Wegen Internet-Nutzung
China verhängt Elf Jahre Haft
China hat die politische Kontrolle des Internets mit einem neuen Urteil fortgesetzt. Li Dawei, ein ehemaliger Polizist aus der Provinz Gansu, wurde wegen regierungsfeindlicher Aktivitäten im Internet zu elf Jahren Haft verurteilt.
Wie das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratie berichtet, habe Li Dawei 500 angeblich "reaktionäre Aufsätze" aus dem Internet heruntergeladen und diese in Buchform verbreitet. Obwohl nur zehn dieser Bücher verteilt worden waren, wurde er im April verhaftet und nun zu elf Jahren Gefängnis verurteilt.
Dem Verurteilten wurde außerdem vorgeworfen, dass Internet zum Kontakt mit Regierungsgegnern im Ausland genutzt zu haben. Die Anwälte legten Berufung gegen das Urteil ein.
In China boomt zur Zeit das Internet, und die Zahl der Web-Anschlüsse ist stark steigend. Die Regierung in Peking begegnete dieser Entwicklung mit der Gründung einer Internet-Polizei. Diese versucht, den Zugang zu Auslandsinformationen mit brisanten politischen Inhalten zu verhindern. So wurde in der Vergangenheit bereits die Website einer Dissidentengruppe aufgelöst.
Außerdem sind in Internetcafés die Seiten vieler Auslandsmedien, beispielsweise von CNN, gesperrt. Ob n-tv.de ebenfalls gesperrt wurde, ist nicht bekannt.
Adresse:
http://www.n-tv.de/3056029.html
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