Wies'n vor 20 Jahren
Stefan Muenz
- meinung
0 Swen0 n.d. parker0 Eckard0 Wilhelm Turtschan
Liebe Forumer,
warum ich das poste? aus zwei Gründen: einmal, damit es auch hier nicht vergessen wird, und zum zweiten, weil es endlich mal wieder Zeit wird zu zeigen, dass es in diesem Forum _nicht nur_ um Probleme mit Frames und JavaScripts geht! Das hier ist ein Forum fuer kritisch denkende Internet-Menschen, und die sollen hier auch sagen duerfen, was ihnen auf dem Herzen liegt. Ich hoffe, das ist noch ein wenig mehr als die Alltagsprobleme beim Coden.
Also posten tu ich das, weil ich etwa 1 km entfernt von dem derzeit laufenden, beruehmtesten Volksfest der Welt entfernt wohne. Heute vor 20 Jahren hab ich noch nicht in Muenchen gewohnt (bin seit 1982 da ;-). Ein Freund erzaehlte mir aber, in Giesing, 5 km Luftlinie entfernt vom Fest, habe man es gehoert, wenn man draussen auf der Strasse war - ein Riesen-Wumm.
Der Riesen-Wumm war eine Bombe. 13 Menschen hat sie zerrissen, und mehr als 200 zum Teil schwer verletzt. Sie detonierte am Nordeingang der Theresienwiese, wo heute der Eingang zur U-Bahnlinie U4/5 ist. Ein Denkmal erinnert an den Anschlag. Der Bombenleger gehoerte zu den Opfern: Gundolf Koehler, 21 Jahre, Student, Symphatisant der rechtsradikalen "Wehrsportgruppe Hoffmann".
Ja, das ist "verdamp lang her". 20 Jahre. Wer die "Wehrsportgruppe Hoffmann" noch kennt, hat meistens auch schon ein paar Geheimratsecken und Falten. Aber das Thema ist leider immer noch aktuell. Selbst wenn dieses Oktoberfest 2000 ohne Zwischenfall zuende geht.
Ich moechte einfach nur noch mal an das Ereignis erinnern, in der Hoffnung, dass es vielleicht wieder ein paar Leute "wachmacht" gegen die Tendenzen, die es leider immer noch gibt.
http://www.mdr.de/brisant/themen/index_thema1606.html
http://www.saturn.spaceports.com/~wolfhart/a6a3/a6a3.htm
viele Gruesse
Stefan Muenz
Moin Stefan
Ja, das ist "verdamp lang her". 20 Jahre.
Egal wie lang es her ist, denn es gibt (für mich) keine Gnade der späten Geburt. Es gibt nur die Pflicht des Erinnerns. Und die gehört überall hin, auch hierher. Vielleicht sogar besonders hierher.
Denn hier treffen sich "alte" und "junge" ohne viele der Vorurteile, die sie eventuell IRL hätten. Wir umspannen hier locker 30 Jahre, das ist mehr als ein Generation und das ist gut so. Wir Alten - wenn ich mich mit jugendlichen 37 denn dazu zählen darf :-) - lernen von euch Jungen und umgekehrt. Solche Chancen gibt es nicht häufig. Deshalb sollten wir sie in der Tat nutzen.
Ich moechte einfach nur noch mal an das Ereignis erinnern, in der Hoffnung, dass es vielleicht wieder ein paar Leute "wachmacht" gegen die Tendenzen, die es leider immer noch gibt.
Und sie werden nie aussterben, die Tendenzen. Und deshalb werden sie nie aussterben dürfen, die Wachmacher.
Liebe Grüße
Swen
Moin!
Egal wie lang es her ist, denn es gibt (für mich) keine Gnade der späten Geburt. Es gibt nur die Pflicht des Erinnerns.
Aber ewige Betroffenheit zu zeigen, ist auch nicht der richtige Weg. Die heute lebenden sind in der Regel nicht verantwortlich für die Brutalitäten, die zu Zeiten des III. Reiches begangen wurden. Okay, erinnern sollten wir uns, denn es war zu schrecklich, was damals geschah, soetwas darf sich wirklich nicht wiederholen.
Jedoch kann niemand von mir verlangen, daß ich mich dafür verantwortlich fühle, oder ich mich dafür entschuldige. Es ist passiert, es darf niemehr geschehen (egal in welchem Land), aber wir müssen langsam das deutsche Trauma ablegen, denke ich.
Bedingt durch dieses Trauma ist der "Nationalstolz" den meisten Deutschen sehr fremd - ich zähle mich dazu. In anderen Ländern, man denke nur an "la grande nation" (Frankreich), ist es völlig normal. Okay, auf dem Weg zur Globalisierung ist es sicherlich gut, nicht zusehr in die Kleinstaaterei zu verfallen, aber ich denke trotzdem, daß wir es übertreiben.
Wenn ich alleine daran denke, daß sich Leute darüber aufgeregt haben, daß z.B. im Fernsehen hinter einem Spot gegen Ausländerhaß eine Werbung für "Deutschländer Würstchen" lief. Also neee, das ist nun wirklich übertrieben, oder?
Und sie werden nie aussterben, die Tendenzen.
Leider. :-( In der Vergangenheit wird einfach zuviel Glorifizierung betrieben, egal in welche Richtung. Ob es - ganz harmlos - die eigene Bundeswehrzeit war, oder "wie gut war es doch damals in der DDR" oder halt "bei Adolf war alles besser". Das menschliche Gedächtnis vergißt zu gerne die schlechten Dinge und erinnert sich nur an das Gute.
Ich hab' vor Jahren mal meine Oma zum III. Reich befragt, sie meinte: "Eine schöne Zeit. Die KdF-Fahrten haben immer Spaß gemacht."
Tja, was soll man dazu sagen?
Und deshalb werden sie nie aussterben dürfen, die Wachmacher.
Wachmachen ja, Schuldgefühle einreden, nein.
BTW: Ich habe vor ein paar Jahren Ausschwitz besucht. Es ist wirklich bedrückend dort und ein "wunderbarer" Wachmacher. Das erinnert einen daran, was damals geschehen ist, und ist das beste Mittel gegen die Ausschwitz-Lüge.
Nur meine persönliche Meinung ...
Tschau!
Michael
Moin
Jedoch kann niemand von mir verlangen, daß ich mich dafür verantwortlich fühle, oder ich mich dafür entschuldige. Es ist passiert, es darf niemehr geschehen (egal in welchem Land), aber wir müssen langsam das deutsche Trauma ablegen, denke ich.
Himmel hilf! Nicht schon wieder diese Diskussion :-). Unter dem Stichwort www.shoah.at findest du eine längliche Diskussion hierüber im Archiv.
BTW: Ich habe vor ein paar Jahren Ausschwitz besucht. Es ist wirklich bedrückend dort und ein "wunderbarer" Wachmacher. Das erinnert einen daran, was damals geschehen ist, und ist das beste Mittel gegen die Ausschwitz-Lüge.
Man muss auch an die denke, die aus lauter Bequemlichkeit oder mangels Möglichkeit nicht nach Ausschwitz fahren (können).
Viele Grüße
Swen
Hi!
Jedoch kann niemand von mir verlangen, daß ich mich dafür verantwortlich fühle, oder ich mich dafür entschuldige. Es ist passiert, es darf niemehr geschehen (egal in welchem Land), aber wir müssen langsam das deutsche Trauma ablegen, denke ich.
Himmel hilf! Nicht schon wieder diese Diskussion :-). Unter dem Stichwort www.shoah.at findest du eine längliche Diskussion hierüber im Archiv.
Sorry, das hier ist dann mein letztes Posting im Thread, versprochen.
BTW: Ich habe vor ein paar Jahren Ausschwitz besucht. Es ist wirklich bedrückend dort und ein "wunderbarer" Wachmacher. Das erinnert einen daran, was damals geschehen ist, und ist das beste Mittel gegen die Ausschwitz-Lüge.
Man muss auch an die denke, die aus lauter Bequemlichkeit oder mangels Möglichkeit nicht nach Ausschwitz fahren (können).
Ich hab' ja auch nicht gesagt, daß nicht auch anders erinnert werden darf, aber IMHO halt nicht in dem Sinn von "meine Eltern haben ..., also bin ich Schuld". Erinnert mich irgendwie an eine "Kampfstern Galactica"-Folge (die Serie), wo Leute inhaftiert waren, weil deren Vorfahren irgendwann etwas verbrochen hatten.
Tschau!
Michael
Moin Michael,
Sorry, das hier ist dann mein letztes Posting im Thread, versprochen.
Muss ja nicht sein, das Thema ist ja schon wichtig und verträgt Wiederholungen. Und deine Antwort war in meinen Augen schon bezeichnend für die Art und Weise der Aufarbeitung des Themas Rechtsradikalismus in der BRD (ebenso in der ehemaligen DDR):
Stefan hatte an einen Vorfall auf dem Oktoberfest erinnert. Kein Wort stand in seinem (oder meinem) Posting vom Nationalsozialismus, von der Verfolgung der Juden. Und trotzdem bist du (sind wir) sogleich beim Thema "deutsches Trauma".
Und in der Tat: Solange wir nicht lernen, ohne einen pawlowschen Abwehrreflex mit dem Thema umzugehen, sind wir tatsächlich traumatisiert.
Ich hab' ja auch nicht gesagt, daß nicht auch anders erinnert werden darf, aber IMHO halt nicht in dem Sinn von "meine Eltern haben ..., also bin ich Schuld". Erinnert mich irgendwie an eine "Kampfstern Galactica"-Folge (die Serie), wo Leute inhaftiert waren, weil deren Vorfahren irgendwann etwas verbrochen hatten.
Niemand hat von Schuld gesprochen. Und trotzdem wird sofort damit argumentiert. Das ist eben der Reflex, den ich oben erwähnte. Um in deinem Bild zu bleiben: Du wurdest nicht inhaftiert, du hast dich selbst verhaftet :-)
Viele Grüße
Swen
Moin,
Stefan hatte an einen Vorfall auf dem Oktoberfest erinnert. Kein Wort stand in seinem (oder meinem) Posting vom Nationalsozialismus, von der Verfolgung der Juden. Und trotzdem bist du (sind wir) sogleich beim Thema "deutsches Trauma".
Naja, er sprach vom "wachmachen", also ging es im Prinzip schon um die NS-Zeit bzw. Nachahmer heutzutage...
Und in der Tat: Solange wir nicht lernen, ohne einen pawlowschen Abwehrreflex mit dem Thema umzugehen, sind wir tatsächlich traumatisiert.
Wohl wahr, wohl wahr!
Zum Thema Ausschwitz fallen mir zwei Dinge ein:
1. Eine 10. Klasse meiner Schule (Gymnasium) guckt sich den Film "Dead Man Walking" an. Was schaetzt ihr, wie viele der Schueler(innen) pro / contra Todesstrafe gestimmt haben? Vor dem Film waren es 18/24 pro, nach dem Film das selbe...
2. Eine Gruppe aus einer 11. faehrt nach Polen, auch nach Ausschwitz. Unter diesen ca 50 Leuten befindet sich eine Gruppe von 5 "Glatzen", von denen mind. 2 richtige Neo-Nazis sind... Von den drei Mitlaeufern hat es keinen Beeindruckt, dort gewesen zu sein...
Ich denke, die Jugend ist gegenueber der Menschlichkeit "abgestumpft". Die Eltern setzen ihre Kiddies 3 Std. vor die Glotze, bis diese tief schlafen... So sollte es IMHO nicht weiterlaufen, aber die Gefahr ist gross, dass es doch so weitergeht. Ich hoffe, dass meine Generation als Eltern nicht ganz so versagt... (Sorry an alle, die jetzt betroffen sind: Pauschalisieren will ich nicht, und ich weiss ja, dass die Selfler *bessere* Menschen sind *g*).
Gruss an alle
Einbecker
(der dies loswerden wollte, weil auf seiner Studienfahrt letzte Woche ein Freund ordentlich zusammengeschlagen wurde...)
Hallo Michael,
Tendenzen, insbesondere negative Tendenzen sind mehr als nur die ewige und bereits endlos durchgekaute Frage nach dem 3. Reich. Dies beruehrt viel mehr uns selbst und die Frage, ob wir Willens sind, unsere Scheuklappen abzulegen und die Welt um uns herum als Ganzes zu betrachten, oder ob wir immer nur gebetsmuehlenartig einen Blickwinkel wiederkauen. Eine Tendenz stellt zunaechst einmal unsere eigene Haltung dar. Die Beschaeftigung mit den Themen der Vergangenheit ist unerlaessliche Grundlage fuer eine Meinungsbildung und eine gesunde Einstellung gegenueber jeglicher Propaganda-Maschinerie. Sei es ein Baron, der nur seine engstirnig egoistische Sicht auf auf bestehende Gesetze verbreiten will und so Rechtsverdrehherei begeht oder sei es ein Hitler, der durch geschickte Propaganda Rassenhass geschuert hat, das Prinzip ist immer wieder das gleiche. Es hat gestern funktioniert, es funktioniert heute und es wird auch morgen noch funktionieren. So lange, bis wir endlich ein muendiges Volk geworden sind, das gelernt hat, sich selbst zu informieren und nicht nur Vorgekautes zu verdauen.
Der erste Schritt auf diesem Weg ist die bestaendige Ermahnung, nicht zu vergessen und nicht zu verdraengen. Auch dieser Anschlag vor 20 Jahren ist aus politischer Verblendung heraus begangen worden. Wenn wir die Wiederholdung verhindern wollen, muessen wir alle uns mit diesen Themen befassen und verstehen lernen, wie es dazu kommt. Morgen schon kann es ein anderes Thema sein, dass uns auf aehnlich verblendete Weise nur in engen Bahnen denken und handeln laesst.
Es geht eben nicht darum, Schuldgefuehle zu erzeugen, sondern Verstehen und Muendigkeit.
Viele Gruesse
Kess
Hi Leuts!
Sei es ein Baron, der nur seine engstirnig egoistische Sicht auf auf bestehende Gesetze verbreiten will und so Rechtsverdrehherei begeht oder sei es ein Hitler, der durch geschickte Propaganda Rassenhass geschuert hat, das Prinzip ist immer wieder das gleiche.
Oder eine CDU, die mit ihren laecherlichen Parolen zur Oekosteuer mehr als die Haelfte des deutschen Volkes hinter sich zieht. Oder ein Schroeder, der vielleicht sogar wirklich glaubt, die rechte Gesinnung tragen nur ein paar kahlkoepfige jugendliche Schlaegertrupps in sich (seine Tour durch die neuen Bundeslaender haette ihn doch eines besseren belehren muessen). Oder eine Firma namens AOL, die uns in der Werbung gerade zeigt, dass man mit ihnen jetzt auch Bilder und Toene per EMail verschicken kann und dabei so tut, als waere das was ultraneues. Oder ...
Jeden Tag werden wir mit Unmengen von Propaganda mit den verschiedensten Zielsetzungen und aus verschiedensten Quellen ueberhaeuft. Und der Normalbuerger ist nicht bereit oder nicht faehig, darueber nachzudenken, oder er ist nicht faehig dazu.
Und das ist es, was ich fuer *mich* aus all diesem Erinnern ziehe. Immer die Dinge zu hinterfragen. Die Dinge, die *heute* passieren. Ich glaube, wenn das jeder macht, kann so etwas wie damals auch nicht mehr passieren.
Ich habe uebrigens durch diesen Thread erstmals von jenem Bombenanschlag gehoert.
So long
hi!
ich werde es _nie_ begreifen koennen, wie Menschen so handeln koennen, seien es Anschlaege oder Kriege oder auch nur einfache Prügeleien. Wo bleibt da der Sinn (des _Lebens_), wo bleibt die sogenannte "Intelligenz"?
Sorry, wenn ich nicht mehr dazu sagen kann, aber mich bedruecken solche Dinge einfach zu sehr.
Dafuer, dass du mir meinen Blick (wieder) in die bittere Realitaet gelenkt hast, sollte ich eigentlich dankbar sein, nur, warum weiss ich nicht, ob es gut oder schlecht ist? Was kann man _konkret_ gegen sowas tun? Und - warum ist der Staat oftmals so blind?
Fragen, auf die ich bis heute nicht wirklich eine Antwort gefunden habe.
faszinierend zu lesen, ich werde mir die tage auf jeden fall mehr davon durchlesen.
cua
n.d.p.
hi!
Was kann man _konkret_ gegen sowas tun? Und - warum ist der Staat oftmals so blind?
Fragen, auf die ich bis heute nicht wirklich eine Antwort gefunden habe.
faszinierend zu lesen, ich werde mir die tage auf jeden fall mehr davon durchlesen.
Hi,
danke für die Blumen - der Inhalt von dem o.g. Link stammt von mir.
Wer sich näher für die Hintergründe des Bombenanschlages auf dem Oktoberfest vor 20 Jahren interessiert sollte das Buch "Codename Einstein" lesen. Alle drei Bände sind online lesbar.
http://saturn.spaceports.com/~wolfhart/buch.htm
Dort findest du einige Antworten auf die obigen Fragen.
Die Namen derer, die diesen Anschlag organisiert hatten, werden genannt.
Dieses Buch wird u.U. ganz neue Untersuchungen auslösen, aber nicht vom - sondern gegen das BLKA.
Wolfhart Willimczik
einer der dabei gewesen war
ps
(Kennt eigentlich jemand die harten Beweise, dass einer der Toten der Bombenleger gewesen sein sollte?)
Hallo Wolfhart
http://saturn.spaceports.com/~wolfhart/buch.htm
Danke fuer den Hinweis!
Und ich bin ja ganz erstaunt, auf einen idealistischen Genossen zu stossen, der wirklich Content ins Netz bringt. Ich denke davon werde ich noch mal mehr lesen ... und den Hinweis zum freiwilligen Bezahlen finde ich bei dem Projekt auch absolut angebracht ...
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo, Forum!
Ja, solche Gedenktage sind wichtig. Sie sollen uns für einen Moment innehalten lassen und das tägliche Rattenrennen unterbrechen für einen Augenblick des Nachdenkens.
Die "Motive" für eine solche Tat sind (IMO) immer nur ein mit rechten oder linken Phrasen verbrämtes Mäntelchen für einen kranken Geist. Wir erleben ähnliches leider auch hier im Forum, in der Form von verbaler Kraftmeierei bis hin zu verbal ausgeübter Gewalt.
Was können wir dagegen tun? Denn dulden können und dürfen wir das nicht, weil wir sonst Gefahr laufen, den Chaoten jeglicher Couleur das Feld zu überlassen und ihnen dazu verhelfen, ihr Verhalten zur Norm zu erheben.
"Qui tacet, consentire videtur" (Wer schweigt, scheint zuzustimmen). Auch wer sich aus dem Forum zurückzieht, weil er müde ist, sich der Flut aus Dummheit und Unverstand, Feigheit und Frechheit entgegenzustemmen, schweigt. Wir dürfen aber nicht schweigen. Wir - die wir hinter dem Motto dieses Forums stehen - müssen die Massstäbe hier setzen, wir müssen die Grenzen aufzeigen, innerhalb derer sich dieses Forum bewegt. Das kostet Kraft. Und wenn einer vorübergehend eine Auszeit braucht, muß der nächste in die Bresche springen.
Ein solcher Gedenktag wie der heutige sollte uns dazu ermutigen, diesen ständigen Kampf gegen das Chaos weiterzuführen und unsere Welt in einer Weise zu ordnen, die wir als richtig erkannt haben.
Stefan, danke für die Erinnerung.
Gruß Eckard
Hallo Stefan
Der Riesen-Wumm war eine Bombe. 13 Menschen hat sie zerrissen, und mehr als 200 zum Teil schwer verletzt. Sie detonierte am Nordeingang der Theresienwiese, wo heute der Eingang zur U-Bahnlinie U4/5 ist. Ein Denkmal erinnert an den Anschlag. Der Bombenleger gehoerte zu den Opfern: Gundolf Koehler, 21 Jahre, Student, Symphatisant der rechtsradikalen "Wehrsportgruppe Hoffmann".
Tja, gestern Abend zu nachtschlafener Zeit war im Bayer.Fernsehen eine Dokumentation zu dem Thema. Und es wurden wieder dieselben Zweifel an der Alleintaeterschaft von Koehler laut. Leider war es zur damaligen Zeit nicht opportun an eine rechte Verschwoerung zu glauben, viel wichtiger war das Einpruegeln auf die Linken.
Mich wundert nach den gestrigen Aussagen nichts mehr ueber die damaligen Ermittlungen, meinte doch der damalige Leiter der Soko:
"Koehler muss es alleine gewesen sein, da sich in den letzten 20 Jahren sonst niemand zu dem Anschlag bekannte. Es war ja ein ziemlich spektakulaeres Verbrechen." In welcher Welt lebt der eigentlich?
Es gab damals genug Hinweise auf mehrere Taeter, aber die wurden IMHO nie richtig verfolgt.
Bemwerkenswert an diesem Beitrag gestern waren auch die Aussagen des frueheren Polizeichefs Schreiber. Denselben sinngemaessen Stuss verzapfte er bei einem frueheren Ereignis, welches sich vor 3 Wochen ebenfalls wieder mal jaehrte: Das Desaster in Fuerstenfeldbruck waehrend der Olympiade.
Gruesse
Wilhelm