sehen, wo 'TV' eine Selektionsfunktion erfüllen würde/könnte. Mit den Notizen auf den Seiten ist es ja überhaupt nicht gewehrleistet, das Informaiton selektiert und aufbereitet wurde. Ganz im Gegenteil, ich muss ja weiterhin selber nach der Informaiton suchen und wenn ich sie gefunden habe, dann steht am Bildschirm eine Seite, die von 'TV'-Notizen uberflutet ist, das ist nicht nur keine Hilfe, sondern ein Stolperstein. Das kann nur dazuführen, daß die Leute 'TV' einfach aussachlten, eben damit en ihnen möglich wird, selektieren zu können.

    Grüße
    Thomas