molily: + (SPRACHE) sowie deren Kennzeichnung (2)

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In diesem Fall würde ich dafür plädieren, die der Region eigene Hochsprache (Schriftsprache, bspw. von überregionalen Medien)

Die "überregionalen Medien", allen voran der ORF zeichnen sich im Moment dadurch aus, dass sie jeden sprachlichen Unsinn importieren.

Enttäuscht oder zumindest überrascht war ich, als ich nach der Bundestagswahl eine französische Zeitung las (soweit ich das kann fg) und nicht wenige Anglizismen entdeckte, wobei ich immer dachte, dass man dort ein wenig pingelig ist und ein gewisser sprachlicher Merkantilismus regiert... Denn normalerweise werden fränzösische Begriffe für englischsprachige Fremdwörter verwendet, wie bspw. http://www.langenscheidt.de/deutsch/lehrwerke/franzoesisch/glossar.html.

Ich werde dann in Zukunft Text von österreichischen Autoren mit xml:lang="de-AT" und Links zu .at mit hreflang="de-AT" kennzeichnen... Du hast mit der Abgrenzung angefangen! ;) (SCNR...)

Ich halte das sogar für durchaus legitim.

In bestimmten Fällen mag es sinnvoll sein, aber pauschal alle Links auf .at-Seiten auf Generalverdacht ("alle Ösis schreiben unverständlich!") hin mit hreflang="de-AT" auszustatten, nur weil eventuell eine geographische typische Sprache verwendet wird, welche zudem stark von de als Sprachkategorie abweicht, finde ich Erbsenzählerei. Dem Patriotismus wegen würde ich es sicher nicht machen... Es ist eine Sache der Definition, ich definiere xml:lang="de" als Schnittmenge von allen Dialekten/Soziolekten/Mundarten etc., demnach kennzeichne ich lieber das Dokument mit de und bspw. wörtliche Rede oder zitate mit de-, sofern diese Zuordnung denn irgendwie passt und hilfreich ist. Im Hinblick auf Content Negotiation spielt de- eine kleinere Rolle als en-(GB|US), möchte ich behaupten. <vorurteil>Denn ich würde keinem Ami zumuten, dass er britisches Englisch versteht.</vorurteil> ;)

Ach, wie gesagt, vielleicht ist der Unterschied zwischen London und Liverpool größer als zwischen London und New York, diese Sprachcodes gehen völlig an der Wirklichkeit vorbei, vor allem wenn ich lese: "(...) Dabei ergab eine Übersicht im Jahre 1971 über damals 132 Staaten, dass

  • nur 12 davon Nationalstaaten im Sinne sprachlicher Homogenität waren
  • es in 50 Staaten eine Mehrheitssprache gab, die Muttersprache von mehr als 75% der Bevölkerung war
  • in 39 Staaten die größte Sprachgruppe weniger als die Hälfte der Bevölkerung ausmachte" (http://www.payer.de/kommkulturen/kultur033.htm) Ein weiterer Beiweis, wieso auch en-(GB|US) nicht weniger grob als en im Allgemeinen ist/sein kann...

Mir geht's eher um eine korrekte Definition

Ich sehe keinen praktischen Nutzen, jede Mundart einer Sprache in einem HTML-Dokument also solche zu kennzeichnen, denn für gewöhnlich dürften Wortschatz und Grammatik von de-DE und de-AT nur marginal voneinander abweichen, insofern sehe ich nicht den Sinn, meine Dokumente explizit mit de-DE auszuzeichnen; das als weiterer Grund.

Einen Unterschied gibt es durchaus, doch bin ich, fürchte ich, als Studienobjekt wenig geeignet, da ich mich bisher immer bemühte[*], den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.

Ich suche lediglich ein Kriterium, was den Unterschied zwischen de und de-* ausmacht, und ich denke mir, dass es sinnvoll wäre, wenn man davon ausgeht, ob die Sprache der Webseite so stark von de als gedachte "Sprachfamilie", dass ein Verständnis eines de-Sprechers eingeschränkt wird. Irgendwie muss man die Gegebenheiten sinnvoll nutzen, selbst wenn man die pauschale Differenzierung de-(AT|CH|DE) an sich verneint...

de-AT bedeutet für mich, das wirklich relevante und massive, offensichtliche Unterschiede zu de vorhanden sind.

Sie sind es. Sieh[*] dich mal auf privaten österreichischen Seiten um.

Ja, weil sie in gesprochener Sprache verfasst sind, da wird womöglich orthographisch inkorrekt und eher der gesprochenen Sprache ähnlich geschrieben. Darum geht es mir aber nur zweitrangig. Bei solchen Seiten fände ich es durchaus legitim, sie mit de-AT auszuzeichnen, weil sie für de-(!AT) Verständnisschwierigkeiten aufwerfen könnten und an ehesten de-AT zuzuordnen sind. (Oder besser gesagt das, was man als de-AT bezeichnet.)

Vor allem, was bringt es? Wenn kennzeichnen, dann richtig.

Ich sehe hier keinen Fehler. Überzeugen kann ich dich wohl[] erst mit einem Screenreader, der dir Seiten auf Wunsch im schlimmsten wienerischen Dialekt um die Ohren schlägt[] ;)

Abstrakt betrachtet muss ich dir recht geben, Es ist eine Überzeugungsfrage, dass ich meine Seiten nicht mit de-DE auszeichne, selbst wenn sie wie gesagt von de-(!DE) abweichen. Als Antinationalist geht mir wohl jeglicher look-a-like Lokalpatriotismus auf die Nerven. Was soll beispielsweise http://mozilla.kairo.at/, ein Lokalisationsprojekt, das ausdrücklich darauf besteht, eine Software bewusst an eine regionale Sprechweise anpassen zu wollen (ob sie das tut, ist eine andere Frage). Was soll das darstellen, eine nationales Sprachbewusstsein? Großmachtstellung durch den Accept-Language-Header?  ;) (Hätte fast Haider geschrieben. ;)) Pragmatisch gesehen finde ich es unnütz und kontraproduktiv (wieso nicht für die großtmögliche Schnittmenge aller de-Subsprachen übersetzen?) und fundamentalistisch gesehen finde ich es ekelhaft und lächerlich. Diese Sichtweise mag aber daran liegen, dass ich wenig von Gebilden wie Staaten im allgemeinen und "Nationen" im speziellen halte und mit Sicherheit jede staatlich verordnete oder vereinheitlichte Sprache ablehne. Insofern kann ich nur erneut betonen, dass die Sprachcodes de-(DE|AT|CH) eine völlig unzutreffende Charakterisierung der Sprache sind. Die oben zitierte Seite stellt bspw. größere Sprachgemeinsamkeiten zwischen Wien und Budapest (de-HU?!) als zwischen Wien und München fest.

Aber auch innerhalb der BRD gibt es hunderte variierende Mundarten (Schriftsprache), welche dermaßen von der Hochsprache abweichen, dass ich sie nicht verstehen kann, wenn der oder diejenige sich nicht bemüht, sich im Text der Hochsprache anzunähern. Hier ist es also völlig sinnlos, zwischen de-DE für die BRD-Bürger, de-AT für Bewohner der Republik Österreich und de-CH für Residenten von Helvetien zu unterscheiden, da zwischen de-DE und de-DE größere Unterschiede als zwischen de-DE und de-AT bestehen können,

Wenn du die Bayern mit berücksichtigst, muss ich dir hier widersprechen, denn deren Dialekt gehört zur selben Sprachfamilie wie der der Österreicher, die Alemannen aus Vorarlberg ausgenommen.

Müsste also die Schriftsprache von einem in Bayern lebenden und einen dortigen Dialekt sprechende Menschen mit de-AT ausgezeichnet werden...? Siehe oben, die Kategorisierung de-(AT|DE|CH) ist bei näherer Betrachtung unsinnig. Eine allgemeingültige Definition gibt es wohl nicht.

insofern wäre dein de-AT-VIE sinnvoll und wirklich konsequent, wobei sich die Sprachräume derartig überlappen (es lebe die "rassische Durchmischung", wie es Edmund sagen würde),

Ich dachte[* du weißt...], das wäre unser "Jörgl" gewesen...

Kann schon sein, aber ich bezog mich auf http://www.google.com/search?q=%22durchrasste+gesellschaft%22, http://www.google.com/search?q=%22durchrassten+gesellschaft%22 und http://www.google.com/search?%22durchrasste+und+durchmischte+gesellschaft%22... Aber ich glaube, es ist einerlei, jeder Rechtspopulist bedient sich solcher Phrasen.

das selbst das unzutreffend wäre... das alles in einer Nussschale würde hieße, dass man am besten die Sprachkonformität aus reinem Pragmatismus wählt und eine Kennzeichung "für alle deutsch sprechenden Netzbürger" ausreichen würde.

Das hielte ich für genauso falsch, wie "en-US" und "en-GB" zusammenzuwerfen. Klar verstehen sie sich auch gegenseitig, sprechen aber beileibe nicht die selbe Sprache.

Ja, aber für Webseiten erscheit es mir sinnvoll, auf die Benutzung aufmerksam zu machen, sofern es nötig ist, diese aber nicht zu verabsolutieren und sich das eigene Sprachverhalten vor Augen zu führen und vor allem darüber zu reflektieren, in wieweit das Verständnis eingeschränkt wird. Es ist hingegen nicht klug, dass man bewusst Abweichungen von der allgemein verständlichen konventionellen Sprache wählt, diese dann mit de-AT auszeichnet und nun denkt, dass die Probleme durch die Auszeichnung weniger werden. Aber das möchte ich dir nicht unterstellen, es ist lediglich allgemein gemeint. Nicht umsonst ist die Sprache ein Kriterium der Benutzbarkeit und Zugänglichkeit einer Webseite, vergleiche auch die WCAG ("Verwenden Sie für den Inhalt einer Site die klarste und einfachste Sprache, die angemessen ist", "Avoid slang, jargon, and specialized meanings of familiar words, unless defined within your document", auch wenn Dialekte nicht explizit genannt sind).

Im Grunde genommen finde ich es kontraproduktiv, im WWW Dokumente in einem bestimmten Sprachdialekt zu veröffentlichen.

Kommt ganz darauf an, an wen du dich wendest.

ACK. Aber ich persönlich hatte noch nie das Bedürfnis, im Web Informationen für eine derartig klar umzeichnete Zielgruppe zu veröffentlichen. Selbst dein Linkverzeichnis österreichischer Webseiten ist für mich ebenso interessant wie für jeden deutsch sprechenden Menschen, vielleicht sogar auch für unkundige der deutschen Sprache. Kurz gesagt, es gibt wohl in nahezu keinem Fall eine sprachlich homogene Zielgruppe. WWW ist immer weltweit, und ich möchte wenn überhaupt nur indirekt Menschen ausschließen, aber dies durch eine "Sprachenuntergattung" zu tun, ist für ich genauso verwerflich als wenn ich proprietäre Hypertextsprachenbestandteile verwende, womit ich erneut eine Selektion vornehme.

Dies mag bei literarischen Texte oder solchen, die man bewusst in der regionalen Mundart verfasst, sinnvoll sein, aber bei nüchternen, sachlichen und an alle Menschen mit Kenntnis der deutschen Sprache im Allgemeinen gerichteten Texen sollte man zumindest so schreiben, dass der Dialekt das Verständnis nicht untergräbt.

Ich beziehe mich ja auch nur auf die kleinen, aber feinen Unterschiede.

...deren Auszeichnung imho nur eine lokalpatriotische Gründe haben kann, ;) für den Kontext HTML/WWW aber nachrangig ist.

Kurz gesagt, du verstehst mich einfach nicht fg ;)

Wenn ich's auch nach wiederholter Erläuterung nicht verstehe, musst du wohl recht haben. :)

LG oder besser noch "Servas"

Scheißen wir doch einfach auf Formalismen. ;)) Wobei "Servus" (oder anscheinend in Lautschrift "Servas") wohl noch das authentischte wäre. Aber ehrlich, "guten Tag" und so ein Quark kann man sich schenken, man wird aber schon gleich schief angeschaut, wenn man Fremde informal mit "Hallo" o.ä. begrüßt, und wenn man in manchen Regionen nicht den Lieben Gott[tm] auch noch grüßt, wird man als Landesverräter gebrandmarkt, wie ein Bundeskanzler, der kein Eid auf die Bibel schwört. Sehr geehrter Herr Blabla, nein, wie ich so etwas hasse, naja, man beugt sich, man muss; ich geb' Ruhe. :)

Mathias P.S. Wiederholungen und Fehler sind wissentlich eingebaut.