Alexander: Spammer missbraucht Domain?

Hallo zusammen,

heute hat mich eine extrem merkwürdige E-Mail erreicht, die mich etwas zu nachdenken angeregt hat:

Diese Mail stammt vom "Mail Delivery Subsystem [MAILER-DAEMON@xxx.xxx.xx]" und benachrichtigt mich eigentlich nur, dass eine E-Mail nicht an ihren Empfänger zugestellt werden konnte.

"The original message was received at Thu, 25 Dec 2003 12:47:58 +0100 (MET) from pxxxx.dip0.t-ipconnect.de [xxx.xxx.xxx.xxx]

----- The following addresses had permanent fatal errors ----- "User unknown in this domain"
    (expanded from: xxx.xxx@xxx.de)

----- Transcript of session follows -----
550 "User unknown in this domain"... User unknown"

In der Mail an sich befanden sich zwei Anhänge, einmal eine Ergänzung zu dem eingetretenen Fehler (details.txt) und die eigentliche Mail, die versucht wurde zu verschicken. Diese Mail enthält folgenden Text samt Dateianhang:

"Betreff: Neuer Dialer Patch!
 Anhang: www.freewantiv.com

Body:
Seit einiger Zeit kursieren wieder gefährlich neue Dialer und Würmer durchs Netz. Bei uns können sie kostenlos via Online Scan testen, ob Ihr System infiziert ist. Weiterhin stellen wir zahllose Freeware Antiviren-Scanner zur Verfügung. Natürlich sind auch alle aktuellen Patches von Microsoft & CO vorhanden. Besuchen Sie uns doch einfach mal auf unserer Homepage. Auf Wiedersehen
"

Wohlgemerkt: bei dem Dateianhang handelt es sich _nicht_ um einen Link, sondern um eine *.com-Datei. Es dürfte also nicht schwer vorzustellen sein, wobei es sich bei dieser Datei wirklich handelt. Es handelt sich um den Wurm "Worm/Sober.C1".

Die Frage ist nun, weshalb mich diese Mail überhaupt erreicht hat, obwohl ich nicht der Versender diese besagten Wurm-Mail bin. Dieser Spammer hat eine meiner Domains mit einer _fiktiven_ E-Mail Adresse (premium-server@xxx.de) als Absenderadresse verwendet. Ich habe also nur per Zufall aufgrund der catch-all-Funktion meines Mail-Servers von dem Missbrauch für Spam-Zwecke meiner Domain erfahren.

Der Header der Mail verdeutlicht, dass es sich hier um eine von einem Spammer lokal versendete Mail handelt:

Received: from mail.xxx.de (mail.xxx.de [xxx.xxx.xxx.xxx])
 by mail.xxx.de (8.12.10/8.12.10) with ESMTP id hBPBm6Zc001144
 for premium-server@xxx.de; Thu, 25 Dec 2003 12:48:06 +0100 (MET)
Received: from localhost (localhost)
 by mail.xxx.de (8.9.3/8.9.3) with internal id MAA21748;
 Thu, 25 Dec 2003 12:48:05 +0100 (MET)
Date: Thu, 25 Dec 2003 12:48:05 +0100 (MET)
From: Mail Delivery Subsystem MAILER-DAEMON@mail.xxx.de
Message-Id: 200312251148.MAA21748@mail.xxx.de
To: premium-server@xxx.de

Glücklicherweise enthält die Mail, die mich vom "Mail Delivery Subsystem" erreichte, den Host und die IP-Adresse des Spammers.

Meine Frage ist nun, wie ihr weiter vorgehen würdet und welche Maßnahmen überhaupt ergriffen werden können um dies Zukünftig zu verhindern. Denn ich möchte nicht, dass in gewisser Weise in meinem Namen (als Inhaber der Domain) Viren-Verseuchte Mails verschickt werden.

Handelt es sich bei dem Versender der Virus-Mail wirklich um einen Spammer oder ist dies die "Eigenheit" des Wurms, sich selbst vom Host-Rechner weiterzuverschicken mit einer beliebig gewählten E-Mail-Adresse als Absenderkennung (die er vielleicht irgendwo im System des Host-Rechners gefunden hat)?

Dass ich selbst Versender dieser Mail (womöglich ohne mein wissen bin) kann ich ausschleissen, da ich erstens einen Virescan durchgeführt habe, der zu keinem Ergbnis führte und zweitens diew Mail von einem Host versendet wurde, den ich aufgrund meines Internet-Providers nicht haben kann.

Viele Grüsse...

Alex :|

  1. Hallo!

    Dass ich selbst Versender dieser Mail (womöglich ohne mein wissen bin) kann ich ausschleissen, da ich erstens einen Virescan durchgeführt habe, der zu keinem Ergbnis führte und zweitens diew Mail von einem Host versendet wurde, den ich aufgrund meines Internet-Providers nicht haben kann.

    Viele Viren suchen sich Adressen aus dem Adressbuch oder Cache des Internet Browsers und verfälschen dementsprechend den Header. Will heißen: wenn ein infizierter User Deine Adresse, sei es in seinem Adressbuch oder weil er Deine Webseite, bzw. eine Seite von Dir, wo Deine E-Mail-Addie angegeben ist, mal besucht hat und diese noch im Cache ist, erscheinst Du mit Sicherheit irgendwann als Absender! Auch an Tagen, wo nachweislich Dein Rechner ausgeschaltet ist... :)

    Es gibt diesbezüglich sicherlich genug im Archiv oder über Google zu finden.

    Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
    Patrick

    1. Hoi Patrick,

      wenn ein infizierter User Deine Adresse, sei es in seinem Adressbuch oder weil er Deine Webseite, bzw. eine Seite von Dir, wo Deine E-Mail-Addie angegeben ist, mal besucht hat und diese noch im Cache ist, erscheinst Du mit Sicherheit irgendwann als Absender!

      Es handelt sich bei der verwendeten Adresse aber nicht um eine Adresse, die irgendwo angegeben ist oder verwendet wird. Diese Adresse gibt es gar nicht.

      Nur aufgrund der Tatsache der Chatch-All-Funktion des Servers wurde die E-Mail entgegegen genommen und der Webmaster-Adresse zugeteilt.

      Entweder generiert der Wurm diese verwendete Mail-Adresse selbst (was ich mir an sich nicht vorstellen kann) oder ein Spammer hat diese vorsetztlich verwendet.

      Viele Grüße...

      Alex :)

      1. Hallo Alex!

        Entweder generiert der Wurm diese verwendete Mail-Adresse selbst

        Das kann durchaus sein, denn auch ich habe unzustellbare Mails zurückbekommen, die von sales at atomic-eggs.com verschickt worden sind. Auf Atomic Eggs verkaufe ich aber gar nichts, und diese Adresse gibt es auch nicht offiziell. Der Wurm wird wohl aus einem irgendwo gefundenen Domain-Name (atomic-eggs.com, zB) Adresse generieren vom Stil: webmaster@, sales@, office@, info@ - etc.

        Viele Grüße aus Frankfurt/Main,
        Patrick

      2. Moin!

        Nur aufgrund der Tatsache der Chatch-All-Funktion des Servers wurde die E-Mail entgegegen genommen und der Webmaster-Adresse zugeteilt.

        Ich persönlich halte Catch-All ja sowieso für Schwachsinn. Welchen Mehrwert soll das bringen?

        Es wird immer wieder argumentiert, man könne sich damit ad-hoc beliebige Mailadressen ausdenken und müsse sie nicht jeweils individuell konfigurieren. Ist sicher richtig. Aber der Nachteil ist eben, dass man allen Spam kriegt, der irgendwo generiert wird.

        Außerdem wird argumentiert, man könne damit auch fehladressierte Mails an existierende Accounts erhalten, sofern sich der Sender irgendwo vertippt hat. Das ist sicher auch richtig. Andererseits ist das Szenario irgendwie praxisfern. Es gibt genau einmal die Problematik "Mailadresse vertippen", nämlich bei der ersten Kontaktaufnahme, bei der der Sender die Adresse nicht aus einem elektronischen Dokument kopieren kann, sondern mündlich mitgeteilt kriegt.

        Es ist außerdem irrsinnig zu glauben, dass in großen Firmen der Postmaster fehlgeleitete Mails tatsächlich den gewünschten Empfängern zuleitet. Das wäre eine riesige Aufgabe, zumal es mitunter Namensdopplungen bzw. -ähnlichkeiten gibt, die eine eindeutite Zuordnung unmöglich machen.

        Ich meine, ein CatchAll-Mailaccount ist wirklich nur ein reiner Spam-Fänger, der auf Empfängerseite unnötige Probleme macht.

        Wenn du Pech hast, und es hat tatsächlich ein Spammer deine Domain genutzt, dann kriegst du in der Folge nämlich nicht nur diese eine Mail, sondern auch noch hunderte von Beschwerdemails, mehrere Mailbombings - und wahrscheinlich ein oder zwei Bestellungen.

        Und da ich sowas nicht wirklich haben wollte, wäre spätestens jetzt das CatchAll ausgeschaltet. :)

        - Sven Rautenberg

        --
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        1. Hallo Sven,

          Ich persönlich halte Catch-All ja sowieso für Schwachsinn. Welchen Mehrwert soll das bringen?

          Wenn man die Zeit und Lust dazu hat, kann man versuchen Harvester zu fangen: http://spamfang.rehbein.net/

          Schöne Grüße,

          Johannes

          --
          ss:| zu:} ls:[ fo:} de:] va:} ch:) sh:( n4:| rl:( br:< js:| ie:{ fl:( mo:}
          http://www.zeller-johannes.de/
        2. Hallo.

          Es ist außerdem irrsinnig zu glauben, dass in großen Firmen der Postmaster fehlgeleitete Mails tatsächlich den gewünschten Empfängern zuleitet. Das wäre eine riesige Aufgabe, zumal es mitunter Namensdopplungen bzw. -ähnlichkeiten gibt, die eine eindeutite Zuordnung unmöglich machen.

          Hat dieses Verhalten innerhalb von großen Firmen irgendeinen vorbildlichen Charakter für ein kleines Unternehmen, in dem die genannten Schwierigkeiten gar nicht anzutreffen sind? Und insbesondere Mails an zwischenzeitlich ausgeschiedene Mitarbeiter müssen ohnehin abgefangen werden, da die Weitergabe von Visitenkarten kaum so weit protokolliert wird, dass man jeden Kontakt über jeden personellen Wechsel informieren kann. Eine Umleitung auf den allgemeinen Account halte ich in diesem Fall jedoch für ungünstig.
          MfG, at

          1. Moin!

            Es ist außerdem irrsinnig zu glauben, dass in großen Firmen der Postmaster fehlgeleitete Mails tatsächlich den gewünschten Empfängern zuleitet. Das wäre eine riesige Aufgabe, zumal es mitunter Namensdopplungen bzw. -ähnlichkeiten gibt, die eine eindeutite Zuordnung unmöglich machen.

            Hat dieses Verhalten innerhalb von großen Firmen irgendeinen vorbildlichen Charakter für ein kleines Unternehmen, in dem die genannten Schwierigkeiten gar nicht anzutreffen sind?

            Ja. Weil man in kleinen Firmen weitaus problemloser einfach den Mailnamensraum nutzen kann, um einfache Mailadressenübertragung zu ermöglichen. So kann beispielsweise jeder Mitarbeiter sowohl Namens-Mailadresse als auch eine numerische Adresse haben (beispielsweise mit seiner Durchwahl).

            Die Tatsache, dass ein Unternehmen klein ist, begünstigt sogar das Nichtvorhandensein von Catch-All, weil man dadurch eben wesentlich mehr Spam auf nichtexistierende Mailaccounts sofort ablehnen kann.

            Und insbesondere Mails an zwischenzeitlich ausgeschiedene Mitarbeiter müssen ohnehin abgefangen werden, da die Weitergabe von Visitenkarten kaum so weit protokolliert wird, dass man jeden Kontakt über jeden personellen Wechsel informieren kann.

            Das Abfangen von Mails an mittlerweile ausgeschiedene Mitarbeiter halte ich für ein wirklich großes Datenschutzproblem! Damit kann sich ein Unternehmen extreme Probleme an den Hals holen. Der Mailaccount eines ausgeschiedenen Mitarbeiters hat einfach nur komplett gelöscht zu werden, die Mails als unzustellbar zurückzugehen.

            Wer sich als Postmaster die möglicherweise private Post ehemaliger Mitarbeiter zustellen läßt, verstößt eindeutig gegen das Datenschutzgesetz und das Fernmeldegeheimnis. Der Absender kann ja in Unkenntnis des Wechsels kompromittierende Mails senden. Ok, normalerweise sollte man sowas nicht unverschlüsselt absenden, aber trotzdem halte ich sowas für eindeutig problematisch.

            Eine Umleitung auf den allgemeinen Account halte ich in diesem Fall jedoch für ungünstig.

            Es sollte keinen allgemeinen Account geben. Der sammelt wirklich nur Müll, falsche Adressierungen (das sind typischerweise die unwichtigen Dinge), und eben Post, die nicht für irgendwelche Augen außer denen des tatsächlichen Empfängers gedacht sind.

            - Sven Rautenberg

            --
            Die SelfHTML-Developer sagen Dankeschön für aktuell 20885,68 Euro Spendengelder!
            1. Hallo.

              Hat dieses Verhalten innerhalb von großen Firmen irgendeinen vorbildlichen Charakter für ein kleines Unternehmen, in dem die genannten Schwierigkeiten gar nicht anzutreffen sind?

              Ja. Weil man in kleinen Firmen weitaus problemloser einfach den Mailnamensraum nutzen kann, um einfache Mailadressenübertragung zu ermöglichen. So kann beispielsweise jeder Mitarbeiter sowohl Namens-Mailadresse als auch eine numerische Adresse haben (beispielsweise mit seiner Durchwahl).

              Ich kann dein Beispiel nachvollziehen, verstehe leider dennoch deine These nicht -- weder im Wortlaut, noch dem Sinn nach.

              Die Tatsache, dass ein Unternehmen klein ist, begünstigt sogar das Nichtvorhandensein von Catch-All, weil man dadurch eben wesentlich mehr Spam auf nichtexistierende Mailaccounts sofort ablehnen kann.

              Oder eben sofort ausfiltern. -- Das Spam-Problem besteht ohnehin und muss anderweitig gelöst werden. Unangemessene Selbstbeschänkung ist jedoch keine Lösung, sondern eine Verschärfung des Problems durch den Übergriff auf ein bisher funktionierendes System.

              Das Abfangen von Mails an mittlerweile ausgeschiedene Mitarbeiter halte ich für ein wirklich großes Datenschutzproblem! Damit kann sich ein Unternehmen extreme Probleme an den Hals holen. Der Mailaccount eines ausgeschiedenen Mitarbeiters hat einfach nur komplett gelöscht zu werden, die Mails als unzustellbar zurückzugehen.

              Ein _geschäftlicher_ Account sollte hierfür nicht anfällig sein, wenn die rein geschäftliche Nutzung vorher festgelegt worden ist oder für den privaten Mail-Verkehr eine eigene Adresse unter der gleichen Domain existiert. Beides hat in den Betrieben, in denen ich tätig war, gut funktioniert.

              Es sollte keinen allgemeinen Account geben. Der sammelt wirklich nur Müll, falsche Adressierungen (das sind typischerweise die unwichtigen Dinge), und eben Post, die nicht für irgendwelche Augen außer denen des tatsächlichen Empfängers gedacht sind.

              Zumindest die Adresse im Impressum einer Web-Präsenz ist gleichermaßen notwendig wie sinnvoll wie gefährdet. Für temporäre Accounts zu bestimmten (etwa Werbe-)Aktionen oder abteilungsübergreifende Accounts ("service@...", "gf@...") kann ähnliches gelten. Hier zu verallgemeinern, halte ich für wenig weitsichtig.
              MfG, at

              1. Moin!

                Ja. Weil man in kleinen Firmen weitaus problemloser einfach den Mailnamensraum nutzen kann, um einfache Mailadressenübertragung zu ermöglichen. So kann beispielsweise jeder Mitarbeiter sowohl Namens-Mailadresse als auch eine numerische Adresse haben (beispielsweise mit seiner Durchwahl).

                Ich kann dein Beispiel nachvollziehen, verstehe leider dennoch deine These nicht -- weder im Wortlaut, noch dem Sinn nach.

                Mailnamensraum: Menge aller möglichen Usernamen vor dem @.

                Wenn wenig Mailadressen genutzt werden, ist jede einzelne Adresse viel freizügiger gestaltbar, als wenn tausende Accounts bestehen. Und es sind auch individuelle Extrawürste möglich.

                Die Tatsache, dass ein Unternehmen klein ist, begünstigt sogar das Nichtvorhandensein von Catch-All, weil man dadurch eben wesentlich mehr Spam auf nichtexistierende Mailaccounts sofort ablehnen kann.

                Oder eben sofort ausfiltern.

                Spamfilter sind nicht unfehlbar. Und das ungenehmigte Spamfiltern ist ebenfalls ein Eingriff in das Postgeheimnis, was zu rechtlichen Problemen führen kann.

                Das Spam-Problem besteht ohnehin und muss anderweitig gelöst werden. Unangemessene Selbstbeschänkung ist jedoch keine Lösung, sondern eine Verschärfung des Problems durch den Übergriff auf ein bisher funktionierendes System.

                Wozu braucht man Catch All? Diese Frage ist noch nicht wirklich beantwortet worden.

                Wenn sie nicht befriedigend beantwortet werden kann, sollte als Konsequenz ein derartiger Mechanismus nicht eingesetzt werden.

                Wobei bei einer Antwort zu berücksichtigen ist:
                1. Das Neueinrichten einer gültigen und wohldefinierten Mailadresse ist in der Regel eine Sache von Sekunden - man muß es eben nur machen und wollen.
                2. Catch All bedeutet, Mails an wirklich alle möglichen, aber nicht definierten Adressen anzunehmen. Eine Antwort sollte also ein Szenario beschreiben, in dem tatsächlich vor dem Empfang einer Mail niemand wußte, dass eine entsprechende Mailadresse überhaupt existieren muß.

                Das Abfangen von Mails an mittlerweile ausgeschiedene Mitarbeiter halte ich für ein wirklich großes Datenschutzproblem! Damit kann sich ein Unternehmen extreme Probleme an den Hals holen. Der Mailaccount eines ausgeschiedenen Mitarbeiters hat einfach nur komplett gelöscht zu werden, die Mails als unzustellbar zurückzugehen.

                Ein _geschäftlicher_ Account sollte hierfür nicht anfällig sein, wenn die rein geschäftliche Nutzung vorher festgelegt worden ist oder für den privaten Mail-Verkehr eine eigene Adresse unter der gleichen Domain existiert. Beides hat in den Betrieben, in denen ich tätig war, gut funktioniert.

                Ok. Es gibt andere Betriebe, die sehen absolut kein Problem darin, ihren Mitarbeitern die private Nutzung des Internets zu gestatten. Und es gibt Benutzer von geschäftlichen Mailaccounts, die sehen absolut kein Problem darin, diesen Account auch ihren Privatkontakten mitzuteilen, damit sie (weil es in der Firma vielleicht nicht so gerne gesehen wird) nicht ständig ihren privaten GMX-Account abfragen müssen, wenn sie beispielsweise auf eine dringende Mailnachricht warten.

                Es gibt die Theorie, und es gibt die Praxis. In der Praxis kann ich mir viele Szenarien ausdenken, in denen ein geschäftlich genutzer Mailaccount zu Zwecken genutzt wird, die im Falle des Ausscheidens des Mitarbeiters ein Umleiten der eingehenden Mail zum Postmaster (oder zu sonstwem) absolut unmöglich machen. Und sei es nur, dass der Mitarbeiter einige hundert Newsletter bestellt hat (sei es zu regulären geschäftlichen Zwecken, oder meinetwegen auch aus Rache, damit der Postmaster ordentlich Arbeit beim Löschen hat).

                Mit gelöschtem Account gehen die Mails als unzustellbar zurück, und der Versender kann sich seine Gedanken machen - insbesondere kann er den Versand der Mails einstellen, weil er Kenntnis von der Sinnlosigkeit hat.

                Zumindest die Adresse im Impressum einer Web-Präsenz ist gleichermaßen notwendig wie sinnvoll wie gefährdet. Für temporäre Accounts zu bestimmten (etwa Werbe-)Aktionen oder abteilungsübergreifende Accounts ("service@...", "gf@...") kann ähnliches gelten. Hier zu verallgemeinern, halte ich für wenig weitsichtig.

                Klar, das veröffentlichte Adressen mehr Müll einsammeln, als "geheime". Allerdings ist info@example.com ja auch kein Catch All, sondern ein definierter Einzelaccount (mit mutmaßlich dahinterhängender Verteilerliste).

                - Sven Rautenberg

                --
                Die SelfHTML-Developer sagen Dankeschön für aktuell 20885,68 Euro Spendengelder!
                1. Hallo.

                  Moin!

                  Ja. Weil man in kleinen Firmen weitaus problemloser einfach den Mailnamensraum nutzen kann, um einfache Mailadressenübertragung zu ermöglichen. So kann beispielsweise jeder Mitarbeiter sowohl Namens-Mailadresse als auch eine numerische Adresse haben (beispielsweise mit seiner Durchwahl).

                  Ich kann dein Beispiel nachvollziehen, verstehe leider dennoch deine These nicht -- weder im Wortlaut, noch dem Sinn nach.

                  Mailnamensraum: Menge aller möglichen Usernamen vor dem @.

                  Dann verstehe ich in diesem Zusammenhang "Mailadressenübertragung" nicht. Meint das die Übermittlung oder die Veränderung einer Adresse? Im Übrigen wüsste ich nicht, weshalb ein Catch-All mich der genannten Möglichkeiten berauben sollte.

                  Wenn wenig Mailadressen genutzt werden, ist jede einzelne Adresse viel freizügiger gestaltbar, als wenn tausende Accounts bestehen. Und es sind auch individuelle Extrawürste möglich.

                  Auch das sehe ich ein, kann aber keinen Widerspruch zu einem Catch-All erkennen, da die von diesem verwendeten Adressen ja noch verfügbar sind, indem sie eingerichtet werden und somit automatisch aus dem Catch-All herausfallen.

                  Spamfilter sind nicht unfehlbar.

                  Keine Frage -- aber welche Technik ist dies?

                  Und das ungenehmigte Spamfiltern ist ebenfalls ein Eingriff in das Postgeheimnis, was zu rechtlichen Problemen führen kann.

                  Wenn man es falsch anfängt, sicher.

                  Wozu braucht man Catch All? Diese Frage ist noch nicht wirklich beantwortet worden.

                  Ich hatte nicht vor, ein flammendes Plädoyer für Catch-All zu halten, sondern wollte deiner seltsamen Logik widersprechen, die aus dem zweifellos nachvollziehbaren Verhalten von "Fortune-500-Postmastern" Schlüsse auf die Verwendbarkeit einer Technik im Allgemeinen schließt.

                  Wenn sie nicht befriedigend beantwortet werden kann, sollte als Konsequenz ein derartiger Mechanismus nicht eingesetzt werden.

                  Und eben das sollte individuell entschieden werden.

                  Wobei bei einer Antwort zu berücksichtigen ist:

                  1. Das Neueinrichten einer gültigen und wohldefinierten Mailadresse ist in der Regel eine Sache von Sekunden - man muß es eben nur machen und wollen.

                  Wenn nur erst eine wichtige Mail abgewiesen worden ist, nutzt mir die größte Geschwindigkeit beim Eintrag nichts.

                  1. Catch All bedeutet, Mails an wirklich alle möglichen, aber nicht definierten Adressen anzunehmen. Eine Antwort sollte also ein Szenario beschreiben, in dem tatsächlich vor dem Empfang einer Mail niemand wußte, dass eine entsprechende Mailadresse überhaupt existieren muß.

                  Und sei es nur, über einen gewissen Zeitraum herauszufinden, welche wüsten Buchstabenkombinationen beim Anlegen von Alias-Adressen etwa von Mitarbeitern mit fremdländisch klingenden Namen zu berücksichtigen sind, ohne die Mails verloren gehen lassen zu müssen.

                  Ok. Es gibt andere Betriebe, die sehen absolut kein Problem darin, ihren Mitarbeitern die private Nutzung des Internets zu gestatten. Und es gibt Benutzer von geschäftlichen Mailaccounts, die sehen absolut kein Problem darin, diesen Account auch ihren Privatkontakten mitzuteilen, damit sie (weil es in der Firma vielleicht nicht so gerne gesehen wird) nicht ständig ihren privaten GMX-Account abfragen müssen, wenn sie beispielsweise auf eine dringende Mailnachricht warten.

                  Mails die an Adressen gehen, die ausdrücklich ausschließlich geschäftlich genutzt werden dürfen, sind als geschäftlich einzustufen. Ein entsprechender würde ebenfalls geöffnet, wenn der Adressat etwa gerade im Urlaub weilt. Wer unerlaubterweise seine geschäftliche Mail-Adresse für private Zwecke weitergibt, sollte im Übrigen zumindest dafür Sorge tragen, dass er den Bewohnern seines privaten Adressbuches hinreichend früh eine Nachricht zukommen lässt, wenn er das Unternehmen verlassen wird. Und da die privaten Kontakte ohnehin damit rechnen müssen, durch einen Schreibfehler beim falschen Adressaten zu landen, der diesen Fehler erst beim dritten Lesen der Mail bemerkt, stellt sich die Frage nach dem Catch-All während der Unternehmenszugehörigkeit des Adressaten ohnehin nicht.

                  Es gibt die Theorie, und es gibt die Praxis. In der Praxis kann ich mir viele Szenarien ausdenken, in denen ein geschäftlich genutzer Mailaccount zu Zwecken genutzt wird, die im Falle des Ausscheidens des Mitarbeiters ein Umleiten der eingehenden Mail zum Postmaster (oder zu sonstwem) absolut unmöglich machen. Und sei es nur, dass der Mitarbeiter einige hundert Newsletter bestellt hat (sei es zu regulären geschäftlichen Zwecken, oder meinetwegen auch aus Rache, damit der Postmaster ordentlich Arbeit beim Löschen hat).

                  Glaube mir, "ausdenken" kannst du dir etwas immer nur in der Theorie ;-)
                  Aber noch einmal: Die gegebenenfalls nachvollziehbare spezielle Handlungsweise des zuständigen Mitarbeiters sagt nichts über prinzipielle Verwendbarkeit einer Technik im Allgemeinen aus. Im Zweielsfall wird eben nur das eindeutig sortierbare sortiert, zumindest solange noch kein Automatismus implementiert wurde -- man denke an die Aufteilung von Zuständigkeitsbereichen von einer Person auf mehrere.

                  Mit gelöschtem Account gehen die Mails als unzustellbar zurück, und der Versender kann sich seine Gedanken machen - insbesondere kann er den Versand der Mails einstellen, weil er Kenntnis von der Sinnlosigkeit hat.

                  Hier verschiebe ich die Verantwortung auf eine Person, eine Organisation oder einen Automaten, ohne einen weiteren Einfluss auf deren Handlungsweise zu haben. Ich halte es für wesentlich praktischer, dies im eigenen Einflussbereich zu regeln, statt darauf angewiesen zu sein, dass andere schnell genug schalten.

                  Klar, das veröffentlichte Adressen mehr Müll einsammeln, als "geheime". Allerdings ist info@example.com ja auch kein Catch All, sondern ein definierter Einzelaccount (mit mutmaßlich dahinterhängender Verteilerliste).

                  Moment, darf ich den Zusammenhang wieder herstellen? Ich hatte geschrieben:

                  Eine Umleitung auf den allgemeinen Account halte ich in diesem Fall jedoch für ungünstig.

                  Daraufhin hattest du geantwortet:

                  Es sollte keinen allgemeinen Account geben.

                  Und auf genau diese These bezog sich meine Antwort.
                  MfG, at