Harry: Eine kleine Geschichte des Euro (der die Mark nicht mag)

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Holladiwaldfee

Was soll er da investieren? M-a-r-k? Was das denn? :)

Ach Kind :-) Weißt Du, früher, als ich noch jung war, kurz nachdem der Tauschhandel abgeschafft wurde, und man sich Credits auf lustige kleine Plastikkarten laden konnte, da kam jemand auf die Idee, den "Ein-Schritt"-Tauschhandel (also das direkte Tauschen) durch einen "Zwei-Schritt"-Tauschhandel (also indirekt) zu ersetzen. Um den indirekten Tausch zu realisieren, wurde ein Vermittler eingesetzt, der gemeinhin als "Geld" bezeichnet wurde. Von diesem "Geld" gab es mehrere verschiedene Sorten, die, obwohl sie alle den gleichen Oberbegriff hatten ("Geld"), alle verschieden aussahen und zur Verwirrung vieler Leute auch noch unterschiedlich viel Wert waren. Aber egal, eine dieser Sorten war die sog. "Mark". Auch die "Mark" gab es in verschiedenen Sorten, als "Reichs-Mark", "Ost-Mark" und "D-Mark". Mit "Mark" ist in der Zeit um den Jahrtausendwechsel herum meistens die "D-Mark" gemeint gewesen.
Diese "Mark" war in einem bestimmten Gebiet auf unserer Erde also der Vermittler zum Tauschen.
Da das Gebiet, wo man die "Mark" gegen nützliche Dinge tauschen konnte aber sehr klein war, beschlossen ein paar Leute, die sich für irre wichtig hielten, daß die Mark auch in anderen Gegenden zum Tauschen eingesetzt werden können sollte. Da sie aber aus Erfahrung wußten, daß schon früher Leute versucht hatten, das "Tauschgebiet" der Mark zu vergrößern, und die allermeisten dabei kläglich gescheitert waren, ersetzten sie die Mark durch etwas neues. In einem beispiellosen Anfall von Unkreativität nannten sie das neue Tauschmittel "Euro".
Irgendwie schafften sie es, vielen anderen Leuten in anderen Gegenden einzureden, daß der "Euro" was ganz tolles sein sollte, und so wurde das Tauschgebiet des "Euro" immer immer größer. Allerdings nicht so groß wie es der Name "Euro" suggeriert, denn die Macher des "Euro" pflegten zu selektieren: Nur ausgewählte "Freunde" durften die "Euros" haben. Soweit ging dann die Liebe zu dem neuen Tauschmittel auch nicht, daß sie die komischen Leute "da drüben" benutzen sollten.
Stolz waren die irre wichtigen Leute auf ihren "Euro". Doch die nicht so wichtigen Leute, die eigentlich ihre "Mark" (oder anderen Tauschmittel) mochten, wurden nur in ganz wenigen Ausnahmen gefragt, was sie denn von diesem "Euro"-Ding hielten. Und so wagten ein paar Leute den Aufstand und sagten, sie wollen ihre "Mark" und ihre "Schillings" und so behalten.
Das fanden die Euro-Männer nicht lustig. Zwar taten sie so, als würden sie die Proteste der unwichtigen nicht mal wahrnehmen, doch innerlich kochten sie. Deshalb bschlossen sie den niederen Geschöpfen eins auszuwischen und machten das neue Tauschmittel einfach total unpraktisch: Sie machten die Scheine einfach so groß, daß sie nicht mehr in die gängigen Aufbewahrungsbehälter passten und die Münzen so gleich und doch so verschieden, daß sie niemand mehr ohne genaue Betrachtung unterscheiden konnte.
Und so mein Kleiner, entstand dieser "Euro". Ach ja, das waren noch Zeiten, als es die "Mark" noch gab ... *schnief*
Ach Kind, ich werde alt ... senil.

Har-alt ...