Margarete Palffy: Ideenverkaufe

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Hallo Jens,

auch Künstler und Poeten wollen essen, wohnen, reisen, und dafür sind sie genauso
auf Geld angewiesen wie andere Sterbliche. Das ist doch seit Jahrhunderten so, und
auch nicht verwerflich, wie ich finde: daß die Kreativen sich jemanden mit Geschäftssinn
suchen, um ihre Ideen zu Geld zu machen.

Ich bin froh, daß Leute mit Ideen heute etwas mehr Freiheit haben, sich ihre Marktnische
selbst zu suchen. "Verwerflich" finde ich es erst, wenn jemand Ideen verkauft, die nicht
seine eigenen sind (Plagiate hat es allerdings auch schon immer gegeben...).

In letzter Zeit kommt es mir allerdings so vor, als ob die Zahl der alten Hüte zunimmt,
die man mir unter einem neuen Namen verkaufen will. Zum Beispiel die "Kickboards",
auf denen ich in letzter Zeit so viele Halbnasen durch Hamburg rollen sehe... früher
hießen die Dinger einfach Roller, und die Technik war einfach, man konnte sie sich
notfalls auch mal selber zusammenflicken. Heutzutage kostet es viel Geld, son
Hightech-Ding zu haben - deshalb fahren vielleicht auch überwiegend gut verdienende
Erwachsene damit rum... ;o))

Und sehr oft versuchen mir Leute was zu verkaufen, was sie mir kurz vorher erst
gestohlen haben - nach diesem Prinzip funktioniert z.B. die gesamte Schönheitsindustrie.
Erst erklärt man ein paar außergewöhnlich schöne Menschen zum "Soll", damit sich
normale Männer und Frauen "nicht schön genug" vorkommen, und dann bietet man ihnen
teure Cremes und Mittelchen an, die das "Defizit" beheben sollen...

Dagegen hilft nur: Selberdenken! Und wenn man beim Selberdenken auf ein paar
originelle Ideen stößt, die einen vielleicht sogar ernähren können - um so besser, oder?

Herzliche Grüße,
Meg Palffy