Hallo Pascal
Du bist doch Linguist und Philosoph, da kennst du doch die Definitionsnöte, in die sich Geisteswissenschaftler verfahren können ;-)
Oh ja! Ich hab auch ganz schoen viel definieren muessen, bis ich Descartes und Kant so weit hatte, dass sie fast das gleiche sagen ;-)
Wenn ich ein paar Wochen später mal Abstand gewonnen habe und nicht mehr denke, was ich da für einen Müll zusammengeschrieben habe, und wenn ich das Format von *.sdw (Star Office) in einen SGML-Derivat konvertiert habe, lasse ich dir ein Exemplar zukommen, wenn du möchtest.
Gerne! Unabhaengig vom Status der Arbeit interessiert mich das Thema naemlich sehr! Nicht nur weil du SELFHTML als Untersuchungsobjekt heranziehst, sondern auch, wie sich Textkriterien auf Hypertext anwenden lassen, bzw. was anders ist, und wie man gegebenenfalls die Textkriterien in ihrer Definition erweitern muss, damit sie sich auch auf Hypertext anwenden lassen.
Aber gehen wir doch einfach mal kurz ueber diese 7 Bruecken:
1. Kohaesion
Innerhalb einer Seite gibt es da verschiedene Mittel - sprachliche wie Demonstrativpronomen - aber z.B. auch die relativ haeufige und dem Anwender irgendwann gelaeufige Abfolge von Einleitungs-Wording, Beispiel und Erlaeuterung. Und seitenuebergreifend halt viele Links.
2. Kohaerenz
Implizit vorausgesetztes Tiefenwissen versuche ich zwar so weit wie moeglich zu vermeiden. Allerdings geht das natuerlich nicht immer. Irgendwann muss man eben mal anderes, primaereres Wissen voraussetzen, auch wenn man nicht sicher sein kann, ob der Anwender die Stelle, wo das Wissen vermittelt wird, zuvor gelesen hat.
3. Intentionalitaet
Das sollte im Fall von SELFHTML mit den Aussagen zu belegen sein, die im Editorial / Wichtige Hinweise / Zielgruppen notiert sind.
4. Akzeptabilitaet
Das waeren dann die Downloadzahlen ;-)
5. Informativitaet
Ist offensichtlich gegeben. Belege gibts auf http://www.atomic-eggs.com/selfspezial/guests/advguest.cgi?view ;-)
6. Situationalitaet
Es gibt zwar keine ganz strenge Trennung von Textsorten. Aber SELFHTML ist nicht zuletzt bekannt fuer seine verschiedenen "Views", um sich gewuenschter Information zu naehern. In der 8er-Version faellt darunter eigentlich alles, was rechts auf der Startseite verlinkt ist - also das, wo in den grauen Kaesten "Navigation:..." steht. Situationalitaet ergibt sich da also weniger aus dem Text selber, sondern aus der Art, wie man zu dem Text gelangt.
7. Intertextualitaet
Kann ich jetzt weniger beurteilen. Vielleicht kann man dazu alle externen Links zaehlen?
viele Gruesse
Stefan Muenz