Swen: Wies'n vor 20 Jahren

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Moin Michael,

Sorry, das hier ist dann mein letztes Posting im Thread, versprochen.

Muss ja nicht sein, das Thema ist ja schon wichtig und verträgt Wiederholungen. Und deine Antwort war in meinen Augen schon bezeichnend für die Art und Weise der Aufarbeitung des Themas Rechtsradikalismus in der BRD (ebenso in der ehemaligen DDR):

Stefan hatte an einen Vorfall auf dem Oktoberfest erinnert. Kein Wort stand in seinem (oder meinem) Posting vom Nationalsozialismus, von der Verfolgung der Juden. Und trotzdem bist du (sind wir) sogleich beim Thema "deutsches Trauma".

Und in der Tat: Solange wir nicht lernen, ohne einen pawlowschen Abwehrreflex mit dem Thema umzugehen, sind wir tatsächlich traumatisiert.

Ich hab' ja auch nicht gesagt, daß nicht auch anders erinnert werden darf, aber IMHO halt nicht in dem Sinn von "meine Eltern haben ..., also bin ich Schuld". Erinnert mich irgendwie an eine "Kampfstern Galactica"-Folge (die Serie), wo Leute inhaftiert waren, weil deren Vorfahren irgendwann etwas verbrochen hatten.

Niemand hat von Schuld gesprochen. Und trotzdem wird sofort damit argumentiert. Das ist eben der Reflex, den ich oben erwähnte. Um in deinem Bild zu bleiben: Du wurdest nicht inhaftiert, du hast dich selbst verhaftet :-)

Viele Grüße

Swen