Tim Tepaße: Das Karsli-Zitat, "zionistische Lobby"

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Hi,

Es ist doch traurig, daß die Worte der Nazis anscheinend unsterblich sind. Und es ist nicht logisch, daß "zionistische Lobby" etwas anderes heisst als "zionistische Lobby", nämlich "Lobby der Zionisten" ~ "Lobby für diejenigen, die die Besiedlung Palästinas vorantreiben" (das ist natürlich nicht die Wortbedeutung, kommt aber sinngemäß hin, denke ich).

Du behauptest die Geschichte dieser Welt sei logisch? Abgesehen davon: Selbst in dem von Dir prognostizierten Fall, postuliert Karsli immer noch die Existenz einer, die Medien beeinflussenden Lobby, ohne jegliche Beweise vorzulegen.

Ich habe weder diese "Protokolle der Weisen von Zion" noch "Mein Kampf" gelesen (Mein Kampf soll allerdings ein ziemlich blödsinniges Buch sein).

Ist es. "Mein Kampf" darf zwar nicht verkauft werden, dürfte aber noch in den meisten Bibliotheken zu wissenschaftlichen Zwecken stehen. Ähnliches gilt imho für die (gefälschten) Protokolle. Solltest Du mal beides zur Abschreckung lesen. (Wie ich auch das dumpfe Gefühl habe, Du solltest Dich wirklich mal etwas mehr mit Geschichte beschäftigen - aber das mag nur ein Gefühl sein.)

Und Was Herr Haider, der Mann aus dem Geburtsland des "grössten Führers aller Zeiten", so von sich gibt, hat mich auch noch nie sonderlich interessiert.
Ich habe besseres zu tun, als mich mit so einer Scheisse zu beschäftigen.

"So eine Scheisse" beeinflußt aber nun leider die Welt in der Du lebst; schon allein deswegen sollte man sowas mit offenen, argwöhnischen Augen beobachten.

Wenn Du argumentierst, man dürfe nichts sagen, was irgendwann in grauer Vorzeit ein Nazi gesagt hat

Die graue Vorzeit, die nunmal nicht mal 60 Jahre her ist.

..., weil das sonst impliziere, man habe damit das gleiche gemeint, was der Nazi gemeint hat - dann müssen wir wohl in der Schule das Fach "Nazi-Zitate" einführen, damit jeder gute Deutsche jetzt und in aller Ewigkeit lernt, auch in schwierigen Stress-Situationen nie auch nur ansatzweise etwas zu sagen, was ein relevanter Nazi auch mal gesagt hat. Auf dieser Art und Weise werden einige tausend Nazi-Aussprüche ewig leben - wollen wir das?
Ich könnte z.B. sagen, Butter mache dick - ist das dann gleich ein Goebbelszitat?

Du übersiehst (oder relativierst) hier die Tatsache, daß das Gefasel einer jüdischen Weltverschwörung nicht die Aussage irgendeines x-beliebigen Nazis ist, sondern zentrales Thema jeglicher antisemitischen (oder antijüdischen, für die Korinthenkacker) Propaganda war und noch ist. Ob nun im zaristischen Russland, in den deutschnationalen Verbänden (Thule, etc) oder eben im nationalsozialistischen Deutschland.

Okay, wenn jemand öfters doppeldeutige Sachen sagt, dann kann man vielleicht davon ausgehen, daß das kein Zufall ist, und er wirklich nicht die Wortbedeutung meint, sondern etwas in die Worte hineinprojiziertes meint - aber kann man das auch beim ersten Mal machen?

a) Es ist nicht doppeldeutig.
b) Ich halte ein Zeitungsinterview nicht für so eine "schwierige Stress-Situation", die Du weiter oben schriebst; da kann und sollte Herr Karsli schonmal nachdenken bevor er was sagt, oder relativieren, nachdem er etwas gesagt hat.

Weil Karsli "zionistische Lobby" gesagt hat, ist er jetzt auch schon in den Nachrichten "der Antisemit Karsli". Dabei kann niemand wissen, ob er damit wirklich irgendwelche abstrusen Weltverschwörungstheorien aufwärmen wollte.

Nein, aber wenn er sich einer Sprache bedient, wie sie früher nur im NS-Organ "Stürmer" verwendet worden sei (Zitat Leutheuser-Schnarrenberger), dann macht ihn das reichlich dubios.

Wo ist denn der Unterschied zu einer Hexenjagd, wenn man nur ein zweideutiges Wort zu sagen braucht, und *zapp* ist man Antisemit, und der wütende Mob freut sich.

Ok, er hat sich entschuldigt und die Wortwahl zurückgenommen. Vertrauenswürdiger macht ihn das nicht für mich.

Wie auch immer, dieses Vorgehen im "Fall Karsli" finde ich auch nicht gerade liberal, rechtsstaatlich, tolerant etc..

Wie war das noch? "Intoleranz gegen Intoleranz!" Aufgrund der Geschichte unseres Landes gibt es nun mal eine besondere Sensibilität gegenüber antijüdischen Tendenzen. Und das ist gut so. Alles andere wäre geschichtliche Blindheit.

(Mal ganz abgesehen davon: Was hätte eine "zionistische Lobby" von einer leichten moralischen Diskreditierung Clintons gehabt? Die Publizität von Monicas Nachnamen? Also bitte!)

Oehm... die mögliche Abwahl von Clinton und die Wahl eines "härteren" Präsidenten?

Zum einen war die Affäre (die sich ja nicht um Monica, sondern eher um den Meineid Clintons drehte) in der zweiten Amtszeit Clintons. Dann wäre bei einem Impeachment oder Rücktritt Clintons sein Vizepräsident, Al "Ich habe das Internet erfunden" Gore an die Macht gekommen.
Abgesehen davon, der "härtere", "rechtere" Präsident, W., hat sich in der ersten Zeit seiner Amtszeit als ziemlich dessinteressiert dem Nahen Osten gegenüber erwiesen.

Grüße, Tim

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