Bio: Reply Teil A

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Sup!

Also: Die syntaktische Verbindung zwischen der "zionistischen Verschwörung" und dem Lewinski-Fall liegt in der Formulierung "Denken Sie nur an...", die das ganze als Beispiel für die "zionistische Medienmacht" ausweist.

Hm. Ich glaube das weiterhin nicht. Ich denke, der Bezug war, daß Medien Menschen stark unter Druck setzen können, sogar den Präsidenten der USA.

... neigen nämlich die Menschen, besonders diejenigen, die sich für ganz besonders gute Menschen halten, dazu, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen
Vielleicht einfach, weil Denken was mit der Anstrengung des Begriffs zu tun hat, und ein genauer Umgang mit der Sprache Grundlage jeder Analyse ist.

Vielleicht auch, weil es eine billige Methode ist, den Diskussionsgegner wider besseres Wissen zu diskreditieren. Damit verursacht man bei ihm viel Mühe, weil er sich verteidigen muß, während man selbst dafür kaum Zeit braucht.

Na, lieber Bio, wer die anderen für dumm hält und sich immer missverstanden fühlt, natürlich ohne in irgendeiner Weise selbst dazu Anlass gegeben zu haben, muss auch mal ein bisschen ironisches Contra vertragen können, oder ;-)

Sicher. Ich gebe mir zumindest Mühe, die Tatsache, daß ich manchmal nicht unbedingt geliebt werden, ohne psychische Schäden zu verwinden.

Frag Dich lieber mal, warum der Möllemann mitten im Wahlkampf mit dem Begriff "Nazi-Methoden" um die Ecke kommt. Um treffend und genau einen Vorgang zu analysieren, oder um auf Bauernfang im rechten Spektrum zu gehen?
Meines Wissens hat Karsli das gesagt, nicht Möllemann, Herr Journalist.

Stimmt, da habe ich mich unklar ausgedrückt. Aber genau das ist meine Sorge: Dass Politiker wie vor nicht allzu langer Zeit der Herr Koch mit seinen ausländerfeindlichen Sprüchen mit Ressentiments Politik machen. Und dass das Folgen hat für unsere politische Kultur, soweit noch vorhanden...

Ich glaube, es würde unserer politischen Kultur gut tun, wenn man (besonders die Linke) sich dazu durchringen könnte, aufzuhören, die Diskussion über bestimmte Thesen oder Vorschläge dadurch zu verunmöglichen, daß man sofort ruft "rechts, ausländerfeindlich, Faschismus, Nazis!", wenn einem etwas nicht passt.

Ein Einwanderungsgesetz nach Vorbild Australiens z.B. könnte irgendwann die einzige Möglichkeit sein, die Finanzierung der Renten noch zu sichern.
Australiens Einwanderungsgesetz lässt nur Menschen einwandern, die eine Qualifikation haben, die in Australien gerade fehlt.

Nun gut, die politische Debatte in letzter Zeit hat die bisherige Haltung ein wenig aufgeweicht, seit es z.B. die Green-Cards gibt.

Dennoch würde es wahrscheinlich heissen:
"Die Notwendigkeit der Beschränkung der Einwanderung anzunehmen bedeutet vorauszusetzen, 'das Boot sei voll' - das ist Nazi-Slang, darum lehnen wir den Vorschlag ab".
"Die Auswahl von Einwanderern nach Qualifikationsgesichtspunkten ist kalt, unsolidarisch, von Industrie und Wirtschaft und der Bürokratie gesteuert, zeugt von Profitgier und ist überhaupt neoliberal-unmenschlich - darum lehnen wir das ab."
"Dieser Vorschlag ist eklatant nationalistisch - wir lehnen ihn ab"

Nun, zumindest würde es so heissen, wenn eine Partei rechts der SPD diesen Vorschlag machen würde - die Grüne/SPD Koalition hat ja allerhand Dinge beschlossen, die man nie für möglich gehalten hätte, z.B. Bundeswehreinsätze etc, gegen die es sonst einen Mordsaufstand von Seiten von SPD/Grünen gegeben hätte, wäre die CDU/CSU an der Macht.

Was ich damit sagen will ist, daß Vorschläge in unserer Demokratie nicht objektiv und rational diskutiert werden. Wenn möglich, werden vernünftige Vorschläge, die einem nicht passen, als "rechts" diskreditiert und sind damit von vornherein nicht mehr diskutabel.

Erst seit kurzem gibt es den Trend, daß die "multikulturelle Gesellschaft" doch nicht das Ziel der Bevölkerungsentwicklung sein sollte - weil nämlich dadurch allerhand Parallelgesellschaften entstehen, was dazu führt, daß es quasi keine Integration gibt. Kurz vor "vor kurzem" wäre jede Kritik an dem Ziel der multikulturellen Gesellschaft politischer Selbstmord gewegen, oder hätte einen als CSU-Politiker gekennzeichnet.

Ich frage mich auch, wie es dazu kommen konnte, daß es im Ruhrgebiet oder in Berlin Klassen mit 75% Ausländeranteil gibt. Da muß wohl mit der Integration etwas falsch gelaufen sein. Zu verhindern war diese Entwicklung nicht, denn wer gewagt hätte, anzumerken, es sei möglicherweise nicht ganz geschickt, wenn sooo viele Ausländer in dem und dem Viertel wohnten, der wäre als mieser Ausländerhasser gebrandmarkt worden. Und darum hat niemand etwas gesagt, und wir laufen sehenden Auges in die Bildungskatastrophe und prodzieren "Sozialhilfeempfänger in vierter Generation".

Sprich: Was auch immer irgendwie auf den ersten Blick als ausländerfeindlich, nationalistisch, rechts oder antisemitisch gebrandmarkt werden kann, wird gebrandmarkt, auch wenn es gute Gründe gäbe, es vernünftig und rational zu diskutieren.
Das zerstört meiner Meinung nach unsere politische Kultur.
Was Herr Koch gesagt hat, ich nehme an, es war die "Leitkultur", habe ich auch nicht als so rechts und ausländerfeindlich in Erinnerung, wie es nachher in den Medien dargestellt wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Herr Koch davon gesprochen, die einwandernden Ausländer sollten sich doch bitte ein wenig anpassen und integrieren, und dabei die örtliche Kultur als Vorbild nehmen - er hat nicht gesagt, die deutsche Kultur sei die beste von allen, die Kulturen der Ausländer seien schlecht, oder am deutschen Wesen solle die Welt genesen.
Was ist wäre denn daran so falsch, wenn man sich, wenn man irgendwo ankommt, bei seinem Prozess des sich-einrichtens-in-der-Gesellschaft, ein wenig von der lokalen Kultur leiten lässt, wenn man die Sprache des Landes lernt und sich selbstverständlich den Gesetzen unterordnet?

Die ganze Sache ist für mich ein Beispiel, wie man sich an einem Wort, in diesem Fall "Leitkultur" aufhängt, jede Menge hineininterpretiert und einen an sich nicht völlig sinnlosen Vorschlag nicht diskutiert, um ihn zu verbessern und möglicherweise noch was draus zu machen, sondern ihn kaputtredet, mit Hilfe von jeder Menge an den Haaren herbeigezogener Vorwürfe, die den Vorschlag als faschistisch, ausländerfeindlich und rechtsextrem erscheinen lassen.

Ich glaube, Koch hat nicht gesagt: "Verdammt, die Ausländer sollen sich anpassen, die Kümmelfresser und Spaghettis sollen gefälligst Sauerkraut und Haxen essen und das Musikantenstadl sehen und nicht ihre blöden Seifenopern, die ausländischen, und ihre Kinder sollen in der Mittagszeit still sein und zu Jesus Christus beten, und sie sollen den Gehsteig fegen und keine blonden Mädchen belästigen!"
Wenn man aber hört, was z.B. Du meinst, was Herr Koch mit seinen Worten über die Leitkultur sagen wollte, könnte man fast denken, er habe etwas in der Richtung gesagt. Von Ausländerfeindlichen Ressentiments ist die Rede - und wenn Herr Koch nur das gemeint hat, was laut http://www.goethe.de/z/30/ogf/leitkSAR.htm, vierter Absatz Anfang  (Goethe-Institut - von wegen sprachliche Genauigkeit) unter Leitkultur zu verstehen ist?
Dann bleibt nicht mehr soviel übrig von Ausländerfeindlichkeit.

Und ich frage mich wirklich, warum Du die Interpretation der Medien darüber, was Herr Koch mit seinen Worten gemeint hat, glaubwürdiger findest als seine eigene Interpretation. Ist es denn so verlockend, jemanden als "ausländerfeindlich, rechts und faschistisch" identifizieren und in der Schublade mit bösen Menschen ablegen zu können? Vielleicht nur, weil er in der CDU ist? Wie schon anhand der Beschlüsse der Bundeswehreinsätze erläutert: Solche Vorwürfe werden meiner Meinung nach nur rausgeholt, wenn derjenige, der "etwas falsches" gesagt hat, in einer Partei rechts der SPD ist. Wer in der SPD ist, der kann per definitionem eigentlich nie etwas rechtes, ausländerfeindliches sagen, hat man den Eindruck.
Und wenn Schröder Green-Cards ausstellt oder das KSK nach Afghanistan schickt, dann ist das kein bisschen "Ausbluten von Schwellenländern" und auch kein "spätkoloniales Verhalten" - nein, dann ist das total korrekt, und kein bisschen rechts, sondern ganz normal, denn es hat ja die SPD beschlossen, und die ist ja nicht rechts.

Und dieser Unterschied, diese Methodik, vermeintlich oder auf den ersten Blick "rechte" Vorschläge und Konzepte grundlos mit Hilfe der Medien niederzumachen, ist das, woran meiner Meinung nach unsere Demokratie besonders krankt.

Gruesse,

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Was sind Nazi-Methoden?

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