Hallo, Oli!
Während deiner Einleitung fragte ich mich die ganze Zeit: "Worauf will er hinaus? Will er das <a> abschaffen oder irgendwie ergänzen?". Auf diesen Ansatz hätte ich deutlich geantwortet: Es ist technisch absolut unsinnig, verschiedene Arten von Links zu haben, denn auf rein technischer Ebene gibt es ja keine Bedeutungen - die fügt erst der Mensch hinzu. Technisch führt ein Link zu etwas anderem, was sich auf gleiche Weise (hier: meist per HTTP) erreichen und abrufen läßt.
Was aber deine wirkliche Frage angeht: Die Typisierung von Links hängt immer ganz vom Kontext ab. ;)
Beispiele:
Ich finde es ganz entscheidend, daß bei einem Link beisteht, ob er auf eine weitere Seite des aktuell angezeigten Projekts verweist, oder auf eine externe Seite. Das _kann_ mit einem Piktogramm verdeutlicht werden, oder dadurch, daß die externen Links in einer entsprechenden Liste stehen (z.B. bei spiegel.de in einem grauen Kasten), oder es reicht schon, wenn die verlinkte URL in der Statuszeile angezeigt wird. Ich achte auf sowas (und deshalb ist es, auch wenn noch so gut gemeint, böse, wenn die Seite da drin rumpfuscht).
Wenn einzelne Worte eines Textes mit einem Glossar verlinkt sind, dann scheint mir hilfreich, diese Links besonders zu kennzeichnen. Die üblichen internen Links im Internet führen nach meiner Gewohnheit zu anderen Seiten mit ähnlichem Aufbau. Ein Glossar ist aber eher ein Dokument, welches zwar einen Begriff klärt, aber keine weiterführenden Informationen bietet.
Typisierung kann auch (wie zuerst schon erwähnt) durch die Positionierung der Links geschehen, z.B. durch die Anordnung in einem Menü. Dadurch ist klar, daß dort nur Links auftauchen, die zu anderen _internen_ Seiten mit anderen Themen verweisen. Die Themen werden durch den Menütext umrissen.
Macht es Sinn, Links zu typisieren? Man sollte es nicht übertreiben. Das, was du suchst, nämlich eine möglichst vollständige Liste aller möglichen Typen, wäre niemals vollständig, unheimlich umfangreich und doch meist unzutreffend, weil es so viele verschiedene Bedeutungen gibt, warum ein Link gesetzt wurde.
Ich stimme dir durchaus zu, daß typisierte Links zu Mehrwert führen können. Das hängt aber stark davon ab, wie die Typisierung denn durchgeführt wird, und ob sie nicht ohnehin selbsterklärend ist.
Links stören, egal ob typisiert oder nicht, auf jeden Fall den Lesefluß. Es ist besser, Links aus dem Fließtext herauszuhalten, denn damit die Links überhaupt entdeckt werden, müssen sie anders als der Fließtext formatiert sein (der Standard "blau unterstrichen" als krassestes Beispiel), und das lenkt ganz automatisch die Aufmerksamkeit auf die verlinkten Worte. Da ist es dann schon besser, stattdessen lieber ein kleines Piktogramm ans Wort zu stellen und zu verlinken - das ist unauffälliger (solange es nicht blinkt ;) ). Nur wenn die Textaussage ohnehin hervorgehoben werden soll, bietet es sich an, einen Link draufzusetzen. Aber auch dabei kann viel falschgemacht werden. Abschreckende Beispiele gibts hier: http://www.kommdesign.de/galerie/index.htm#Links (Und nett zu lesen sind die Geschichtchen dort auch noch. :) )
Ein sehr guter Text zum Thema Linkgestaltung ist dort auch auf der Webseite: http://www.kommdesign.de/texte/link_design1.htm und http://www.kommdesign.de/texte/link_design2.htm. Sehr lesenswert, nicht nur für Typisierte-Links-Untersucher.
- Sven Rautenberg