Thomas Fritz: Der stolze Seitenbastler und der hektische User

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Hi Stefan, hi alle,

Ihr wisst doch alle ganz genauso gut wie ich, dass das Internet von großen Firmen erschaffen wurde. Da gab es eine Firma, die wollte ein Produkt namens Internetexplorer (oops, da war er wieder) verkaufen, und hat deshalb das Internet erfunden.

Naja, und da das Internet eine Firmengründung ist, und Firmen ja kommerziell denken, ist es doch nur logisch, dass wir alles weitere aus kommerzieller Sicht sehen müssen. So bleibt erst mal festzustellen, dass eine Homepage als erstes mal auf einen Domainnamen laufen muss, den man sich vor 5 Jahren in aller Welt hat schützen lassen (sonst könnte einer auf die Idee kommen, einen beliebigen Begriff aus einem Lexikon schützen zu lassen).

Dann muss auf einer Homepage natürlich ein Produkt verkauft werden. Denn nur, wenn man etwas verkauft, ist man glücklich.

Weil sich die Homepage rentieren muss, wird auf der Seite viel Werbung eingeblendet, am besten noch in Verbindung mit einer TOP-42-Liste. Denn nur so kann man beweisen, dass man der beste ist (oder nur einer der 42 besten.)

Damit man dann noch zeigen kann, mit welchen tollen Tools und mit Hilfe welcher Agenturen man die Seite für welchen Browser erstellt hat, müssen unbedingt 15-20 Logos auf der Seite präsentiert werden.

Schließlich verzichtet man, um ein einheitliches immer in originalgröße vorhandenes 1:1 Abbild des Präsentationskataloges zu erhalten, gänzlich auf Text, wozu gibt es das JPG-Format. Außerdem sind Bandbreiten ja im Zeitalter von Flatrates und ISDN ja kein Thema.

Daher mein Schlußwort: Fort mit den langweiligen, aus Texten bestehenden Seiten, es leben die kommerziellen Seiten, die nicht mehr untereinander verlinkt werden müssen und die so sagenhaft transparent sind, weil man ein tolles neues Browserfenster ohne jede möglichkeit des navigierens (benutze den nack-button des Browsers) und der Url-Eingabe hat. Aber das alles ist ja auch nicht weiter nötig, den schließlich soll man ja keine chance haben, sich bei einem Konkurrenten (äh, Mitbewerber natürlich) umzusehen.

Satirische Grüße

Thomas