Hi,
es ist mitunter interessant zu sehen, wie maechtig Marketing sein kann,
bedeint es sich doch aktueller Situationen, Unwissenheit bei vielen
Leute, einer Stimmungswelle und Durchhaltewillen.
Punkt ist doch, daß es eigentlich nicht wahr ist, was da in diesen tagen
durch die Presse geistert.
T-Online begann es, andere folgten allzugerne: Jeder dieser Experten,
die sich bereits vorher durch geballte In-Kompetenz in der IT-Materie
auszeichneten, wissen es nun wieder einmal ganz genau was das Netz
braucht und wo es krankt.
Ein Prinzip, das es schon lang vor dem WWW gab, nämlich den Gedanken
von OpenSource, welcher auch Informationen und nicht nur Programm-Code
trifft, wird auf einmal als falsch deklassiert.
Und warum? Weil einige Frischlinge nicht rechnen konnten und
mehr damit beschäftigt waren, Venture-Kapital in Werbung zu stecken,
als einen vernünftigen Betrieb aufzubauen.
Na und? Dann gehen halt diese Startups pleite!
Das ist doch nichts ungewoehnliches das ne Firma pleite geht.
Der einzige Unterschied ist: Es ist viel auffaelliger und oeffentlich
wirksamer, wenn eine StartUp pleite geht (und sei derren Konzept noch
so bescheuert), als wenn die XYZ AG im Nachbarsdorf Insolvenz anmeldet.
Es ist doch schon wahnsinn: Man hört da täglich Zahlen von sonstwievielen
Tausend Leuten, die von teilweise weltweiten Milliardenschweren Konzernen
abgestossen werden. Leute, das ist da ganz normal und geschiet in
einen periodischen Rhytmus alle Jahre wieder.
Geradezu perves finde ich auch, das man gross was von irgendwelchen
Klitschenprovidern mit noch nichtmal einen Dutzend Leuten hört, die
pleite gehen, aber man hört nichts von den vielen tausend Leuten, die
wegen der BSE-Krise kurzfristig auf der Strasse saßen!
Und ganz nebenbei hört man dann ein paar Statistiken, die eben
NICHT werbewirksam sind, die dann davon sprechen, das die Werbeausgaben
in diesem Jahr nicht unter denen des letzten Jahres fallen werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Geht doch nicht dieser blödsinniger Meinungswelle
auf dem Leim!
Zeigt mir erstmal _EINE_ Site, die jemals von Werbeeinnahmen wirklich
gelebt und sich, inkl. aller Produkte finanziert hat, und deswegen nun zu
leiden hat!
Es gibt sowas nicht! Ausnahme sind die Banneragenturen, die immer Geld machen.
Und jetzt verrate mir doch mal bitte einer die Logik eines Geschaeftsfuehrers,
der behauptet, es geht nicht mehr weiter so, weil er nichts mehr
an Bannereinnahmen verdient - wo er doch vorher auch nie was verdient
hat!
Das erinnert mich an die Definition von "Sparen", die einige Politiker haben:
"Sparen heißt, weniger ausgeben, als wie man geplant hatte, mehr als vorher
auszugeben."
Ciao,
Wolfgang