Mathias Bigge: Karsli, Monika L., Bio und der Zionismus

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"In der Tat, "Feigheit" ist das richtige Wort. Manche verhalten sich sogar nach dem Motto: "Ich weiß nichts, und ich habe auch Angst, etwas zu wissen." Denn wenn sie etwas wüßten, müßten sie ein faires Wort dazu sagen, und das könnte politische Gefahr für sie bedeuten. Man muß allerdings zugestehen, daß der Einfluß der zionistischen Lobby auch sehr groß ist: Sie hat den größten Teil der Medienmacht in der Welt inne und kann jede auch noch so bedeutende Persönlichkeit "klein" kriegen. Denken Sie nur an Präsident Clinton und die Monika-Lewinsky-Affäre. Vor dieser Macht haben die Menschen in Deutschland verständlicherweise Angst."
FDP-Politiker Herr Karsli im Interview mit der "Jungen Freiheit" 19/02 03.Mai 2002

Nun dachte ich bisher, der Ärger wäre gewesen, dass Monica, die sich übrigens mit "c" schreibt, liebe Intelligenzler von der Rechten Freiheit, den Präsidenten im Weißen Haus oral befriedigt hätte, und dieser sich aus Angst vor seiner lieben Gattin und um seine politische Karriere in allerlei Lügen verstrickt hätte, ohne zu wissen, dass die Dame den spermatösen Rock als Reliquie und späteres Beweismittel aufbewahrt hatte, aber da sieht man mal, dass Politiker wie der liberale Grüne Karsli doch über ein größeres Hintergrundwissen verfügen als wir Normalsterblichen. Also nicht um Sex gings bei der Blaserei, sondern um die Kanalarbeit der zionistischen VerschwörerInnen ;-)

Ist der Herr Karsli nun blöd oder antisemitisch? Schwierige Frage. Vielleicht auf eine blöde Art antisemitisch?

Lieber Bio, Meister des assoziativen Denkens,

vielleicht gestattest Du, dass ich mit Deinem Schluss beginne:

Disclaimer: Ich bin kein Antisemit oder Nazi. Wenn Sie zu diesem Schluß gekommen sein sollten, lesen Sie den Text bitte nochmal. Wenn Sich Ihre Analyse dann nicht geändert haben sollte, fehlt Ihnen offensichtlich das intellektuelle Potential, längere Texte korrekt zu erfassen und zu interpretieren. Danke für's Lesen.

Mal ein Tip von einem Journalisten: Wenn am Ende einer langen Epistel das Gefühl aufkommt, das ganze könne, vor allem von den dummen Menschen, die man in seiner Leserschaft vermutet *g*, leicht missverstanden werden, hilft kein penetrant-pubertäres Geklotze, sondern nur: überdenken, klarer formulieren, neu schreiben. Es könnte sonst die eigenartige Konstellation entstehen, dass die unter Deinen dummen Lesern, die intelligenter sind als Du und auch mehr von der Sache verstehen, zu dem Schluss kommen, Du wärest ein ziemlicher Schwätzer ;-)

In der Öffentlichkeit wird im Moment eine Menge Druck auf die FDP, und auf Möllemann aufgebaut, weil der von Möllemann "gedeckte" Karsli gesagt haben soll, Israel bediene sich "Nazi-Methoden".

Alles halbrichtig:
1. Der Druck kommt, wenn Du mal ein wenig nachliest, vor allem auch aus der FDP.
2. Hat er gesagt, lies es nach, und wenn er es nicht gesagt hätte, warum hat er sich dann dafür entschuldigt, etwa, um von Dir endlich von aller Schuld befreit zu werden? Wann spendest Du endlich den Ostersegen urbi et orbi, zumindest hier im Forum, um alle Schuld von uns zu nehmen?

Nun frage ich mich: Was sind "Nazimethoden", wenn Folter, Mord, Besetzung, Willkür etc. pp. nicht ausreichen?

Frag Dich lieber mal, warum der Möllemann mitten im Wahlkampf mit dem Begriff "Nazi-Methoden" um die Ecke kommt. Um treffend und genau einen Vorgang zu analysieren, oder um auf Bauernfang im rechten Spektrum zu gehen?

Es kann nicht sein, daß die deutsche Vergangenheit und political correctness eine sachliche Diskussion darum verhindern, ob nicht Israel möglicherweise die Grenzen dessen, was nach europäischen und internationalen Maßstäben zulässig ist im Umgang mit einem anderen Volk, überschreitet.

Möllemanns und Karslis Beiträge als "sachliche Diskussion"? Was verstehst Du dann unter unsachlich? Deine sachliche Beschreibung "die Grenzen ... überschreitet" ist nicht die Essenz des Slogans "Nazi-Methoden", dessen Anwendung ganz andere Ziele verfolgt.

Ich finde es auch unpassend, daß der Zentralrat der Juden in Deutschland ständig verkündet, in Deutschland gebe es einen versteckten Antisemitismus, der wachse.
Allerdings kenne ich viele Leute, die diesen permanente Vorwurf bzw. Verdacht, in Deutschland wachse der Antisemitismus, genau so lächerlich und äergerlich finden wie ich. Ich persönlich empfinde es als beleidigend, mich und meine Mitbürger von den Vertretern einer winzigen und daher im Prinzip für unseren Staat (von wegen Trennung von Kirche und Staat) völlig unbedeutenden Glaubensgemeinschaft pauschal unter den Verdacht gestellt zu sehen, Angehörige dieses Glaubens abzulehnen, zu hassen oder sie in ihrer körperlichen Unversehrtheit beeinträchtigen zu wollen. Von daher ist meine Beziehung zu dieser Glaubensgemeinschaft, obwohl ich persönlich keinen einzigen Juden kenne, tendenziell in der Tat etwas getrübt - weil mich dieser Pauschalverdacht einfach tierisch nervt! Wenn das den "versteckte" Antisemitismus ausmacht, dann haben ihn die Vertreter der Juden in Deutschland mit ihren Litaneien selbst fabriziert [Jeder weiss, was passiert, wenn jemand z.B. im Chat nichts anderes tut als den Verdacht zu äussern, niemand würde ihn mögen - im RL ist es möglicherweise nicht viel anders].

Eine in ihrer Dummheit geradezu leuchtende Passage!
1. Die Winzigkeit der jüdischen Glaubensgemeinschaft und die Tatsache, dass Du keinen einzigen Juden kennst, steht im Zusammenhang mit Nazi-Methoden, mit sehr realen, nämlich denen in der deutschen Geschichte.
2. Dein antiklerikaler Affekt in allen Ehren: Zu den Nazi-Methoden gehört vor allem die rassistische Begründung der Zugehörigkeit eines Menschen zum Judentum. Ein Bekenntnis zum jüdischen Glauben oder Zugehörigkeit zu jüdischen Organisationen war dazu nicht erforderlich. Der gute alte Freud hielt ebenso wenig von Religion wie Du, wenn er das auch intelligenter zu begründen wusste, und musste dennoch seine Heimat verlassen. Auf wie viele andere Wissenschaftler und Künstler aus jüdischen Familien trifft das zu!
3. Nicht immer sind die Opfer die Täter, auch wenn es Dir in Deiner kleinen Chatwelt so vorkommt.

Zusammenfassend gefragt: Wer hat also den Antisemitismus in Deutschland produziert? Der Zentralrat der Juden mit seinen "Litaneien"? Oder skrupellose Politiker in der Absicht, damit politisch Profit zu machen? Oder Deklassierte, die Schuldige und Opfer brauchen? Oder ist das alles doch ganz schön kompliziert und kein geeigneter Gegenstand für unreflektiertes Gerede?

Ja, ich finde sogar, Friedmann und Konsorten fügen dem Judentum in Deutschland mit ihrem Auftreten Schaden zu. Sie erwecken den Eindruck, die Juden in Deutschland seien mit Israel stärker verbunden als mit der BRD, und als unterstützten sie die Politik und damit die Taten der Regierung Israels - damit stünden sie meiner Meinung nach auch nicht mehr auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die da z.B. die Menschenrechte garantiert und in deren Verfassung erstem Artikel die Würde des Menschen als unantastbar deklariert wird.

1. Wortwahl: "und Konsorten"
2. Scheinlogik: der von ihrer Führung "erweckte Eindruck" lässt die Juden als Agenten Israels in Deutschland aus Deiner Sicht den Boden der demokratischen Grundordnung verlassen. Na, Dein Gefühl, dass das nach Neonazi-Argumenten klingt, das Dein "Disclaimer" zum Ausdruck bringt, war nicht ganz unberechtigt.

Von daher glaube ich, daß  dieser Rat mit Repräsentanten von ca. 85.000 (1 Promille der Bevölkerung) Anhängern einer Religionsgemeinschaft einen völlig unverhältnissmässig grossen und nicht logisch erklärbaren Einfluss auf die öffentliche Meinung in Deutschland hat. Einen so großen, daß z.B. Karsli und Möllemann jetzt möglicherweise aus einer demokratischen deutschen Partei fliegen, weil sie etwas gesagt haben, was diesem Rat nicht gefallen hat.

1. Es gibt ca. 86.000 Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland. Diese Gemeinden gehören zum Großteil dem Zentralrat der Juden an. Eine ebenso große Zahl von Juden gehört keiner jüdischen Gemeinde an. Wenn Du Dich ein bisschen mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen würdest, wüsstest Du, dass es einmal mehr Juden in Deutschland gab, dass der größte Teil vertreiben oder vernichtet wurde, dass auch die jetzige, niedrige Zahl nur durch Einwanderer aus verschiedenen Ländern zu Stande kommt. Die meisten dieser Menschen kommen ebenso wie Du oder ich nicht als angehörige einer Religionsgemeinschaft daher, sondern als Menschen, die ein normales, unbelästigtes Leben führen wollen.
2. Wenn Karsli und der penetrante Möllemann aus der FDP fliegen, dann weil die Mitglieder dieser Partei von ihren Machenschaften und ihrer Bauernfängerei genug haben. Der Zentralrat der Juden stimmt da nur mit ab, wenn seine Mitglieder in der FDP sind. Und wenn Du dann alles immer noch als "zionistische Verschwörung" sehen magst wie der Herr Karsli und die "Junge Freiheit", dann solltest Du noch einmal überlegen, ob Du mit dem Abfassen längerer Texte nicht geistig überfordert bist, und Dich in Zukunft kürzer fassen ;-)

Viele Grüße
Mathias Bigge

Disclaimer:
1. Nein, mir ist die Politik Sharons nicht sympathisch...
2. Ich verfüge nicht über Kontakte zum Zentralrat der Juden, zur PLO oder zur Führung der Hamas.
3. Auch ich hoffe auf Leser, die intelligent sind, aber nicht intelligenter als ich ;-)
4. Mir ist der Lewinski-Zionismus irgendiwe sympathischer als Bomben diverser Militärherren, religiöser Organisationen, Nazis und dergl. mehr.
5. Selber denken heißt denken, nicht labern.

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Was sind Nazi-Methoden?

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