Daniel: Site-Management-Tools gesucht!

Hallo!
Hat jemand Hinweise bezueglich Tools und/oder Programmen zum Verwalten grosser Intranetprojekte? Programme, die das Kopieren, Löschen, Verschieben usw. von Dateien und (Teil-)Dateibaeumen erlauben etc.!?
Oder einfach weitere gute Tips zum Umgang mit der Datei-/Navigationsstruktur in G R O S S E N Projekten?
Thanx!!!
Daniel

  1. Oder einfach weitere gute Tips zum Umgang mit der Datei-/Navigationsstruktur in G R O S S E N Projekten?

    <predigt>

    Modularisieren und automatisieren - wie bei allen großen (Software-) Projekten.

    Für HTML heißt das m. E.:

    • Tiefe Verzeichnisstruktur.
      Innerhalb eines Verzeichnisses nur Dokumente mit strengem inhaltlichen Zusammenhang und gleicher Abstraktionsebene. Keine Angst vor langen URLs - lieber dies, als alles in einen Topf werfen und sich später darin nicht mehr auskennen. Kleine Häppchen sind flexibler handhabbar, besser identifizierbar und deshalb besser automatisch verarbeitbar. ("www.teamone.de/selfaktuell/" ist für meinen Geschmack zu "flach", SelfHTML zu linear und einfügeunfreundlich. ;-)

    • Relative URLs.
      Innerhalb eines Moduls alles relativ verknüpfen. Was für das Domain-invariable Publizieren gilt, erleichtert auch das Verschieben eines Moduls.

    • Dünne Kanten.
      Verbindung zwischen den Modulen möglichst überschaubar halten. Es mag inhaltlich sinnvoll sein, hundert Verweise auf die Definition eines Begriffs zu machen - wenn man dessen Zielort jemals ändert, wird es teuer. Deshalb:

    • Stabile URLs.
      URLs für besonders attraktive targets (z. B. ein firmenweites Stichwortverzeichnis) nur im Notfall ändern. Schon beim Entwurf der Verzeichnisstruktur möglichst viele künftige Erweiterungen mit einplanen. Zusätzliche leere Verzeichnisse stören niemanden; später eine zusätzliche Abstraktionsebene einziehen zu müssen ist bitter, und sie nicht zu haben, wenn man sie braucht, ebenfalls.
      Unwichtige Teile sind mobil - wichtige Teile nicht, denn wer paßt die Bookmarks der Besucher an? Ach ja, gleich dazu:

    • Tolerante Fehlerbehandlung.
      Bei URL- und Bookmarkleichen nicht "404 - ätsch", sondern ein intelligentes CGI-Skript, welches möglicherweise sogar eine Liste aller "Umzüge" als Datei besitzt und die neue Adresse damit *erraten* kann. Mindestens aber ein Verweis auf eine Suchfunktion, mit der man die neue URL herausfinden kann.

    • Navigation und Corporate Identity als Module auffassen.
      Eine Linkleiste in tausend Dokumente nicht kopieren, sondern einbinden (SSI und Ähnliches) und nur an einer Stelle ändern müssen. Kopf- und Fußzeilen, Header, CSS-Referenzen etc. ebenfalls. Je größer, desto SSI; Bausteine sind beherrschbar, wie UNIX uns täglich beweist.

    • Redundanzen meiden.
      Was fünfmal gespeichert ist, muß fünfmal gewartet werden. (Und kann prima inkonsistent werden. ;-) Besser mehr generieren als mehr tippen - keine Angst vor CGI und Co.

    • Konsistenz automatisieren.
      Wenn man denn wirklich mal etwas verschieben muß und vielleicht nur 10 oder 20 Links anzupassen hat, dann muß man diese auch in 1000 Dokumenten schnell und zuverlässig finden können. Es gibt gute Links-Checker als Freeware.

    Und wenn es dann ganz flexibel sein soll:

    • Generische Dokumentinhalte.
      Eine eigene Konfigurationsdatei mit Variablen für wesentliche Baum-Positionen halten, und in allen Quelltexten solche Variablen verwenden und Verweise aus ihnen generieren. Dann kann die Verschiebung eines kompletten, heftig vernetzten Moduls durch die Änderung einer einzigen Zeile und einen Generatorlauf über den gesamten Baum erfolgen. Auf diese Weise kann man neben Links auch andere interessante Informationen in die Dokumente hineingenerieren (Datum der letzten Änderung, URL des Dokuments im WWW etc. alles ohne JavaScript).
      Ob diese Metastruktur in separaten Dateien proprietärer Formate abgelegt wird (so machen es vermutlich kommerzielle SiteManagement-Systeme) oder in selbstdefinierten Zusatz-Tages (so habe ich es in Freeware-Systemen gesehen), ist eine reine Geschmacksfrage: Beides müssen die Autoren generischer Dokumente zusätzlich lernen.

    Nicht zuletzt:

    • Disziplinierung und Überwachung.
      Es hilft nichts, Richtlinien aufzustellen, wenn man keine Werkzeuge besitzt, deren Nichteinhaltung wenigstens zu bemerken.
      Man könnte beispielsweise ein Skript schreiben, welches den gesamten Dokumentbaum nach genau denjenigen Strings durchsucht, welche als "heilig" in der Konfigurationsdatei definiert wurden ... das ist nicht weniger wichtig als der nächtliche oder wöchentliche Lauf des links-Checkers.
      cron ist geduldig, und nicht-leere Fehlerlisten können dem Administrator automatisch zugemailt werden.

    Und abschließend:

    • Qualität wollen.
      Qualität kostet Aufwand und Infrastruktur, ist aber schwer quantifizierbar. Ohne Budget geht es nicht, und ohne den ernsthaften Anspruch, sie haben zu wollen, erst recht nicht. Schon die Fragestellung, also das Erkennen des Problems, gehört zum Thema "Qualität".
      <überspitzt>Wer Qualität will, erreicht Durchschnitt; wer Perfektion will, erreicht Qualität.</überspitzt>

    </predigt>

    1. ist das keinen selfaktuell beitrag wert?

      kfichtner

      1. Moin

        ist das keinen selfaktuell beitrag wert?

        <g>Auf alle Fälle. Wann wirst Du ihn fertig haben ?</g>

        Freundliche Grüße

        Swen

      2. ist das keinen selfaktuell beitrag wert?

        Ich fühle mich heftigst gebauchpinselt ... ;-)

        Sagen wir es mal so:

        • Wenn sich aus diesem Posting ein Thread entwickelt, in den auch andere Leute wesentliche Informationen (Tips, Links, ... - ich will ja auch was lernen :-) beitragen können, dann würde es sich ggf. lohnen, die Obermenge des Threads in Form eines Artikels zusammenzufassen. (Wie war das doch gleich mit der Initiativstrafe? ;-)
        • Falls es aber bei reinen 'Bewunderungspostings' bleibt, denke ich, es reicht auch so ...

        Im Zweifelsfalle gäbe es ja noch <../../sfausles/tsfa_tg.htm> als möglichen "Endlagerungsort". Frag doch mal bei <../../sfausles/index.htm#a3> nach.

    2. <predigt>

      »».......

      .........
      </predigt>

      Hey Michael,

      habe schon mal tausend DANK fuer diese umfangreiche Predigt! Ich muss sie aber erst mal zuende lesen....
      -grins-

      Gruss,
      Daniel

    3. Hallo Michael!

      Oder einfach weitere gute Tips zum Umgang mit der Datei-/Navigationsstruktur in G R O S S E N Projekten?

      Deine Predigt läuft gerade durch meinen Drucker und wird als erstes die frisch gestrichene Wand meines neuen Büros zieren...ich glaube, du hast mich gerade vor bösen Anfängerfehlern bewahrt ;-)

      Viele Grüße,

      Kirsten

    4. <predigt>

      </predigt>

      *grml*, dieser Selfbrowser macht micht noch wahnsinnig :(.

      (Ich erläutere jetzt hier nicht näher, ist eines von 1000en Probs...)

      Mein Projekt HTML-Database II wird auf jeden Fall deine Predigt im Entwicklungs-Gedächnis eingehämmert bekommen :).

      bis nextens
      xitnalta

    5. Oh, hoppla - das Thema scheint Anklang gefunden zu haben ... :-)))

      Und wenn es dann ganz flexibel sein soll:

      • Generische Dokumentinhalte.

      Deshalb liefere ich hier noch einen Link nach, den man für wirklich große Projekte mal ausprobieren sollte: Website META Language WML (http://www.engelschall.com/sw/wml/).

      Ein Freund von mir (der dies wahrscheinlich mitliest - danke, Pedl) hat damit seine Firmenseite gebaut (insbesondere eine schöne Navigation ohne Frames).
      Ich selbst habe WML noch nicht ausprobiert, würde es aber unter UNIX beim nächsten größeren Entwurf tun.