Sönke Tesch: UMTS-Wer macht die Inhalte???

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Angenommen, es gibt tatsächlich einen UMTS-Boom in zwei Jahren. Dann müssen doch Millionen von Internet-Seiten UMTS-fit gemacht werden. Genau so wird es eine Vielzahl neuer Dienste geben, die implementiert werden müssen <find>next pizza service</find> usw.

oder es geht ein WAP-Handy online (dann haben wir WML - aber das hat sich bis jetzt nicht durchgesetzt, warum sollte es mit UMTS, was viel schönere Möglichkeiten bietet).

Ansonsten hat der gesamte UMTS-Business das Problem, daß niemand zur Zeit UMTS wirklich braucht. Es fehlt einfach an der Killer-Applikation, die nur online geht, aber gerade mobil besonders viel Sinn macht. UMTS ist einfach nur ein mobiles Telefon, welches auch

Es braucht keine Killerapplikation, es braucht zu allererst ein vernünftiges Abrechnungsmodell. Das Haupthindernis für WAP ist doch, das man sich für das Abrufen eines Busfahrplans dumm und dusselig zahlt. Der Kosten-Nutzen-Faktor steht da jenseits von Gut und Böse.
Ein zweiter Punkt, aber mit viel Abstand, sind dann die doch recht eingeschränkten Möglichkeiten von WML.

Wie gerne das mobile Fernsprechrohr einfach nur zum Spielen benutzt wird, sieht man am völlig unerwarteten Erfolg von SMS oder an den Logos und Klingeltönen, wo es ebenfalls reißenden Absatz gibt. Alles simple Dinge, die meistens ohne irgendeinen tieferen Sinn benutzt und bezahlt werden.
Wie es richtig geht, zeigt Japan mit seinem i-Mode-System.

Soweit ich das überblicke, sollte es mit UMTS möglich sein, Handies ohne Verschwendung von knappen Resourcen ständig "online" halten zu können und somit Abrechnungsmodelle nach Volumen zu schaffen, nicht nach Minuten.
Ich garantiere: Sobald man Tetris und Space Invaders über zwei Handies gegeneinander spielen kann, und sei die Grafik noch so grausig-grün-grau-pixelig, ist UMTS nicht aufzuhalten - vorausgesetzt es kostet nur ein paar Pfennig, sorry, Cent pro Spiel.

Gruß,
  soenk.e (hat weder Handy noch PDA)