Wolfgang Wiese: "Digitale Kommmunikationswege verändern Etikette"

Hallo,

btrf. der wiederholten Diskussionen bzgl. Benimmregeln
und Freundlichkeit auf diesem -wie auch anderen Foren! und Chats-, kam heute bei Heise ein interessanter
Ankuendigungsartikel raus:

http://www.heise.de/newsticker/data/jk-03.06.00-001/

Fuer die Leute, die bereits etwas laenger im Netz sind nichts neues, aber dennoch schoen, das es endlich vermehrt wahrgenommen wird.

Ciao,
  Wolfgang

  1. ...und hier der angekündigte Artikel: http://www.heise.de/ct/00/12/092/

    Gruß
    Steffen

    1. Hi,

      ...und hier der angekündigte Artikel: http://www.heise.de/ct/00/12/092/

      etwas schwer zu lesen (weil etwas langatmig), aber es ist lohnenswert
      doch durchzuhalten!

      Die Mail-Regel Nr. 2 sollte in fetten Lettern gedruckt
      an jeden Neu-Interneter gegeben werden (oder gewissen
      Leuten mit einem Schmiedehammer eingebleut):
      ---
      "Die Anrede hat so informell wie nur möglich zu sein - auch wenn dies in Europa und speziell Deutschland ein
      besonderes Thema ist, belastet durch die kulturell tiefverwurzelte Sitte des differenzierenden Duzens/Siezens. Die Anrede
      setzt jedoch den Ton für die ganze Post, und E-Mails im umständlich-gewundenen Stil der analogen Epoche nähmen
      der technischen Errungenschaft ihre Effektivität.

      Das andere Extrem, jegliche Anrede wegzulassen, sollte allerdings zweiten und dritten Sendungen in mehrfach hin und
      her fliegenden E-Mail-Dialogen zwischen guten Bekannten, engen Mitarbeitern etc. vorbehalten bleiben. "
      ---

      Kurzgesagt: Der Ton macht die Musik. Wer keine Musik
      bestellt darf sich ueber schlechte Atmosphere nicht wundern.

      Ciao,
        Wolfgang

      1. Hallo Wolfgang!

        Sie haben zwar im Artikel die Chats, Foren, News Groups nicht erwähnt, jedoch sind die ersten 4 Punkte für Mails im Grunde aus der Netiquette entnommen.

        Tja und genau die Punkte "prädigen" wir hier auch.
        So gesehen; leistet das Forum Vorarbeit: wir versuchen die zukünftige IT-Leute "gesellschaftsfähig" zu machen. ;-))

        Ich glaube den Satz hätte ich mir jetzt verkniefen können, tat ich aber nicht. ;-)

        Allerding im Artikel konnte ich deutlich einen Unterton spühren, den am markantesten folgendes Zitat zeigt:

        Eine Zweidrittel-Mehrheit zieht Digitales jeder anderen Zustellungsform vor und kommuniziert auch mit Freunden und Verwandten statt telefonisch lieber per E-Mail. 'Früher hielten die Menschen untereinander Kontakt durch persönliche Besuche und Visitenkarten', kommentiert Steve Jones, Kommunikationswissenschaftler in Chicago, das Ergebnis der Anfang des Jahres veröffentlichen Untersuchung zu den Kommunikationsvorlieben.

        Auch sonst wird oft die "Belästigung" durch Telfon erwähnt: ich glaube, das ist ein wenig übertrieben - oder eben das ist der "pessimistische" Ton den ich da höre.
        Anrufe von Freunden empfinde ich nicht als Belästigung - auch nicht um 2 in der Nacht *g* - wohl aber wenn mich die Firma 3 Mal an meinem freien Tag anruft.
        Klar kommuniziere ich auch wesentlich mehr über E-Mail als via Telefon, es ist jedoch nicht sozial bedingt, wie das der Artikel vermuten läst, sondern rein "technisch". Sprich, es kostet weniger, ich kann davon ausgehen, daß die Leute meine Nachricht bekommen (d.h. ich kann sie erreichen - was beim Telefon nicht immer der Fall ist.)

        Allerdings wenn ich nur kurz und schnell mal was klären will: da gilt als erste Wahl das Telefon.

        Der erwähnte Unterton: damit meine ich, daß es sich für mich so Anhört, als ob im Artikel angedeutet werden würde: die Menschen verzichten immer mehr auf persönliche Kontakte (denn das ist out - weil "Belästigung"). Diesen "Trend" kann ich aber nicht nachvollziehen.

        Grüße
        Thomas

        1. Hi,

          Auch sonst wird oft die "Belästigung" durch Telfon erwähnt: ich glaube, das ist ein wenig übertrieben - oder eben das ist der "pessimistische" Ton den ich da höre.

          ..

          Allerdings wenn ich nur kurz und schnell mal was klären will: da gilt als erste Wahl das Telefon.

          Stimme dir zu. Mir ist das auch aufgefallen.
          Ich denke es wird auch eher auf ein gutes Mix ablaufen und zwar das
          man von allen techniken jeweils das Beste nutzt.
          Nur weil jetzt das Gedruckte Papier sich durchgesetzt
          hat, ist die Handschriftliche Unterschrift dennoch
          geblieben und gibt den ganzen ebenfalls eine wichtige
          persoenliche Note.
          Gerade beim Handy muss ich auch sehen, das in meinen Fall ich
          es zu vielen Kurzkontakten nehm, wo es z.B. darum
          geht einen Kollegen im anderen Gebaeude kurz zu fragen ob
          er mit Essen geht.
          Lange Gespraeche macht man aber nicht damit und das
          hat nicht unbedingt was mit den Kosten zu tun, sondern
          einfach mit der Beschneidung der anderen Kommunikationsformen,
          wie Gestik!
          Ein Vergleich dazu gibt es auch im elektronischen:
          Vergleicht mal die Summe der moeglichen Kommunikationsformen
          eines normalen IRC-Chats mit dem eines MUDs...

          Ciao,
            Wolfgang

  2. Hi Wolfgang!

    Puh, jetzt hab ich den Artikel endlich geschafft (ist aber auch wirklich langatmig; in der zweiten Hälfte wird eigentlich nur die erste wiederholt).
    Aber was muss ich da sehen? Seht selbst (Originalzitat aus dem Artikel!!!):

    --
    Hätten Bill Gates oder Monica Lewinsky weniger offenherzig gemailt - oder wenigstens telefoniert -, wüssten wir nichts von ihren geheimen Absichten und Leidenschaften.
    --

    Bill Gates mit Monica Lewinsky? Das ist ja mal ganz was neues ;-)

    MfG Simon