Moin
Das Problem war hier vor allem die Frage "Was soll eine Museumssite dem (Internet - ) Besucher bieten?" - Vor allem Grundinformationen, damit der Besucher schnell den Weg ins Museum findet
Dazu würden für mich auf allen Fälle die Öffnungszeiten gehören. Ihre Platzierung unter "Lage" finde ich unglücklich. Dann würde ich die Kontonummer dazu packen. Kann ja mal sein, dass jemand was Spenden will oder eine Rechnung bezahlen will und den Zettel nicht findet.
oder soll eine eigene, museale Internetpräsenz aufgebaut werden - Stichwort "Virtuelles Museum". Es gab hier viele Diskussionen mit der Direktion, die vor allem Besucher in ihrem Haus sehen möchte.
Da gibt es sicher kein gut und kein falsch. Banale Annäherung aus meiner Sicht: Besucher im RL zahlen Eintritt. Damit sie interessiert werden, gibt es im Weg "Appetitanreger", mehr aber nicht. Wer mehr will (auch virtuell), muss dann kommen und zahlen.
Dennoch arbeiten wir derzeit an einem "Virtuellen Panorama der Jahrtausende", das eine Art Zeitreise von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart werden soll, mit vielen Informationen (Animationen) zu Handwerk, Kult, Kleidung ... Also nicht die Präsentation von Funden und Modellen sondern illustrativ umgesetzte Forschungsergebnisse mit einem geografischen Schwerpunkt.
Das hört sich spannend an. Auch hier wäre imo ein Teilung denkbar: Kleinere "Schmankerl" sind online zu sehen, den "Rest" aber nur vor Ort.
Oder ein radikaler Schnitt:
völlige Schließung des RL-Museums, Verkauf der Ausstellungsräume und Entlassung des Personals. Diese Einsparungen werden in eine rein virtuelle Darstellung investiert.
Sonderausstellungen in geschützen, bezahlten Bereichen könnten das Online-Angebot abrunden.
Besonders in Hinblick auf die gute Erreichbarkeit auch für Behinderte (keine steilen Stufen im alten Gemäuer) und auswärtige (schlechte ÖPNV-Anbindung) sind rein virtuelle Museen nicht nur so gesehen ein interessanter Aspekt.
Da die wirklich wertvollen musealen Stücke eh nur "geschützt" dargestellt werden und geruchserfahrungen in archäologischen Museen sicher nicht ganz besonders wichtig sind (nehme ich als Laie jedenfalls an) würde sich der Wegfall der haptischen Erfahrungen in Grenzen halten. Im Gegenteil wäre es virtuell sogar einfacher (billiger), Welten entstehen und "begehbar" zu machen.
So ein, im eigentlichen Wortsinn, "mediales Museum" könnte dann sogar auf Reisen gehen. Und in Altenheimen, Krankenhäusern oder im Schulunterricht ein Gefühl von E-Ästhetik vermitteln. Wahlweise auf der Großleinwand, mittels Retina-Projektion oder mit Datenhandschuh und Cyberhelm lebt "Altertum" auf und wird erfahrbar.
Was für ein Vorstellung: Die Größenverhältnisse längst verstorberner Völker und vergangener Gebäude "sichtbar" zu machen; zuhaus, unterwegs, überall, ohne Öffnungszeiten.
Viele Grüße
Swen