Naja, man kann's sich schon schön zurechtdrehen, egal welche Partei man vor sich hat.. ;)
Wie jetzt auch bei der SPD, wo gewisse Leute behaupten, daß 4 Mio Arbeitslose jetzt weniger Arbetslose sind, als die 3,8 Mio '98, wo Leute behaupten, daß 41,2% echt kleiner sind als 40%, wo Deutschland geradeso an der EU-Abmahnung vorbeigeschliddert ist etc. etc..
Nana, das klingt ja geradezu so als möchtest Du behaupten, daß 3,8 Mio Arbeitslose nicht so schlimm sind, weil da ja die DDR mit drinsteckt, eine Handvoll mehr (also 4 Mio) aber ganz besonders schlimm sind, weil die SPD Schuld ist an einer Wirtschaftsflaute und geplatzer Finanzblase, die nicht nur Deutschland betrifft?
Und bei Deiner Zahlenspielerei hast Du hoffentlich auch nicht vergessen, daß man die einen oder anderen 50.000 Arbeitslosen durchaus sehr schnell mal für ein paar Monate (sprich: bis nach der Wahl) in ABM-Projekten verstecken kann. Oder staatliche Finanzlöcher in staatseigenen Banken parken kann. Oder das ein reichlich marodes Sozialsystem nicht von heute auf morgen marode wird. Oder das ein Sozialsystem von der oben schon angesprochenen Wirtschaftslage abhängig ist.
Aber um zum Punkt zu kommen: Dafür, daß etwas schiefgeht und die tollen Versprechungen nicht eingehalten werden, können Politiker also nie etwas (bzw. es sind die "anderen" schuld). Oder anders ausgedrückt:
Ich will ja nicht behaupen, daß die einen mit Geld umgehen können, aber die anderen können es genausowenig.
Es interessiert mich nicht mehr, ob nun gerade die SPD in Köln beim Müll gekungelt hat, ob die CSU in Bayern ihre Amigos hat, ob die CDU die Bankgesellschaft Berlin in die Pleite geritten hat (mit Hilfe der SPD) oder ob die CDU/FDP in Hamburg gerade versucht, seinerzeit noch unter Schirmherrschaft der SPD angekurbelte, völlig schwachsinnige Wirtschaftsubventionen als gemeinnützig zu erklären.
Dreck haben sie alle am Stecken. Und große Reden schwingen können sie auch allesamt. Hier und da mal ein bißchen flickschustern, sicher. Aber mal grundlegend zupacken? Bloß nicht, wir müssen ja wiedergewählt werden. Aber worum geht es denn bitte eigentlich: um die Wiederwahl oder um den Staat ansich?
Gruß,
soenk.e