Hallo
Wenn Du aber tatsächlich die 2,75% nimmst, um eine kommerzielle Kundenseite nicht NS4-fest zu machen, dann muß Du Dich auch fragen, ob Du selber tatsächlich ab sofort auf 2,75% deines Lohnes verzichten wolltest. Denn Die 2,75% verlorene Besucher reduzieren die Schar der potentiellen Kunden um 2,75% und damit auch das hereinfliessende Geld, bei Dir Dein Lohn....
Jein. In meinen Augen ist diese (immer wieder gesehene) Aussage nur halb richtig:
Jedes Projekt hat ein begrenztes Budget. Jetzt hast Du zwei Moeglichkeiten:
Entweder Du bastelst eine mittelmaessige Seite die absolut jeder Browser (also auch die 2.75%) benutzen kann. Leider ist die Seite dadurch recht langweilig, so dass die anderen 97.25% sie recht schnell verlassen und auch nicht viel kaufen.
Wo steht denn, das Seiten, die jeder benutzen kann, langweilig sein müssen: http://www.meyerweb.com/eric/css/edge/ (hier müsste allerdings das CSS besser versteckt werden; man kann aber auch mal mit ohne JS und CSS hinsurfen ;) Man kann sich sicherlich vorstellen, was Leute wie Cräcker aus solchen Beispielen zaubern könnten ;)
Oder Du bastelst eine sehr interessante und aufregende Seite, die allerdings diese 2.75% leider weitestgehend aussschliesst. Dafuer verbringen aber die 97.25% viel mehr Zeit auf Deiner Seite und geben auch viel mehr Geld aus. Weitaus mehr als Dir diese 2.75% einbringen wuerden.
Woher bezieht man das Wissen, daß nicht genau in den 2.75% der Besucher ca. 50% der potentiellen Kunden stecken (wenn man davon ausgeht, daß bei weitem nicht jeder Websitebesucher auch ein potentieller Kunde ist)?
Ich kenne zum Beispiel eine Firma (große Firma ;), deren Einkäufer (Produktions- und Nichtproduktionsmittel) sich durchaus auch im Internet umschauen, um alternative (auch mittelständischen) Lieferanten zu finden, zwecks Kostensenkung. Wenn da eine Seite nicht funktioniert, dann bekommt halt der nächste die Chance. Da einige Firmen (darunter eine große Bank) eben noch NN4.x einsetzen, wäre für einen Lieferant die Gefahr groß, gerade einen solchen Großauftrag zu verpassen, den die Firma gerade benötigt, um zu überleben. Aber das kann denen ja egal sein, weil sie es nie erfahren werden, welchen Umsatz sie hätten machen können, wenn ihre Website auch mit anderen Browsern funktioniert hätte. :))
Aus ähnlichen Gründen sind imho die Flatrate-Anbieter den Bach runtergegangen: Weil sie dachten, der Teil der Kunden der keine Flatrate braucht, subventioniert den Teil der Surfer die eine Flatrate nötig haben (Solche Unternehmer haben angeblich Wirtschaft studiert. Ich bin der Meinung, sie sollten ihr Geld zurückverlangen ;))). Der Vergleich hinkt zwar ein wenig, aber in beiden Fällen ist die Zielgruppe (also die Kunden) hinterher ganz anders als man vorher zu wissen geglaubt haben hat. ;-)
Du bist ein Wirtschaftsunternehmen, Dein Ziel ist Gewinnoptimierung. Welche Option waehlst Du? Fuer mich keine Frage, Option 2.
He, das wäre ja ein Argument für Flash, dessen PlugIn sogar über bei 99,9% der User vorhanden sein soll (iirc ;-)). Damit sehen dann die Seiten wirklich überall (außer vielleicht auf den 0,1% Lynxen) gleich aus. Also verstehe ich nicht, warum Firmen nach wie vor HTML einsetzen, wo sie doch Deinem Argument zufolge zwingend Flash einsetzen müssen! Bei dynamischem Nachladen von Inhalten ist auch die Ladezeit kein Problem mehr.
Oder habe ich wie immer etwas übersehen?
Ein Website wird ihmo nicht nur an ihrem Aussehen, sondern vor allem am Nutzen (für den Besucher und den Betreiber) gemessen (siehe auch Ebay und Co.). Ohne millionenschwere Marktanalysen kann aber imho keiner genau sagen, wer warum Kunde wird und wer nicht. Und auch mit solchen Analysen kann man sich imho vollkommen irren.
Gruß Alex
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