anonymous: Krise

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Hi,

ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht noch jemanden so geht wie mir?!
Zur Zeit stecke ich wohl in einer komischen Krise....

Wirklich? Wieso?

Versuch(t)e ich zu erklären!

Ich habe mein Abi gemacht, hatte danach die "Schnauze voll" von Theorie, habe einen handwerklichen Beruf (Elektroniker) gelernt.
Danach hatte ich, da sowieso keine Übernahme wg. Krise in dem Bereich möglich war, die Schnauze voll von der Oberflächlichkeit der Ausbilder, habe E-Technikstudium angefangen. Offiziell.....
Inoffiziell habe ich mich selbst im Eigenstudium zum Programmierer ausgebildet und denke, ich beherrsche eine ganze Menge, die auch ein Bill Gates u.U. nicht so ganz durchschaut....

Also hast du Know-How drauf.
Das ist gut und wertvoll.

Ja, für Leute, die etwas von dem Thema verstehen.
Aber, was interessiert Deine Umwelt, Leuten auf Feten, Freunde (wobei ich nicht weiß, ob daß welche sind): Wo kann ich Dich gesellschaftl. (berufl.) einordnen, oder?

Aber: Dadurch ist mir eine offizielle Version, die die Nachbarn meiner Eltern, meine Eltern, kurz alle gesellschaftl. rel. Teile fordern, abhanden gekommen. Nun, ich habe mir eine Firma aufgebaut,

Wie kommst du auf diesen Trichter?
Oder anders gefragt: Was bitte fordern die gesellschaftlich relevanten Teile, wer auch immer diese sind???

siehe oben:
Die Gesellschaft will einen in Kategorien einordnen. "Der Herr Müller ist Chemiker bei XYZ, Frau Maier arbeitet an der Kasse von uvw...."
Allein der Gedanke, daß man dem Bild irgendwo nicht entspricht, hemmt.
Vor 50 Jahren wäre man vielleicht als abgedrehter Tüftler/Forscher (bei Erfolg) in die Geschichte eingegangen, aber heute brauchen pot. Arbeitgeber usw. Zeugnisse, Urkunden... die in meinem Fall eigentlich keiner liefern kann, da ich glaube, daß man mein Wissen kaum in eine Kategorie einordnen kann.
Ich bin kein Profi in C, bin kein Profi in Bezug auf Hardware, keiner in objektorientierter Programmierung...schon keiner in Ordnung und Zuverlässigkeit... was für mich, weil ich mich wohl am besten kenne, am besten verständlich ist, für den Gro0teil der restl. Gesllschaft aber nicht nachzuvollziehen ist.
Ich weiß, was ich kann, ich finde in vielen Fällen Lösungen für div. Probleme. Wie und in welchem Umfang sprengt hier den Rahmen (weil ich auch nicht nennen möchte, woran ich arbeite)...

Entschuldige, aber das hört sich für mich wie irgendein Satz aus den 70ern an, als man noch mit dem Bindermeiertum zu kämpfen hatte.

Das weiß ich nicht, weil ich da gerade erst geboren wurde.

die "noch" nicht so ganz funktioniert, also in der Schwebe (finanziell) hängt....

Was soll ich nur tun?

Tu das was *du* denkst es ist richtig!
Meiner Meinung nach bist du auf den richtigen Weg.
ich kenne *viele* Leute, die es ähnlich gemacht haben, wobei das was du als "offiziell" bezeichnest wohl etwas betonter war.

Wie meinst Du das?
Mit "offiziell" meine ich, daß ich im Moment Dinge tue, die kaum ein anderer versteht. Das liegt daran, daß ich da etwas reingeschliddert bin, enorme Hoffnungen da hinein stecke. Ich "weiß" einfach, daß das was ich mache kein "Unsinn" ist. Aber da ich kein Verkäufertyp bin, also noch keinen *enormen* Umsatz abwirft, ist es schlecht zu vermitteln, daß es ein guter Weg ist.

Mein Tipp:
Mach unbedingt das Studium weiter UND auch nebenbei deine freiberufliche Schiene!
Da hast du zwei Standbeine. Wenn dann ein Bein wegknickt, hast du immer noch das andere.

Ja, das sehe ich ja auch so.
Dieser Punkt ist aber auch eher psychologisch: Ich bin über den "eigenen Weg" 10 Jahre älter als der Durchschnitt der Studenten geworden, so daß es von daher wirklich nicht leicht fällt. An 'ungeraden' Tagen der Woche ist man der festen Überzeugung, man macht es weiter, weil es am Schluß irgend so ein "Wisch" gibt, an den 'geraden' Tagen, meint man, die Willkür des Systems hat die Überhand, man sollte besser das machen, was man seiner Ansicht nach sowieso (besser) kann.

Trotzdem würde ich auf alle Fälle versuchen, ein Studium durchzukriegen. Nicht weil da ein Zwang ist von wegen, die Leute zahlen dir das, sondern einfach deswegen, weil dieser blöde Schein, wo am Ende "Dipl. Ing" oder "Dipl. Inf" drauf steht bares Geld wert ist,

s.o.

falls du mal bei gewissen Firmen arbeiten willst.
Solltest du vielleicht mal an nem Rechenzentrum einer öffentlichen Anstalt arbeitenw ollen, macht dies min. 400 Euro mehr Geld pro Monat aus.

Es macht auch überhaupt nichts, wenn du im Studium einmal den falschen Studiengang wählst. Das ist normal! 70% aller Studis wählen zuerst falsch; (Mir inklusive.)

Mich umbringen, Amok laufen?

Wozu?
Du hast doch gut angefangen.

ICH bin davon überzeugt!
Aber die Realität ist manchmal nicht so überzeugend.

Bau auf den auf was du hast. Und hör nicht auf das Dummschwäz von Leuten, die nicht in deiner Haut stecken und sich darin auch nicht reinversetzen können oder wollen.

Wenn ich auf das "Dummschwätz" immer gehört hätte (auch wenn es fast NIE formuliert wird), wäre ich in diese Situation nie gekommen,

Kann man dazu stehen, einen NICHT OFFIZIELLEN WEG gegangen zu sein?

Oh ja!
Ich für meinen Fall hab das als Werbung für mich angesehen.
08/15 ist für die Loser.
Die Leute aber, die was bewegen, die Kreativ sind, die haben nunmal leider auch Probleme mit der Standardausbildung, die sich an die Masse richtet.

Ja, gibt es einen Verein, der sich damit beschäftigt?
Früher wäre das wohl eine Kommune freischaffender Künstler gewesen, oder?
Aber als Programmierer wird man heute kaum als "Künstler" angesehen, sondern direkt in die Kategorie "KOPFLASTIG" eingeordnet.

Wenn es hinhaut, bin ich wohl der "King", wenn nicht der "LOOSER".

Gibt es ein Ding dazwischen?

Viele Wege führen nach Rom.
Ist aber egal.

Es zählt was unten rauskommt.

Wer unbedingt bestimmte Arbeitsweisen und festgelegte Regulariern und Arbeitszeiten will, der kann ja zu nem Amt oder zu Siemens gehen.

Bei letzterem habe ich eine zeitlang Unix-Systme betreut. Die Firmenpolitik (Bewgungs-/Entscheidungsmangel) sagte mir nicht sehr zu!

Dann kann man schön in einer Schreibstube versauern, sich auf den Jahresurlaub freuen und braucht auch kaum Anforderungen ueber sich ergehen lassen.

Ich für meinen Teil denke jedoch, das es viel wichtiger ist, das man das macht, was einen Spaß macht.
Und wenn man da einen Job gefunden hat, dann ist es auch nicht so wichtig, daß dieser vielleicht weniger Geld bringt als bei irgendso ein Seelenverkäufer-Job bei einer berühmten Unternehmensberatung, die einen mit Geld zuscheisst und nach 2 Jahren als verbrauchtes Frag wieder ausspuckt.

So sehe ich das auch, aber man muß es auch nach außen (und wenn es durch finanzielle Beweise, die nicht *allzulang* auf sich warten lassen) beweisen muß, ist es nicht so leicht.