Pascal R.: Wie viele verkaufte Exemplare von HTML-4.0-Handbuch?

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Hallo Stefan

Gerne! Unabhaengig vom Status der Arbeit interessiert mich das Thema naemlich sehr! Nicht nur weil du SELFHTML als Untersuchungsobjekt heranziehst, sondern auch, wie sich Textkriterien auf Hypertext anwenden lassen, bzw. was anders ist, und wie man gegebenenfalls die Textkriterien in ihrer Definition erweitern muss, damit sie sich auch auf Hypertext anwenden lassen.

Tja, wie gesagt, als Autor steht man seinem Werk sehr kritisch gegenüber. Ich hoffe, dass die Lektüre meiner Arbeit dem Leser einen Erkenntniszuwachs ermöglicht - oder ihn wenigstens auf andere Weise amüsiert. Ich mail dich an, bevor ich es schicke, ist vielleicht geschickter *schenkelklopf*.

Aber gehen wir doch einfach mal kurz ueber diese 7 Bruecken:

  1. Kohaesion
    Innerhalb einer Seite gibt es da verschiedene Mittel - sprachliche wie Demonstrativpronomen - aber z.B. auch die relativ haeufige und dem Anwender irgendwann gelaeufige Abfolge von Einleitungs-Wording, Beispiel und Erlaeuterung. Und seitenuebergreifend halt viele Links.

Der gute Kuhlen sagt ja zum einen, dass sich diese sprachlichen Mittel über Knotengrenzen hinaus verbieten, zum anderen aber, dass durch Link Kohäsion explizit gemacht werden kann. Schönes Beispiel sind deine "So sieht's aus"-"So wird's gemacht"-Links, wo das "so" eine sprachliche Kohäsion herstellt, die durch den Link legitimiert wird.

  1. Kohaerenz
    Implizit vorausgesetztes Tiefenwissen versuche ich zwar so weit wie moeglich zu vermeiden. Allerdings geht das natuerlich nicht immer. Irgendwann muss man eben mal anderes, primaereres Wissen voraussetzen, auch wenn man nicht sicher sein kann, ob der Anwender die Stelle, wo das Wissen vermittelt wird, zuvor gelesen hat.

Kohärenz wird immer eher vom Leser hergestellt, habe ich ein gutes Beispiel von Heinz Vater (2001):
Den Satz "Es regnet. Gib mir die Bibel!" hat er Probanden vorgelegt, die haben alle einen Sinnzusammenhang zwischen den Sätzen hergestellt.
Ansonsten kommt das Thema bei mir noch ein bisschen kuirz, mal sehen, was mir noch einfällt in den verbleibenden ca. 80 Stunden

  1. Intentionalitaet
    Das sollte im Fall von SELFHTML mit den Aussagen zu belegen sein, die im Editorial / Wichtige Hinweise / Zielgruppen notiert sind.

Full ACK!!! Habe ich eine schöne Stelle als Zitat gefunden, die schon lange eingebunden ist.

  1. Akzeptabilitaet
    Das waeren dann die Downloadzahlen ;-)

*Füßeküss*, das ist ja meine Rede. Für diesen Zweck reicht die Aussagekraft der Zahlen!

  1. Informativitaet
    Ist offensichtlich gegeben. Belege gibts auf http://www.atomic-eggs.com/selfspezial/guests/advguest.cgi?view ;-)

Guck ich gleich mal! Ich sage informativ, weil erste und umfangreichste deutsche Publikation, und ich sage, Hypertext informativer, weil sich die referentiellen Verweise schneller nachvollziehen lassen (es gibt viele Stellen, wo im HT ein Link ist, im Buch aber kein Verweis)

  1. Situationalitaet
    Es gibt zwar keine ganz strenge Trennung von Textsorten. Aber SELFHTML ist nicht zuletzt bekannt fuer seine verschiedenen "Views", um sich gewuenschter Information zu naehern. In der 8er-Version faellt darunter eigentlich alles, was rechts auf der Startseite verlinkt ist - also das, wo in den grauen Kaesten "Navigation:..." steht. Situationalitaet ergibt sich da also weniger aus dem Text selber, sondern aus der Art, wie man zu dem Text gelangt.

Ich halte den HT bei dem Textthema für situationaler, weil  Quelltext kopierbar, Leser arbeitet in dem Medium, über das er sich informiert. Gegenteil wäre Wanderführer, da ist ein Taschenbuich wohl situationaler, weil man Reinhold Messner nicht mit einem Schlepptop im Gebirge sieht.

  1. Intertextualitaet
    Kann ich jetzt weniger beurteilen. Vielleicht kann man dazu alle externen Links zaehlen?

Keine Zeit mehr, wollte ich mit Linux greppen, dafür habe ich aber nicht genug Ahnung bis jetzt. Insgesamt sind es ca. 10.000x "<a href", ohne es groß nach irgendwelchen Kriterien zu trennen.
Intertextualität ist aber auch durch Selfphp gegeben!

Himmel, jetzt muss ich aber weitermachen! Danke dir für dein Interesse!

Pascal