Bio: Liebesgrüsse an Makroschuft

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Sup!

Seid den Liebesgrüssen wissen es nun auf einmal alle: MS ist schuld.

Primär ist meiner Meinung nach der Virenprogrammierer schuld :-)
Sekundär sind dann die Admins und Nutzer schuld (jedenfall aus Sicht der immer noch überzeugten MSler):
Mit den richtigen Sicherheitseinstellungen hätte das alles nicht passieren können...
Erst tertiär ist dann Microsoft schuld, weil sie das alles ermöglicht haben, keine vernünftige Rechtevergabe ermöglichen und zur Nutzung der unsicheren Einstellungen verführen.
Tja, oder man sagt halt, MS ist doch der Hauptschuldige, IMHO eine Frage des Blickwinkels.

Es zwingt Euch niemand, MS-Produkte einzusetzen.

Wirklich? In meiner Uni kann man sich zwischen MS, Linux oder Solaris entscheiden. Das ist immerhin so eine Art partieller Zwang, MS Produkte zu nutzen.

Browser: Auch wenn ich gehauen werden, seit IE 5 ist eben dieser Browser für mich 1. Wahl. Wenn die Neue Netscape-Version nicht kompatibel wird (zum W3C-Standard etc), dann sehe ich schwarz.

Was heißt denn etc.? MS-Standard? Ausserdem ist der Mozilla im Moment der einzige voll DOM 1 Core kompatibel Browser, wenn auch noch ein wenig verbuggt.

Die Liebesgrüsse hatte nur deshalb Erfolg, weil die Technikhörigkeit
gesiegt hat: Windows + IE + Outlook

Hmm...

ich würde gerne an dieser Stelle die Journalisten und die Medien beschuldigen.
Relativ ahungslos, wie die Journalisten nunmal sind, haben sie eifrig über die angebliche Inkompatibilität von DR-Dos zu Win3.11 gewarnt und damit DR-Dos ruiniert.
Nachdem Atari und Amiga weg waren, gab es plötzlich in der Öffentlichkeit nur noch MS-DOS und Windows und PCs.
Mit der Werbewirtschaft und der Journaille im Bunde hat MS alle Konkurrenten mundtot gemacht und ausgelöscht. Ein anderes Softwareunternehmen, daß auch eine Art Fenstermanager produzieren wollte, hat MS angeblich mit einer gefakten Demonstration von Windows ruiniert, die nichts anderes war als eine Art Slideshow, aber so aussah, als sei Windows fast marktreif.
Vor 10 Jahren wollte doch jeder mit Gates ein Interview, der DOS 'erfunden' haben sollte und ja von der Garage zum Grosskonzern gekommen war. (Was in Deutschland natürlich nicht geht, zumal Garagen keine Toiletten für beide Geschlechter besitzen, den Ergonomiekriterien nicht genügen, Feuerschutzbestimmungen etc.)
Willig haben die Jounalisten in den Computerzeitschriften jede von Microsofts 'Innovationen' gelobt und wahrscheinlich gar nicht gemerkt, daß sie sich gerade als Werbeträger mißbrauchen lassen. Und als dann alle über MS geschrieben haben, mußten auch alle fortfahren es zu tun, weil MS so geschickt gewesen ist keinen Monat ohne irgendeine Ankündigung, Innovation oder Bugfixes, neue Versionen oder  sonstwas verstreichen zu lassen.
IBM und andere Firmen haben einfach nicht genug Hype um die eigenen Produkte gemacht, statt Vaporware zu demonstrieren und die Gier der Presse nach Fotos uns Infos zu befriedigen, im stillen Kämmerlein ordentliche Arbeit gemacht und erst bei Fertigstellung was gesagt. Und hatten damit natürlich nie soviel Aufmerksamkeit wie MS's Ankündigungsmaschinerie.

Apple hat sich nur etwas ungeschickt mit seiner 'Apothekenpreis' Politik verhalten und wäre damit fast den Bach runtergegangen, weil es leider nichts nutzt, wenn man die besseren Produkte hat, es aber niemand weiss.
Und was Unix ist wusste damals sowieso niemand.

Begünstigt dadurch, daß es damals tatsächlich keine preiswerte Alternative zu den MS-Produkten gab, weil offensichtlich die anderen Firmen das schlechtere Marketing hatten und den Markt im 'Consumer-Bereich' nicht gesehen haben, hat uns MS so überrollt mit seiner Bundle-Strategie.
Und plötzlich konnte man gar nicht mehr ohne Windows und Office auskommen, weil es jeder vorinstalliert hatte.

Nunja, und da in der Wirtschaft und in der Presselandschaft mit harten Bandagen gekämpft wird, Manager keine IT-Experten sind und MS nunmal ein verdammt gutes Management haben muß, konnte es so weit kommen, wie es gekommen ist, und mußte wahrscheinlich auch so kommen, weil niemand Microsoft Paroli bieten konnte.

Jetzt gibt es Alternativen zu Microsoft, und die ungeschickten und plumpen Versuche von Microsoft, sowohl OS, Office als auch Internet zu behrerrschen, haben Sympathien gekostet. (Von wegen 'Channels' im Internet und das ganze Internet ausserhalb von MS-Servern als 'unsichere Zone').
Die Sache mit den GUIDs und den anderen Daten in Office-Dokumenten war natürlich auch keine Werbung für MS.
Manche Unternehmen haben wahrscheinlich nur Angst, umzusteigen, weil das natürlich zu Fehlzeiten führen würde. Ich kenne Leute, die sich tierisch über Office aufregen, aber sich nicht trauen, etwas anderes zu probieren.

Daß die meisten Viren für Windows sind, ist sicher auch darin begründet, daß es das verbreitetste OS ist.

Andererseits ist die Systemsicherheit unter Unix z.B. generell viel höher.
Es gibt hunderte von Versionen von dutzenden von Systemen mit ganz verschiedenen Implementierungen von nicht immer denselben Systemprogrammen.
Ein Unix-Virus könnte also quasi gar nichts voraussetzen, müßte tausende von Fallunterscheidungen machen, um erfolgreich zu sein, müßte mehrere Megabyte groß sein, auch Binärcode für verschiedenen Hardwarearchitekturen (Sparc, HP) mitbringen, für jedes OS ein Exploit enthalten (um die Root-Rechte zu bekommen, die unter Windows jeder hat) und müßte erstmal ein Einfallstor in das System finden, was angesichts von dutzenden verschiedener Mailprogramme (ohne systemweite Integration von aktiven Inhalten), Firewalls, IDS und ausgeklügeltem Logging aller Aktivitäten nicht ganz einfach sein sollte.

Wirklich nur die Monokultur (wie beim Amiga, MS-DOS und jetzt Windows) bietet den Nährboden, den Viren brauchen.

Auf dem Amiga konnte jeder etwas bessere Freak mit ein wenig Assemblerkenntnissen einen Virus programmieren.
Die meisten Viren kommen wahrscheinlich sowieso von Schülern und Menschen, die noch nicht alt genug sind, um zu erkennen, daß Viren zu programmieren nicht besonders cool ist und recht teuer werden kann.

Meine Güte... ich schreibe wieder Romane...

Grüße,

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Deshalb sind komplexere Systeme, die keine scheunentorgroßen Sicherheitslöcher wie Windows haben, recht gut vor diesen Programmierern geschützt; sobald sie für diese Systeme einen Virus hinbekommen würden, sind sie wahrscheinlich schon zu alt für solchen Unfug.