Moin,
Naja, das gilt vielleicht bei einem Studium, bei einer Berufslehre jedoch sicher nicht. Diese sind per Definition mehr Praxisbezogen.
Gut. Aber trotzdem denke ich nicht, dass das Erlernen von Klickanweisungen für Microsoft Word 2000 irgendwie praxisbezogen ist, wo doch grade 2003 rauskommt und wieder umgekrempelt ist. Ihr hättet wirklich mehr für die Praxis davon, wenn ihr euch mit den Grundlagen beschäftigt.
Ja, kaputt ist da sicher auch etwas. Im Modul "Webdesign" lernten wir HTML als eine Anhäufung von Font-Tags kennen...
Ja, sowas meinte ich. Ich habe hier im Computer-Pool auch schon ähnliche Vergewaltigungen von Microsoft Word gesehen: Rund 50 Leerzeichen machen zentrierten Text und zwei Dutzend "Enter" bringen eine Fußzeile. Dann hat man sich gewundert wieso mit dem Drucker im Pool alles verrutscht, wo es doch zu Hause so toll aussah. Zugegebenerweise waren das keine Studenten die sich mit Computern oder Textverarbeitung beschäftigen sondern Psychologen, aber ich glaube nicht, dass es im Allgemeinen deutlich anders ist.
Dies sind Standardapplikationen. Womit wollen wir sonst arbeiten?
Wenn ihr Textverarbeitung lernen wollt, ist es egal mit welcher Textverarbeitung ihr das macht. Aus deinem Ursprungsposting entnahm ich, dass du irgendwie gezwungen seist die Textverarbeitung von Microsoft zu benutzen, daraus schloss ich, dass ihr nicht Textverarbeitung sondern Microsoft Word lernt.
Das traurige Fazit nach ca. 10 x 5 Schuhlstunden C-Unterricht: Die Hälfte der Klasse ist nicht in der Lage, eine einfache Funktion mit Parametern und Rückgabewert zu programmieren.
Was macht ihr denn da eigentlich, bzw. wie heisst das offiziell?
Jetzt haben wir "objektorientiert programmieren" Juhu! Wir schauen uns ein bisschen die OO-Konzepte an und lassen uns das Grundgerüst wahlweise in C++ oder Java aus dem UML-Tool ausgeben. Nun können wir die Methoden noch mit C-Code stopfen, denn C++ oder Java haben wir nie angeschaut.
Hmm, das kommt mir so ähnlich aus der Schule bekannt vor: Der größte Teil konnte nur Pascal und als wir Java gemacht haben, haben sie einfach ihr Grundgerüst (also eine Klasse mit einer main-Funktion) genommen und dann weiter imperativ programmiert (also alles und jedes static). Aber das war damals, in der 11. Klasse.
Ja, ab und an werden Gedanken hinter dem was wir tun angeschnitten. Zum Glück haben wir viel Zeit für uns, wodurch diejenigen, die wissen was sie wissen müssen, dies selbstständig erarbeiten können.
Sowas habe ich auch shcon von anderer Stelle gehört, ja.
In vielen Punkten muss ich dir recht geben, in einigen jedoch auch nicht. Aber eigentlich wollte ich über Softwarepiraterie reden und nicht über die katastrophalen Verhältinsse an einer Berufsschule.
Zu dem Zusammenhang den ich angenommen hatte siehe weiter oben.
Aber wenn es um Piraterie geht: Ja, das beobachte ich hier auch rings um mich herum an der Uni. Allerdings hoffe ich immer noch, dass sich das mit zunehmender Semesterzahl ändert. Ich sehe auch den Sinn irgendwie nicht: Alles was man braucht gibt es als freie Software, und für das was man meint zu brauchen gibt es in der Regel noch Studentenversionen. Zumal Piraterie zumindest im Ausbildungsumfeld eher den großen Firmen nützt: Wenn jemand schon in jungen Jahren an ein Produkt gewöhnt wird, wird er es später wohl auch verwenden wollen oder gar müssen, weil er nichts anderes kann.
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Henryk Plötz
Grüße von der Ostsee